Welche Pflegeversicherung nehmen?

Der Weg zur passenden Pflegeversicherung

Die Leistungen aus der Pflegepflichtversicherung reichen kaum aus, um Pflege adäquat zu finanzieren. Darum werden Pflegezusatzversicherungen immer wichtiger und gehören bereits seit einigen Jahren zu den gefragtesten Versicherungsprodukten. Wie aber findet man die passende Pflegeversicherung? Reicht eine Pflege Bahr Versicherung aus? Was gilt es vor Vertragsabschluss zu beachten? Diese und viele weitere Fragen zur Pflegeversicherung beantworten wir Ihnen im nachfolgenden Pflege Ratgeber.

Schritt 1: Welche Pflege möchte ich im Ernstfall?

Die erste Entscheidung gilt der Art der Pflege: Die drei auf dem Markt befindlichen Modelle Pflegetagegeldversicherung, Pflegekostenversicherung und Pflegerentenversicherung sind unterschiedlich gestaltet und gehen auf unterschiedliche Pflegebedürfnisse ein. So sind Pflegetagegeld- und Pflegerentenversicherung eher für Personen geeignet, die im Pflegefall frei über ihr Geld verfügen möchten: Der Versicherer leistet hier, sobald ein Pflegegrad festgestellt wurde und ohne Kostennachweise zu verlangen; der Versicherte kann selbst entscheiden, wofür er die Zuwendungen ausgibt.

Somit lassen sich nicht nur reine Pflegeaufwendungen finanzieren; es können auch Freizeitaktivitäten von den Versicherungsleistungen bezahlt werden. Eine Pflegerentenversicherung ist generell teurer als die Pflegetagegeldversicherung, sie kann jedoch noch in höherem Alter abgeschlossen werden.

Die Pflegekostenversicherung ist im Gegensatz zu Pflegetagegeld- und Pflegerentenversicherung an den tatsächlichen Pflegekosten orientiert: Die Pflegekostenpolice garantiert die Übernahme derjenigen Kosten, die auch von der Pflegepflichtversicherung bezahlt werden; darüber hinaus leistet sie jedoch nicht. Um die entstandenen Kosten nachzuweisen, müssen Rechnungen beim Versicherer eingereicht werden. Eine Pflegekostenversicherung lohnt sich vor allem dann, wenn besonders hohe Pflegekosten zu erwarten sind. Da nicht alle Pflegekostentarife auch für Laienpflege zahlen, sind entsprechende Tarife zudem eher für Personen geeignet, die erwarten, im Alter auf professionelle Pflege angewiesen zu sein.

Schritt 2: Wieviel Leistung möchte ich versichern?

Bei Pflegetagegeld- und Pflegerentenversicherung wird eine Leistung in bestimmter Höhe vereinbart, die sich innerhalb eines gewissen Rahmens individuell festlegen lässt. In der Regel sind Pflegetagegelder zwischen fünf und 100 Euro möglich, die zusammengefasst und dem Begünstigten im Pflegefall einmal im Monat ausgezahlt werden.

Die noch relativ junge Pflege Bahr Versicherung, die nach dem Vorbild einer Pflegetagegeldversicherung gestaltet ist, sieht allerdings geringere Summen vor: Hier sind häufig nur Tagegelder in Höhe von knapp 20 Euro vereinbar. Die Pflegerente, die dem Versicherten ebenfalls monatlich zugeht, kann zwischen 250 Euro und 3.000 Euro liegen – auch hier entscheidet der Anspruch an die Leistungen des Versicherers.

Bei einer Pflegekostenversicherung wird keine tägliche bzw. monatliche Auszahlung in bestimmter Höhe vereinbart: Grundsätzlich richtet sich die Höhe der Pflegekosten, die der Versicherer übernimmt, hier nach den Beträgen, die die Pflegepflichtversicherung für den Versicherten leistet.

Tilgen die Summen aus der Pflegepflichtversicherung den finanziellen Pflegeaufwand nicht ganz, übernimmt die Privatversicherung die restlichen Kosten ganz oder beteiligt sich zumindest daran.

Dazu legen Versicherer und Versicherter vor Vertragsabschluss fest, ob die Restkosten bis zu einer bestimmten Höhe oder als Prozentsatz der Zahlung der Pflegepflichtversicherung erfolgen soll. Die Beteiligung in Höhe eines Prozentsatzes wird häufig empfohlen, da hier auch Leistungen von mehr als 100 Prozent der gesetzlichen Leistungen vereinbart werden können und bei steigenden Pflegekosten eine gleichbleibende Beteiligung des Versicherers gewährleistet ist. Werden die Gelder aus der Pflegekostenversicherung nicht tatsächlich benötigt, erhält der Versicherte sie jedoch auch nicht.

Schritt 3: Worauf muss ich vor Vertragsabschluss achten?

Hat man sich für eine Versicherungsart und die gewünschte Deckungssumme entschieden, beginnt die Suche nach dem geeigneten Versicherer. Hierbei ist ein umfassender Vergleich der verschiedenen Anbieter essentiell. Beim Vergleichen sollten Sie etwa darauf achten, dass der Versicherer schon ab Pflegegrad 2 absichert.

Manche Anbieter sichern lediglich Pflegegrade 4 und 5 ab und lassen die Pflegegrade 2 und 3, die am häufigsten vergeben werden, außer Acht. Wichtig ist zudem, dass das Unternehmen, bei dem Sie sich versichern, im Pflegefall den von der Pflegepflichtversicherung ermittelten Pflegegrad übernimmt und nicht auf eigener Begutachtung besteht, die womöglich zu einem für den versicherten ungünstigeren Ergebnis führt. Daneben sollte der Versicherer im Leistungsfall keine Beiträge mehr erheben.

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