Ausbildungsversicherung
Ist eine Ausbildungsversicherung sinnvoll oder nicht?
Den eigenen Kindern oder Enkeln Studium oder Ausbildung zu finanzieren, erfordert mehrere tausend Euro. Wie gut, dass es die Ausbildungsversicherung gibt – könnte man meinen. Experten raten jedoch energisch davon ab, eine solche Versicherung abzuschließen.
Lohnt sich eine Ausbildungsversicherung?
Was ist eine Ausbildungsversicherung? Eine Ausbildungsversicherung ist eine Kapitallebens- versicherung zugunsten von Kindern, bei der ein bestimmter Auszahlungstermin vereinbart wird.
Der Versicherte ist üblicherweise ein Eltern- oder Großelternteil, während das Kind im Versicherungsvertrag begünstigt werden kann. Die Laufzeit des Vertrages beträgt mindestens zwölf Jahre. Nach Ende der Laufzeit wird das Geld, das nicht zwingend für die Ausbildung verwendet werden muss, ausgeschüttet.
Der Clou: Stirbt der Versicherte, bevor die vereinbarte Zeit um ist, zahlt die Versicherung selbst die Beiträge weiter, damit die Ausbildung des Kindes auch tatsächlich abgesichert ist. Klingt wie eine echte Alternative zum Sparkonto – oder?
Die Tücken der Ausbildungsversicherung
Leider hat die Ausbildungsversicherung, so gut sie auch klingt, in der Realität einen Haken: Der besteht erstmal in den hohen Abschluss- und sonstigen Gebühren. Dazu kommen Risikokosten, die verhindern sollen, dass die Versicherung im Fall des Todes des Versicherten Geld verliert.
Mit anderen Worten: Allein für die Möglichkeit, dass der Versicherte stirbt und das Unternehmen die offenen Beiträge selbst übernehmen muss, muss man teuer bezahlen. Außerdem erhält der Versicherte in der Regel keine Wertgarantie: Die Rendite, die versprochen wird, beruht nämlich meist nur auf Schätzungen – gerade älteren Leuten, die ihren Enkeln mit einer Ausbildungsversicherung etwas Gutes tun möchten, kann es aufgrund hoher Risikobeiträge schnell passieren, dass sie nach Ablauf des Vertrages nicht einmal mehr das erhalten, was sie investiert haben.
Wer sollte eine Ausbildungsversicherung abschließen?
Wenn überhaupt, sollten nur die Eltern des Kindes eine Ausbildungsversicherung abschließen: Für Großeltern – die aufgrund ihres Alters ohnehin oft gar keinen Vertrag mehr eingehen dürfen – lohnt es sich finanziell überhaupt nicht. Ist eine Ausbildungsversicherung wirklich erwünscht, sollte man den Vertrag sorgfältig durchlesen und vor allem auf die garantierte Rendite achten. Es empfiehlt sich jedoch unbedingt, über Alternativen nachzudenken.
Alternativen zur Ausbildungsversicherung
Laut Expertenmeinung ist die Ausbildungsversicherung vor allem eines: Teuer. Daher ist es besser, das Geld für die Ausbildung anzusparen – und es zum Beispiel in Bundesschatzbriefe oder Euro-Rentenfonds zu investieren. Auch die Investition in Aktienfonds kann man in Betracht ziehen: Hier winken hohe Renditen, und bei eigenverantwortlicher Geldanlage sind die Verwaltungskosten nur gering. Allerdings ist dann auch das Risiko eines Verlustes größer.
Wer nicht nur die Ausbildung von Kindern, sondern gleichzeitig den eigenen Todesfall absichern möchte, ist mit dem zusätzlichen Abschluss einer Risikolebensversicherung gut beraten.
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