Existenzschutzversicherung

Existenzschutzversicherung: Wofür braucht man sie?

Die Existenzschutzversicherung vereint in sich die Absicherung der finanziellen Folgen einer schweren Erkrankung, der Invalidität aufgrund eines Unfalls und einer Pflegebedürftigkeit. Wir sagen Ihnen, was sie leistet und kostet und für wen sie besonders interessant ist.

Existenzschutzversicherung

Solange man noch jung ist und am Anfang seines Beruflebens steht, geht man wie selbstverständlich davon aus, dass man bis zum Erreichen der Altersrente seiner Arbeit nachgeht und damit genau weiß, was zu tun ist. Dabei scheidet fast ein Drittel der Menschen vorher aus dem Beruf aus.

Gründe hierfür sind schwere Krankheiten, die sich über einen langen Zeitraum erstrecken und eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben können.

Auch Unfälle, die zu bleibenden Gesundheitsschäden, Invalidität und der Einschränkung bestimmter Fähigkeiten führen, sind ein Problem. Von einer eintretenden Pflegebedürftigkeit ganz zu schweigen.

Im Rahmen verschiedener Versicherungen können alle diese Risiken finanziell abgesichert werden.

Die Existenzschutzversicherung, die es erst seit einigen Jahren gibt und die vor allem als Alternative oder Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung interessant ist, vereint in sich die Absicherung aller vorgenannten Risiken.

Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die Existenzschutzversicherung, sagen Ihnen, was sie leistet, wo die Unterschiede zur Berufsunfähigkeitsversicherung liegen und wie Sie den Versicherer mit den besten Konditionen finden.

Wie ist die Existenzschutzversicherung aufgebaut?

Die Existenzschutzversicherung ist eine zusätzliche Möglichkeit der Einkommensabsicherung für den Fall, dass sich das Leben von seiner härtesten Seite zeigt.

Sie wurde auch deshalb entwickelt, weil es viele Menschen schwer haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Der häufigste Grund hierfür ist ein risikoreicher Beruf.

Die Existenzschutzversicherung vereint Anteile einer

  • Dread Disease Versicherung
  • Unfallversicherung
  • Pflegeversicherung und
  • Grundfähigkeitsversicherung

Sie zahlt daher, je nach Schadensfall, eine

  • Grundfähigkeitsrente
  • Pflegerente
  • Organrente oder
  • Unfallrente

an den Versicherungsnehmer. Die Höhe der Rente wird auf Wunsch des Versicherungsnehmers festgelegt und wird entweder bis zum Erreichen der Altersrente, also meist bis zum 67. Lebensjahr, oder bis zum Lebensende gezahlt. Auch Zahlungen bis zum 60. oder 62. Lebensjahr sind oftmals möglich.

Für wen ist die Existenzschutzversicherung interessant?

Die Existenzschutzversicherung eignet sich für viele verschiedene Gruppen:

  • Alle, die einen risikoreichen Beruf ausüben und dehalb keinen oder nur sehr teueren BU-Schutz erhalten
  • Kinder und Jugendliche, da der Schutz nicht vom Verlust der Arbeitskraft oder der Fähigkeit einen bereits erlernten Beruf auszuüben abhängt
  • Studenten
  • Personen, die keinen konkreten Beruf ausüben
  • Selbständige, wenn ihre beruflich Tätigkeit sehr vielseitig ist, da es dann in der Berufunfähigkeitsversicherung unter Umständen zu einer Versagung der Leistung kommen kann
  • Angestellte, die sich keinen BU-Schutz leisten können oder ihren Schutz aufstocken wollen

Die Existenzschutzversicherung kann in der Regel bis zum 60. Lebensjahr abgeschlossen werden.

Wann leistet die Existenzschutzversicherung?

Wann die Leistungspflicht des Versicherers ausgelöst wird, ist in den Versicherungsbedingungen genau beschrieben. Die Bedingungen einzelner Anbieter können von den hier genannten Kriterien abweichen. Rechtlich bindend ist nur, was im Versicherungsvertrag festgelegt wurde.

Der Versicherer leistet eine Rente, wenn

  • Eine schwere Krankheit eintritt. Dazu zählen unter anderem: Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose, chronisches Nierenversagen, Parkinson, Krebs, chronische respiratorische Insuffizienz
  • 50% Invalidität nach einem Unfall vorliegt
  • der Verlust einer Grundfähigkeit, wie etwa Sehen, Hören, Sprechen, sich orientieren, Heben und Tragen vorliegt
  • Pflegegrad 2 in der gesetzlichen Pflegeversicherung festgestellt wird.

Bei den meisten Anbietern gibt es außerdem eine Wartezeit von sechs Monaten. Bei Unfällen und Eintritt einer Pflegebedürftigkeit entfällt diese.

Beim Eintritt schwerer Krankheiten kann oftmals statt einer Rente auch eine einmalige Kapitalleistung in Anspruch genommen werden. Überdies sind bei vielen Anbietern Zusatzleistungen, wie Bergung und Rückholung nach Unfällen, Kurkostenbeihilfe und ähnliches mitversichert.

Vor- und Nachteile der Existenzschutzversicherung gegenüber der Berufsunfähigkeitsversicherung

Auch wenn sich die Existenzschutzversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung sehr ähneln, gibt es doch auch große Unterschiede. Wir haben daher für Sie die Vor- und Nachteile der Existenzschutzversicherung im Vergleich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung gegenüber gestellt:

Vorteile der Existenzschutzversicherung Nachteile der Existenzschutzversicherung
Die Gesundheitsprüfung in der
Existenzschutzversicherung fällt meist einfacher
aus als in der Berufsunfähigkeitsversicherung. 
Die Existenzschutzversicherung deckt psychische Erkrankungen wie Burnout und Depressionen in der
Regel nicht ab. Bestimmte Vorerkrankungen wie Demenz, HIV oder Krebs führen auch in der Existenzschutzversicherung zur Ablehnung.
Die Beiträge der Existenzschutzversicherung sind
in der Regel geringer als in der BUV.
Die niedrigeren Beiträge sind auf abgespeckte Leistungen zurückzuführen.
Erkrankungen und der Verlust von Grundfähigkeiten, die
die Leistungspflicht auslösen, sind klar beschrieben.
Der Versicherungsnehmer weiß damit genau, wann ihm Leistungen zustehen.
Der Schutz der Existenzschutzversicherung ist im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung eingeschränkt, da die Leistungspflicht nur bei genauem Erfüllen der Kriterien im Versicherungsvertrag ausgelöst wird. Eine Berufsunfähigkeit aufgrund anderer, nicht explizit genannter Ursachen, ist nicht abgesichert.
Der Beruf spielt bei Abschluss keine so große Rolle. Viele berufsbedingte Erkrankungen sind in der Existenzschutzversicherung nicht abgesichert.

Gute Alternative!

Die Existenzschutzversicherung ist eine gute Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung, sollte diese zu teuer oder nicht zu haben sein. Auch ergänzend zum BU-Schutz kann der Abschluss der Existenzschutzversicherung sinnvoll sein. Sie vereint in sich die Leistungen verschiedener Versicherungen und ist meist schon günstig zu haben.

Was ist besser: Berufsunfähigkeits- oder Existenzschutzversicherung?

Die Berufsunfähigkeits- ist der Existenzschutzversicherung grundsätzlich vorzuziehen, da sie die besseren Leistungen bietet. Allerdings gilt das nur, solange die Risikoeinschätzung nicht zu Leistungsbeschränkungen und enormen Risikozuschlägen in der Berufsunfähigkeitsversicherung führt.

Tipp: Die Existenzschutzversicherung kann erweitert werden

In der Existenzschutzversicherung gibt es bei den meisten Anbietern die Option den Schutz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu erweitern. Dies ist bis zu einem bestimmten Lebensalter (meist bis 45 Jahre) ohne erneute Gesundheitsprüfung möglich.

Wie hoch sollte die Rente aus der Existenzschutzversicherung sein?

Die von Ihnen gewünschte Rentenhöhe sollte sich nach der Versorgungslücke richten, die bei einem vollständigen oder teilweisen Verlust der Arbeitskraft entsteht. Eine Absicherung zwischen 70 und 80% des bisherigen Nettoeinkommens ist sinnvoll. Bei manchen Anbietern gibt es einkommensabhängige Begrenzungen der Rentenhöhe.

In der Regel kann die Rente zwischen minimal 250 und maximal 3000 Euro monatlich gewählt werden. Ein Versicherer am Amrkt bietet eine Rentenhöhe zwischen 50 und 5000 Euro an. Ob eine Kapitalleistung bei Eintritt einer schweren Krankheit gezahlt wird oder nicht, bestimmt der Versicherungsnehmer in Absprache mit dem Versicherer.

Bis zu einem gewissen Alter (meist 45 oder 50 Jahre) kann bei bestimmten Anlässen, darunter fallen unter anderem die Geburt eines Kindes, eine Heirat oder der Kauf einer Immobilie, die Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung erhöht werden.

Meist kann in der Existenzschutzversicherung eine Summen- oder Beitragsdynamik vereinbart werden oder sie ist automatisch vorgesehen, sodass sich die Rente Jahr für Jahr erhöht, um den steigenden Lebenshaltungskosten auch in Zukunft gerecht werden zu können.

Wie berechnen sich die Kosten einer Existenzschutzversicherung?

Wie hoch der Beitrag ist, den man am Ende für eine Existenzschutzversicherung zahlt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind unter anderem

  • das Alter des Versicherungsnehmers
  • bestehende Vorerkrankungen
  • die gewünschte Rentenhöhe
  • die Zahlungsmodalitäten (jährliche Zahlung ist weit günstiger als monatliche)
  • gewünschte Zusatzleistungen
  • die Wahl des Versicherers

Es empfiehlt sich die Existenzschutzversicherung möglichst schon in jungen Jahren abzuschließen.

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