Rürup Rente Selbständige

Für wen lohnt sich die Rürup Rente? Für Selbständige!

Während die Riester Rente Selbständige von den staatlichen Zulagen ausschließt, greift die Förderung der Rürup Rente vor allem bei Selbständigen. Ab dem Jahr 2025 können Selbständige Rürup-Rentenbeiträge in Höhe des vollen Höchstbetrages jährlich von der Steuer absetzen.

Rürup Rente Selbständige

Bis 2025 gilt eine Übergangsregelung: 2005 konnten maximal 60 Prozent von 20.000 Euro, also 12.000 Euro, abgesetzt werden. Seitdem steigt der Satz um jährlich zwei Prozentpunkte, bis 2025 schließlich 100 Prozent des geltenden Höchstbetrages abgesetzt werden können.

Ab dem Jahr 2015 ist der Höchstbetrag dabei nicht mehr auf 20.000 Euro beschränkt, sondern an die Höchst-beiträge für die knappschaftliche Rentenversicherung gekoppelt.

Ehepaare, die zusammen veranlagt werden, profitieren doppelt von der Rürup Förderung und können entsprechend den doppelten Betrag geltend machen. Weitere Details zur Förderung der Rürup Rente und zur Rürup Förderquote.

Ähnlich wie bei der Riester Rente gibt es verschiedene Formen der Rürup Rente, bei denen die Beiträge des Sparers unterschiedlich angelegt werden: Im Fall der klassischen Rürup Rentenversicherung legt das Versicherungsunternehmen das Geld des Versicherten in Immobilien oder festverzinslichen Wertpapieren an. Dem Kunden werden hierbei die Auszahlung aller eingezahlten Beiträge sowie eine bestimmte Verzinsung auf den Sparanteil garantiert, so dass er keine Verluste erleiden kann.

Ein größeres Risiko gehen Anleger mit einer fondsgebundenen Rürup Rente ein. Die Beträge des Einzahlenden werden in Geldmarkt-, Aktien- oder Rentenfonds investiert, wobei die Versicherer meist nicht nur auf eine Art von Fonds setzen. Mitunter wird dem Kunden ein umfangreiches Mitspracherecht bei der Auswahl der Fonds eingeräumt. Die Gewinnspanne ist bei der fondsgebundenen Lösung potentiell größer; es besteht jedoch keine garantierte Mindestverzinsung, so dass gleichzeitig das Verlustrisiko höher ist.

Eine weitere Rürup-Variante ist der Rürup Fondssparplan: Dabei werden die Beiträge des Rürup-Sparers nach Plan in einen bestimmten Dachfonds investiert: Zu Beginn des Sparplans dominiert meist die Investition in Aktien. Gegen Ende der Vertragslaufzeit investiert der Versicherer eher in Rentenfonds, damit das Risiko eines Verlustes für den Kunden gesenkt wird. Die eingezahlten Beiträge werden meist garantiert. Diese Lösung ist somit weniger risikobehaftet; auch hier sind die Verwaltungskosten jedoch erheblich höher als bei der klassischen Rürup Rente.

Wer kann die Rürup Förderung in Anspruch nehmen?

Die Rürup Rente ist vor allem für Selbständige gedacht, die nicht in die gesetzliche Rentenkasse oder Versorgungswerke einzahlen und so selbst für ihre Rente vorsorgen müssen. Da sie keinen staatlich geförderten Riester-Vertrag abschließen können, haben sie durch den Rürup-Vertrag die Möglichkeit, eine Rürup Förderung zu beziehen.

Diese wird über steuerliche Vorteile wirksam. Ursprünglich lohnte sich Rürup für Selbständige allerdings erst, wenn der jährliche Beitrag oberhalb einer gewissen Grenze lag. Ansonsten besteuerte das Finanzamt den Rürup-Sparer im Rahmen der Günstigerprüfung nach altem Steuerrecht.

Da das alte Recht aber keine Rürup-Beiträge vorsah, kamen diese dabei gar nicht erst zum Tragen („Verpuffung“). Aufgrund der Nachteile, die sich für viele Selbständige daraus ergaben, hat der Gesetzgeber 2007 nachgebessert. Seitdem werden die Beiträge zur Rürup Rente in der Günstigerprüfung ausgeklammert und gesondert berücksichtigt. Inzwischen können sie gemäß des Prozentsatzes des jeweiligen Jahres voll steuerlich abgesetzt werden.

Arbeitnehmer, die „rürupen“ wollen, müssen den für das jeweilige Jahr absetzbaren Betrag mit dem Betrag verrechnen, den ihr Arbeitgeber zur gesetzlichen Rentenversicherung zuzahlt; zudem müssen sie den Prozentsatz des Absetzbaren abziehen, den sie als Arbeitnehmer selbst steuerfrei in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die verbleibende absetzbare Summe ist vergleichsweise gering; insofern lohnt sich ein Rürup-Vertrag hauptsächlich für gutverdienende Angestellte, denn wer mehr verdient, kann sich vom Finanzamt auch mehr erstatten lassen.

Bei Freiberuflern, die in ein berufsständisches Versorgungswerk einzahlen, werden diese Beiträge von dem steuerfreien Maximalbetrag, der ab 2025 gelten soll. Aus der restlichen Summe wird prozentual der Anteil ermittelt, der sich für das jeweilige Jahr steuerlich absetzen lässt – auch hier ist der Spielraum längst nicht so groß wie bei Selbständigen.

Beamten, die keine Abgaben zur Sozialversicherung entrichten müssen, wird ein fiktiver Rentenversicherungsbeitrag von dem Steuerfreibetrag abgezogen – ihre Steuerersparnis liegt dadurch faktisch etwa bei der von Arbeitnehmern.

Rürup-Sofortrente für Senioren

Auch Senioren, die bereits verrentet oder pensioniert sind, ist es noch möglich, eine Rürup-Rente abzuschließen: Sie können mittels einer sogenannten Sofortrente eine Einmalzahlung leisten, aus der sich unmittelbar im Anschluss eine monatliche Rente ergibt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Da Senioren – vor allem Pensionäre – oftmals eine hohe Steuerbelastung haben, können sie mit der Rürup-Sofortrente jede Menge Steuern sparen.

Anders als bei Arbeitnehmern, Beamten oder Freiberuflern werden ihnen auch keine Beiträge zur Rentenversicherung auf die Steuerersparnis angerechnet, denn Rentner sind nicht mehr verpflichtet, solche Beiträge zu entrichten. Zahlt ein Rentner also in einen Sofortrentenvertrag ein, kann er theoretisch die vollen Beiträge für das jeweilige Jahr steuerlich geltend machen: 2022 sind das bei einer Einzahlung von 20.000 Euro ganze 18800 Euro.

Fazit

Für Selbständige ist die Rürup Rente eine gute Möglichkeit zur Altersvorsorge. Beamte und Angestellte müssen gut verdienen, um mit Rürup Produkten einen guten Fang zu machen. Senioren können im Wege einer Rürup Sofortrente häufig kräftig sparen. Das gilt allerdings nur, wenn das Einkommen so hoch ist, dass nicht ein Großteil des steuermindernden Effektes verpufft.