Berufsunfähigkeit Burnout
Viele BU Versicherungen bieten bei Burnout keinen Schutz
Berufsunfähigkeitsversicherungen sind top, wenn es um die Absicherung des Arbeitseinkommens geht. Ob Unfall oder Rückenleiden: Ab 50 Prozent Berufsunfähigkeit zahlen die meisten BU-Versicherer. Doch was passiert eigentlich bei Burnout?
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Psychische Krankheiten führen die Liste an
Psychische Krankheiten sind heute Ursache Nummer eins für Berufsunfähigkeit: So belegt es zumindest eine Studie des Versicherers Swiss Life.
Demnach sind 37 Prozent der Berufsunfähigkeitsfälle auf ein seelisches Leiden wie etwa Depressionen oder Angststörungen zurückzuführen. Dahinter folgen Krankheiten des Bewegungsapparates und Unfälle.
Auch eine Studie der Deutschen Rentenversicherung zeigt, dass immer mehr Fälle von Erwerbsminderung auf psychische Krankheiten zurückgehen: 2020 wurden Erwerbsminderungsrenten bei knapp 30 Prozent der männlichen und sogar fast 50 Prozent der weiblichen Antragsteller wegen einer „psychischen Erkrankung ohne Sucht“ bewilligt.
Depressionen werden anerkannt
Doch wie reagieren BU-Versicherer eigentlich auf solche Erkrankungen? Viele sind in Bezug auf die versicherten Krankheiten flexibler geworden und passen sich den Gegebenheiten an. Neben körperlichen Erkrankungen zählen inzwischen auch psychische Erkrankungen als Grund für eine Berufsunfähigkeit, wenn eine entsprechende ärztliche Diagnose vorliegt.
Die Versicherungsbedingungen schließen allerdings nicht explizit psychische Krankheiten ein, sondern stellen auf „Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfall“ ab, die ärztlich nachzuweisen sind.
Während beispielsweise Depressionen in aller Regel anerkannt werden, ist es allerdings immer noch schwierig, ein Burnout-Syndrom vom Versicherer als Grund für eine BU anerkennen zu lassen.
Chancen haben deshalb vor allem Anträge, die Depressionen als Ursache der Berufsunfähigkeit angeben und das Burnout-Syndrom nur ergänzend nennen.
Um Depressionen als Ursache für eine BU anerkennen zu lassen, ist folgendes hilfreich:
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- Begutachtung durch einen Facharzt der Psychiatrie oder Neurologie
- Nachweis der Einnahme von Antidepressiva bzw. plausible Begründung, weshalb keine Medikamente eingenommen werden
- Nachweis bereits absolvierter (teil-)stationärer Behandlungen
- Nachweis einer längeren Arbeitsunfähigkeit
Die Welt der BU-Versicherungen ist groß: Daher lohnt sich ein umfassender Versicherungsvergleich. Grundsätzlich versichern alle neueren Tarife Depressionen − ausschlaggebend ist, dass die Depression eine mindestens 50-prozentige Berufsunfähigkeit auslöst und für voraussichtlich sechs Monate anhält.
Info Burnout
Burnout ist keine anerkannte Krankheit, sondern kann als sogenannte „Zusatzdiagnose“ gestellt werden. Meist wird sie in Zusammenhang mit der Diagnose Depressionen genannt.
Infothek Berufsunfähigkeit Burnout / Depression
„Burnout“ bedeutet „ausbrennen“. Menschen mit Burnout erleben sich als müde und erschöpft, im Beruf überlastet. Eine Erholung ist kaum mehr möglich, die Belastbarkeit nimmt deutlich ab. Die Betroffenen empfinden an nichts mehr Freude und ziehen sich zunehmend von anderen zurück. Auch psychosomatische Beschwerden können auftreten.
Burnout entwickelt sich typischerweise aus der Arbeitssituation heraus: Stress und/oder Selbstüberforderung im Berufsleben sorgen für ein Gefühl, den Anforderungen nicht mehr zu genügen. Früher galt Burnout als Phänomen, das vor allem in helfenden Berufen auftritt. Inzwischen ist aber klar, dass es in jeder Berufsgruppe auftreten kann.
Die Grundfähigkeitsversicherung zahlt beim Auftreten bestimmter schwerer Krankheiten, die im Vertrag definiert sind. Mittlerweile versichern einige Anbieter auch Depressionen, wobei diese aber als schwer diagnostiziert sein müssen. Burnout ist üblicherweise nicht mitversichert.
Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist wichtig, doch die Gesundheitsprüfung entpuppt sich dabei oft als Hürde. Gibt es auch Berufsunfähigkeitsversicherungen ohne Gesundheitsprüfung? Weiter »