Krankenhauszusatzversicherung Test
Überblick: Krankenhauszusatzversicherungen im Test
Dass Privatversicherte auch im Krankenhaus bevorzugt behandelt werden, ist kein Geheimnis. Während der Kassenpatient im Mehrbettzimmer liegen muss und unter den Ärzten häufig keinen festen Ansprechpartner hat, können sich Privatpatienten auf Ein- oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung freuen. Mit einer Krankenhauszusatzversicherung läßt sich dieser Zustand ändern und auf das Niveau eines Privatpatienten anheben.
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Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen haben die Möglichkeit, ihre Behandlung mittels einer Krankenhauszusatzversicherung deutlich aufzubessern. Doch welche Tarife sind gut, und worauf sollte man vor Vertragsabschluss achten?
Die Krankenhauszusatzversicherung sorgt dafür, dass auch gesetzlich Versicherten Privatsphäre und Betreuung durch den Chefarzt der Klinik zuteil werden.
Was leistet eine Krankenhauszusatzversicherung?
Was leistet eine Krankenhauszusatzversicherung? Der Mehrwert einer Krankenhauszusatzversicherung besteht darin, bestimmte zusätzliche Leistungen zu gewähren: Der Patient unterschreibt dann bei der Aufnahme ins Krankenhaus eine entsprechende Vereinbarung, die ihm die Behandlung durch Chefärzte und, je nach Tarif, ein Ein- oder Zweibettzimmer sichert.
Da Chefärzte die potentiell erfahrensten Ärzte sind und die Patienten durch Chefarztbehandlung eine individuelle Betreuung erfahren, ist gerade diese Leistung besonders attraktiv. Sie hat jedoch auch ihren Preis, denn Chefärzte dürfen sich den 2,3fachen bis 3,5fachen Gebührensatz des Üblichen abrechnen – unter Umständen sogar mehr.
Vorsicht: Während die Krankenhauszusatzversicherung die Kosten bis zum 3,5fachen Satz übernimmt, trägt sie nicht immer das, was darüber hinausgeht! Ebenso übernehmen viele Versicherungen lediglich die Kosten für den Aufenthalt im nächstgelegenen Krankenhaus.
Wünscht der Patient beispielsweise, in einer Uniklinik behandelt zu werden, muss er den Aufpreis, den diese vielleicht erhebt, dann selbst zahlen. Wer solche Mehrkosten scheut, sich aber nicht auf ein einziges Krankenhaus festlegen möchte, muss darauf achten, dass sein Vertrag den sogenannten Restkostentarif garantiert – dann übernimmt die Versicherung auch die Kosten für eine teurere Klinik.
Abgrenzung zur Krankenhaustagegeldversicherung
Außer der Krankenhauszusatzversicherung bieten Versicherer auch die Krankenhaustagegeldversicherung an. Sie kann ebenfalls als private Ergänzungsleistung vereinbart werden, ist aber lediglich dazu gedacht, Mehrkosten zu erstatten, die in Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt anfallen: So z.B. Gebühren für TV- und Telefonbenutzung, die die Kliniken meist gesondert erheben, oder Beträge, die während der stationären Behandlung für den Kauf von Büchern und Zeitschriften aufgewandt werden.
Zudem können Kassenpatienten damit die 10 Euro, die sie pro Aufenthaltstag zuzahlen müssen, abfedern. Für jeden Tag im Krankenhaus wird ein fester Betrag gezahlt; dabei zählen auch der Aufnahme- und Entlassungstag sowie Samstage und Sonntage voll. Die Höhe des Krankenhaustagegeldes ist individuell vereinbar.
Krankenhauszusatzversicherung Test 2020
Die Stiftung Warentest hat einen aktuellen Test zur Krankenhauszusatzversicherung veröffentlicht. Unter den getesteten Tarifen sind wenige sehr gute und einige gute. Die Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest hat in einem neuen Test die Qualität von Krankenhauszusatzversicherungen untersucht. Geprüft wurden insgesamt 37 Einbett- und 24 Zweibettzimmertarife.
80 Prozent der Bewertung ergaben sich aus dem aktuellen Preis-Leistungs-Verhältnis, 20 Prozent aus der Beitragsentwicklung in den vergangenen sieben Jahren.
Da elf der Einbettzimmertarife jünger sind, konnten sie kein Testurteil erhalten, sondern wurden nur nach dem aktuellen Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet. Bei den Zweibettzimmertarifen waren es neun Tarife. Der Preis wird bei allen getesteten Tarifen mit angegeben.
Gute Einbettzimmertarife: Modellkunde war ein gesunder 43-Jähriger. Im Ergebnis der Untersuchung erwies sich nur einer der Einbettzimmertarife als „sehr gut“, immerhin sechs wurden mit der Note „gut“ bewertet. Unter den jungen Tarifen gab es ebenfalls einen mit sehr gutem und einen weiteren mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Zahlbeiträge liegen jeweils bei weniger als 50 Euro pro Monat, der Beitrag des Testsiegers in der Kategorie Einzelzimmer beläuft sich auf 39 Euro.
Der sehr gute junge Tarif, der auch über den 3,5-fachen Gebührensatz hinaus leistet und die Mehrkosten für allgemeine Krankenhausleistungen übernimmt, kostet derzeit 44 Euro monatlich.
Gute Zweibettzimmertarife: In der Kategorie Zweibettzimmer erhielt ebenfalls einer der Tarife das Testurteil „sehr gut“, vier weitere wurden für „gut“ befunden. Die Prämien bewegten sich hier bei knapp 40 Euro im Monat.
In dieselbe Preiskategorie fielen auch zwei der jungen Zweibettzimmertarife, die mit „sehr gut“ bzw. „gut“ bewertet wurden.
Info: Bei allen untersuchten Tarifen handelte es sich um Tarife nach Art der Lebenversicherung. Das bedeutet: Der Beitrag steigt nicht mit dem Alter an.
Die beiden sehr guten Tarife mit Unterbringung im Zweibettzimmer genehmigen den Aufenthalt in Kliniken mit Reha-, Sanatoriums- oder Kurbetrieb allerdings nur nach vorheriger Vereinbarung mit dem Versicherer.
Da die Fragen der Gesundheitsprüfung oft allgemein gehalten und schwierig zu beantworten sind, verbergen sich hier viele Fallstricke für den Versicherten. Da wäre eine Krankenhauszusatzversicherung ohne Gesundheitsprüfung doch besser - oder? Weiter »