Sterbegeld- versus Risikolebensversicherung
Sterbegeld- oder Risikolebensversicherung?
Beide Versicherungen sichern Ihren Todesfall ab, doch es gibt gravierende Unterschiede. Erfahren Sie nachfolgend wann welche der Versicherungen sinnvoll ist.
Was ist eine Sterbegeldversicherung?
Die Sterbegeldversicherung oder auch Sterbeversicherung ist ein Sparvertrag, der die Kosten Ihrer Beerdigung absichern soll. Die Versicherung zahlt z.B. für
- Trauerfeier
- Sarg
- Bestatterleistungen
- Notarleistungen
- Blumenschmuck
- Grabanlage
Auch laufende Kosten für die Grabpflege können aus der Sterbegeldversicherung bezahlt werden. Ihre Hinterbliebenen erhalten meist eine Einmalzahlung aus der Versicherung. Dazu lassen Sie einen Angehörigen als Begünstigten in die Police eintragen.
Abschluss nicht immer möglich!
Die Sterbegeldversicherung können Sie grundsätzlich jederzeit abschließen. Beachten Sie aber, dass es oft ein Mindest- und ein Höchstalter gibt!
Wie funktioniert die Einzahlung in die Sterbegeldversicherung?
Sie treffen mit dem Versicherer eine Vereinbarung darüber, welche Summe Sie ansparen möchten. Das können z.B. 10.000 Euro sein. Ihre regelmäßigen Beiträge hängen davon ab, welche Laufzeit Sie wählen.
Statt monatlichen oder vierteljährlichen Zahlungen können Sie aber auch eine Einmalzahlung vereinbaren. Das hat den Vorteil, dass die Wartezeit wegfällt.
Wartezeiten sind in der Sterbegeldversicherung eigentlich üblich und bewirken, dass Ihre Angehörigen nicht von Anfang an auf die volle vereinbarte Summe zurückgreifen können, wenn Sie sterben.
Meist erhalten sie nur das bisher in den Vertrag Eingebrachte, falls sich Ihr Tod in den ersten drei Vertragsjahren ereignet. Erleiden Sie einen Unfalltod, macht der Versicherer jedoch eine Ausnahme.
Außerdem können Sie von einer Ausnahme profitieren, falls Sie eine Gesundheitsprüfung ablegen: In diesem Fall fällt die Wartezeit ebenfalls weg. Nach Ihrem Tod erhalten Ihre Angehörigen den bisher angesparten Betrag.
Achtung: Pfändungssicher ist jedoch nicht unbedingt die ganze Summe. Beachten Sie die gesetzliche Grenze!
Was ist eine Risikolebensversicherung?
Die Risikolebensversicherung sichert ebenfalls Ihren Tod ab. Hier geht es allerdings nicht um Beerdigungskosten, sondern konkret um die Absicherung Ihrer Hinterbliebenen!
In aller Regel wird sie verwendet, um Ehepartner und/oder Kinder nach Ihrem Tod finanziell zu versorgen. Auch verlangen Banken oft eine Risikolebensversicherung als Sicherheit, wenn sie Ihnen einen Baukredit gewähren. Kann der Kredit im Falle Ihres Todes nicht mehr bedient werden, erhält die Bank die in der Police abgesicherte Summe.
Auch bei dieser sogenannten Restschuldversicherung ist der Zweck aber natürlich die Absicherung Ihrer Lieben.
Wird der versicherte Betrag an Ihre Familienmitglieder ausgezahlt, dürfen diese ihn frei verwenden. Sinnvoll ist es, mindestens einen Teil der Summe gewinnbringend anzulegen.
Mit der Risikolebensversicherung können Sie allerdings nicht nur Ihre Familie oder das Finanzinstitut absichern: Theoretisch darf auch Ihr bester Freund oder Ihr Geschäftspartner als Begünstigter eingetragen werden! Sie können auch mehrere Personen als Begünstigte festlegen und deren Anteile an der Versicherung bestimmen.
Wie funktioniert die Einzahlung in die Risikolebensversicherung?
Wie bei der Sterbegeldversicherung vereinbaren Sie mit dem Versicherer eine Summe, die an die Begünstigten ausgezahlt wird. Das können z.B. 200.000 Euro sein. Im Hinblick auf die Laufzeit sollten Sie individuell entscheiden: Wann können Ihre Kinder auf eigenen Beinen stehen? Wie lange benötigt Ihr Kompagnon Hilfe, ehe er die Firma alleine führen kann?
Falls Sie eine Familie mit Kindern zu versorgen haben, sollten Sie am besten das Fünffache Ihres Jahresbruttos rechnen. Bei einer Kreditfinanzierung orientieren Sie sich an der Kredithöhe und -laufzeit.
Die Beiträge, die Sie zahlen, hängen von der gewünschten Versicherungssumme und der Vertragslaufzeit ab. Ein weiterer Faktor ist Ihre Gesundheit.
Vor dem Abschluss der Risikolebensversicherung verlangt der Versicherer eine Gesundheitsprüfung: Besonders Raucher können mit erhöhten Prämien rechnen, da Rauchen die Lebenserwartung verkürzt.
Auzahlung der Risikolebensversicherung
Eine Risikolebensversicherung ist, wie der Name schon sagt, allerdings eine Risikoversicherung. Das heißt: Die Begünstigten der Versicherung erhalten die vereinbarte Summe, sofern Sie innerhalb der Laufzeit versterben.
Sterben Sie erst danach, „verfallen“ Ihre Beiträge sozusagen. Die Risikolebensversicherung ist allerdings nicht teuer und bietet Ihren Angehörigen im schlimmsten Fall beträchtlichen Schutz. Kann sich Ihr Partner z.B. finanziell nicht allein versorgen oder haben Sie noch kleine Kinder, lohnt sich der Abschluss eigentlich immer.
Eine Wartezeit gibt es in dieser Versicherung wiederum nicht. Nur bei Selbsttötung wird die Versicherungssumme grundsätzlich nicht ausgeschüttet.
Fazit
Wie Sie sehen, wird mit den beiden Versicherungen Sterbeversicherung und Risikolebensversicherung zwar jeweils der Sterbefall abgesichert, doch ist der Zweck vollkommen unterschiedlich:
Die Sterbegeldversicherung versichert eine eher kleine Summe, die dazu dient, der Familie die finanzielle Belastung durch eine Bestattung zu erleichtern. Sie ist ein Sparvertrag.
Die Risikolebensversicherung hingegen sichert die Lebenshaltungskosten bzw. die Existenz Ihrer Familie oder anderer Menschen ab, die Ihnen am Herzen liegen. Sie ist eine reine Risikoversicherung!
Versterben Sie vor Ende der Vertragslaufzeit, erhalten Ihre Hinterbliebenen aus der Sterbegeldversicherung den bisher ersparten Betrag und können damit Ihr Begräbnis finanzieren. Die Risikolebensversicherung zahlt den Angehörigen dagegen die vereinbarte Versicherungssumme aus; nach Ende der Laufzeit erhalten sie nichts mehr.
Welche der beiden Versicherungsarten Sie abschließen sollten, hängt von Ihrer Lebenssituation ab: Haben Sie z.B. keine Angehörigen, die durch Ihren Tod belastet werden könnten, lohnt sich vielleicht gar kein Vertrag.
Sind Sie Alleinverdienender einer Familie, ist der Abschluss der Risikolebensversicherung hingegen äußerst ratsam. Sind Sie schon älter und Ihre Kinder aus dem Haus, kann unter Umständen die Sterbegeldversicherung für Sie interessant werden.