Uhrmacher

Uhrmacher: Berufsprofil und Selbständigkeit

Die Zahl der in Deutschland beschäftigten Uhrmacher geht seit Jahren stetig zurück. Diejenigen, die sich jedoch für den traditionsreichen Beruf entscheiden, haben meist genügend Aufträge und können gut davon leben. Wir sagen Ihnen im Folgenden alles zum Berufsprofil von Uhrmachern.

Beruf Uhrmacher

Uhren sind in den vergangenen Jahrzehnten genau wie Mode zu Wegwerfprodukten geworden. Viele kaufen eine Uhr aus der industriellen Fertigung und entledigen sich ihrer, sobald sie nicht mehr funktioniert oder aus der Mode gekommen ist.

Das Reparieren dieser Uhren ist meist im Verhältnis zum Kaufpreis so teuer, dass es sich nicht lohnt. Dabei ist der Preis aus guten Gründen so hoch: Das Reparieren von Uhren ist absolute Präzisionsarbeit, erfordert äußerstes Geschick und kostet meist viel Zeit.

Natürlich steht diesem bedauerlichen Trend immer noch eine recht große Gruppe von Menschen gegenüber, die Wertarbeit schätzt und eine Uhr auch gerne ein Leben lang trägt. Neben der Armbanduhr reparieren und fertigen Uhrmacher natürlich auch Stand- und Wanduhren, Taschenuhren und alles, was der Uhrenmarkt noch so hergibt.

Wenn Sie sich dafür interessieren, welche Aufgaben Uhrmacher jeden Tag haben, was sie verdienen, welche Versicherungen sie brauchen und was sonst noch wichtig ist, dann lesen Sie hier weiter unser Berufsprofil Uhrmacher.

Aufgaben von Uhrmachern

Der häufigste Auftrag für Uhrmacher besteht darin, die Ursache für das Stehenbleiben einer Uhr zu ermitteln. Dafür wird die Uhr zunächst von außen in Augenschein genommen, von grobem Schmutz befreit und dann das Gehäuse geöffnet. Der Uhrmacher betrachtet dann in mechanischen Uhren die einzelnen Baugruppen, wozu unter anderem das Zeigerwerk und der Aufzug gehört, und dokumentiert den Fehler. Dieser wird dann behoben, die Uhr reguliert,  justiert und wieder verschlossen.

Bei Kratzern im Glas wird dieses zuvor ersetzt. Auch die Wartung von digitalen Uhren wird vom Uhrmacher übernommen. Hier kommen bei der Fehlerermittlung häufig elektronische Mess- und Prüfgeräte zum Einsatz, beschädigte Module werden ausgetauscht. Uhrmacher befreien die Uhren von Harz und Rost, tauschen Teile aus und wechseln Batterien. Die Uhren werden natürlich auch komplett gesäubert.

Antike Uhren werden von Uhrmachern restauriert und begutachtet. In der industriellen Fertigung programmieren und bedienen Uhrmacher spezielle Maschinen für die Herstellung, fertigen Einzelteile selbst an, montieren Bauteile und nehmen die Uhren nach der Fertigung in Augenschein und in Betrieb.

Beruf Uhrmacher: Persönliche Voraussetzungen

Vor allem anderen brauchen Uhrmacher eine ruhige Hand und ausgeprägte feinmotorische Fähigkeiten. Es handelt sich bei ihren Aufgaben immer um Präzisionsarbeit, bei der äußerste Sorgfalt und Konzentration gefragt sind. Das Sehvermögen darf nicht eingeschränkt sein, bzw. Sehschwächen müssen mit einer Sehhilfe korrigiert werden können. Uhrmacher arbeiten mit Kleinstteilen und benötigen dabei oftmals Lupen und Mikroskope, um diese zu reparieren und zu montieren.

Auch der Gehörsinn muss intakt sein, da die Fehlerermittlung häufig anhand des Ganggeräuschs der Uhr stattfindet. Uhrmacher arbeiten in der Regel eigenverantwortlich und selbständig. Es handelt sich um einen Beruf, der zwar serviceorientiert,  aber in großen Teilen eher wenig kommunikativ ist. Handwerkliches Geschick und eine gute Hand-Augen-Koordination sind in diesem Beruf unerlässlich.

Arbeitsbedingungen von Uhrmachern

Uhrmacher arbeiten meist in der Werkstatt. Dort liegen häufig Staub und Dämpfe in der Luft, was auf Dauer zu Erkrankungen der Atemwege führen kann. Beim Feilen und Schleifen von Bauteilen besteht zudem Verletzungsgefahr, allerdings ist diese nicht sehr hoch. Uhrmacher tragen Verantwortung für zum Teil sehr hohe Sachwerte. Antike Uhren oder mit Diamanten besetzte Armbänder dürfen nicht beschädigt werden, weshalb größte Achtsamkeit gefordert ist. In der industriellen Uhrenfertigung ist Schichtarbeit denkbar.

Beruf Uhrmacher: Verdienstmöglichkeiten

Das Gehalt von Uhrmachern ist meist in der Ausbildung schon recht gut. Im ersten Lehrjahr sind Zahlungen zwischen 800 und 950 Euro brutto im Monat üblich. Im dritten Jahr gibt es häufig zwischen 950 und 1100 Euro. Das Einstiegsgehalt als angestellter Uhrmacher liegt nach der Ausbildung meist um 2200 Euro.

Allerdings sind sowohl das Ausbildungsgehalt als auch der spätere Lohn davon abhängig, wer der Arbeitgeber ist. Große Betriebe können oftmals besser zahlen als kleine, allerdings sind diese oft auf lukrative Restaurierungsarbeiten spezialisiert. Es hängt also von der Region, dem Arbeitgeber und dessen Schwerpunkten und der eigenen Berufserfahrung ab, wie viel man als angestellter Uhrmacher verdient.

Auch bei selbständigen Uhrmachern ist letztlich entscheidend, welche Dienstleistungen sie ihren Kunden anbieten. Außerdem ist der Standort oft ein entscheidender Faktor für Erfolg oder Nichterfolg eines Unternehmens. Was ein selbständiger Uhrmacher verdient, kann hier nicht genau beziffert werden, liegt aber in aller Regel bei guter Auftragslage weit über einem Angestelltengehalt. Wenn Sie sich dafür interessieren, wie man sich als Uhrmacher selbständig macht, finden Sie weitere wichtige Informationen unter Selbständig machen als Uhrmacher.

Versicherungen für Uhrmacher

Uhrmacher brauchen besonders dann, wenn sie ein eigenes Ladenlokal haben, eine Betriebshaftpflichtversicherung. Wo Kunden ein- und aus gehen, ist schnell ein Schaden entstanden. Zudem brauchen Uhrmacher auch eine Absicherung, falls sie bei ihrer Arbeit den Besitz des Kunden beschädigen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Bearbeitungsschäden, die in der Regel aus der Betriebshaftpflichtversicherung ausgeschlossen sind.

Hier sollten Sie dringen Ihren persönlichen Versicherungsbedarf mit dem Anbieter besprechen und den Vertrag in diesem Punkt genau prüfen. Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist auch für Uhrmacher eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt. Weitere Informationen und einen kostenlosen Vergleich finden Sie unter Betriebshaftpflichtversicherungen Vergleich.

Zusätzlicher Versicherungsbedarf ergibt sich auch im Bereich der Krankheitsvorsorge. Wer als Uhrmacher arbeitet, der muss körperlich topfit sein. Bei der Arbeit eines Uhrmachers werden alle Sinne angesprochen und gebraucht. Im Alter können Gelenkerkrankungen oder nachlassendes Hör- und Sehvermögen dazu führen, dass der Uhrmacher sein Handwerk nicht mehr ausüben kann.

Da das BU-Risiko bei Uhrmachern im Vergleich so hoch ist, werden Uhrmacher von den Versicherern in die Gruppe der Hochrisikoberufe eingeordnet. Das macht es meist für Uhrmacher schwer, guten und gleichzeitig bezahlbaren BU-Schutz zu erhalten. Unser kostenloser und unverbindlicher Vergleich der BU-Versicherungen für Uhrmacher hilft Ihnen sich einen guten Überblick zu verschaffen.

Sollte hier für Sie nichts passendes dabei sein, können sie alternativ auch eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung in Betracht ziehen. Allerdings ist der Versicherungsschutz hier bei Weitem nicht so umfassend wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, weshalb Sie diese unbedingt vorziehen sollten. Weitere Infos finden Sie unter Erwerbsunfähigkeitsversicherung.

Welche Versicherungen benötigt ein Uhrmacher?

Betriebshaftpflichtversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung Uhrmacher

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

empfohlenwichtigganz wichtig

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeit für Uhrmacher wichtig

Uhrmacher montieren und demontieren regelmäßig Schrauben, die nur milimetergroß sind. Dies erfordert eine ruhige Hand. Die Arbeit des Uhrmacher findet darüber hinaus überwiegend im Sitzen statt, was zu Schädigungen des Bewegungsappartes, wie etwa einem Bandscheibenvorfall o.ä., führen kann.

Diese Risiken führen dazu, dass viele Uhrmacher bereits vor der Altersrente Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Deshalb sollten Sie sich als Uhrmacher unbedingt mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern.