Tourismuskaufmann Selbständigkeit

Selbständig werden mit einem Reisebüro

Sie wollen als Tourismuskaufmann ein eigenes Reisebüro eröffnen? Seit einigen Jahren steigt der Umsatz für stationäre Reisebüros wieder deutlich – der Zeitpunkt ist also gut. Was Sie beim Schritt in die Selbständigkeit beachten sollten, lesen Sie hier.

Tourismuskaufmann Selbständigkeit

Laut Deutschem Reise Verband e.V. (DRV) wächst die Zahl der stationären Reisebüros seit drei Jahren wieder kontinuierlich. Im Jahr 2015 gab es über 9880 Reisebüros in Deutschland. Die Deutschen schätzen die persönliche Beratung vor Ort und reisen gerne und häufig.

Auch wenn große Online-Reiseportale den Reisebüros zunehmend Konkurrenz machen, ist eine totale Abkehr von der persönlichen Betreuung nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Nach anfänglich hohen Zahlen von Online-Buchungen gehen diese derzeit eher zurück.

Besonders wer seinen Urlaub langfristig plant, greift gerne auf Angebote und Beratung des Reisebüros zurück. Ein eigenes Reisebüro zu eröffnen ist also durchaus ein lohnender Schritt. Berufserfahrung ist dabei natürlich wichtig. Bevor Sie Ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, sollten Sie unbedingt einen Businessplan erstellen. Der hilft Ihnen unter anderem den Finanzierungsbedarf realistisch einzuschätzen und Kreditgeber und Banken von Ihrem Vorhaben zu überzeugen.

Ein Konzept mit dem Sie sich von der Masse abheben und gezielte Marketingmaßnahmen helfen Ihnen sich am Markt zu behaupten. Welche Ausbildung Sie brauchen, um ein eigenes Reisebüro zu eröffnen, wie Sie den richtigen Standort finden und vieles mehr, lesen Sie im Folgenden.

Tourismuskaufmann Selbständigkeit: Ausbildung

Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften dazu, welche Ausbildung oder Qualifikation man braucht, um ein Reisebüro eröffnen zu können. Wer sich aber in diesem Metier nicht auskennt, der wird seine Türen schnell wieder schließen müssen. In dieser Branche geht nichts über Kontakte, aber auch rechtliche Kenntnisse, besonders im Reisevertragsrecht, sind erforderlich. Eine Ausbildung zum Tourismuskaufmann vermittelt die wichtigsten Kenntnisse und Fertigkeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre und bietet die Möglichkeit sich in den Bereichen Reisevermittlung, Reiseveranstaltung oder Geschäftsreisen zu spezialisieren.

Ob Sie als Reisevermittler oder als Reiseveranstalter auftreten, hat enorme Auswirkungen auf die Haftungsansprüche, die der Kunde Ihnen gegenüber hat. Ohne Berufserfahrung und ausreichend rechtliche Kenntnisse ist das Vorhaben meist zum Scheitern verurteilt. Daher sollten Sie dringend eine Ausbildung abschließen und bestenfalls zuvor einige Jahre als Angestellter risikofrei in diesem Beruf gearbeitet haben. Dann können Sie mit bereits geknüpften Kontakten und dem nötigen Know-How in die Selbständigkeit starten.

Tourismuskaufmann im eigenen Reisebüro: Standort und Konzept

Der Anteil von „freien“ Reisebüros, die also nicht in ein Franchisesystem eingebunden sind oder einer Kooperation angehören, ist mittlerweile sehr klein geworden. Nur noch rund 6% der Reisebüros ist laut DRV ungebunden. Große Franchisegeber wie TUI oder Thomas Cook stellen den Franchisenehmern ihr Geschäftsmodell und ihren Namen zur Verfügung und verlangen dafür eine regelmäßige Gebühr. Dieses Modell hat für Sie als Neugründer Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen gehört, dass die Anfangsschwierigkeiten sehr viel geringer sind, weil Sie mit einem schon bekannten Namen und Konzept starten.

Auch die Finanzierung wird durch den Namen und Rückhalt des Franchisegebers erleichtert. In einigen Fällen bietet er auch selbst das benötigte Startkapital an. Sie profitieren außerdem von den bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen. Natürlich ist der Preis hierfür, dass Sie in Ihren unternehmerischen Entscheidungen weniger frei sind und nicht selbst die Reiseveranstalter wählen können, mit denen Sie zusammenarbeiten wollen. Auch die Standortwahl ist eingeschränkt durch die Vorgaben des Franchisegebers.

Zudem können Imageprobleme des Franchisegebers auch Ihr Geschäft in finanzielle Bedrängnis bringen. Freie Reisebüros ohne Franchisegeber und Kooperationen haben es allerdings sehr schwer sich gegen die großen Ketten durchzusetzen. Hier braucht es schon ein besonderes Konzept, um sich alleine am Markt zu positionieren. Für die Ausstattung eines Reisebüros muss man mit Ausgaben um die 20.000 Euro rechnen. Außerdem muss einem klar sein, dass man die erste Zeit nach Eröffnung auch in der Lage sein muss Buchungen zwischenfinanzieren zu können.

Selbständigkeit Reisebüro: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Reisevermittlungen stellen ein überwachungspflichtiges Gewerbe dar. Bei der Anmeldung des Gewerbes ist daher die persönliche Eignung nachzuweisen. Dies geschieht durch die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses und eines Auszugs aus dem Gewerbezentralregister. Zuständig für die Gewerbeanmeldung ist die Stadt- oder Gemeindeverwaltung, in deren Bereich das Gewerbe liegt.

Wer Reisen veranstaltet muss zudem nachweisen, dass die Kundengelder abgesichert sind. Hierzu wird in der Regel eine Insolvenzversicherung abgeschlossen. Von der Gewerbeanmeldung werden automatisch die Ordnungsbehörden, die Industrie- und Handelskammer und das Finanzamt in Kenntnis gesetzt. Weiterhin müssen Sie das Gewerbe ins Handelsregister eintragen lassen.

Wichtige Versicherungen für Tourismuskaufleute

Welche Versicherungen benötigt ein Tourismuskaufmann?

Betriebshaftpflicht Reisebüro

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Vermögensschadenhaftpflicht Reisebüro

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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