Gärtner Selbständigkeit

Selbständig machen im Gartenbau

Der Garten- und Landschaftsbau ist auf dem aufsteigenden Ast. Steuerliche Förderungen für Privathaushalte und ein zunehmendes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung bescheren selbständigen Gärtnern eine gute Auftragslage. Lesen Sie hier, was Sie beachten müssen, um sich selbst als Gärtner erfolgreich selbständig zu machen.

Gärtner Selbständigkeit

Der Gartenbau ist eine Branche mit Zukunft. Das liegt vor allem daran, dass Privatpersonen immer häufiger Geld in die Anlage und Pflege ihrer Gärten und Grünflächen investieren und dass Umweltschutzprojekte zunehmend an Wichtigkeit gewinnen und einen zusätzlichen Markt für Gartenbaubetriebe eröffnen.

Egal, ob Sie eine kleine Gärtnerei mit Einzelhandel eröffnen wollen, eine Baumschule, Zierpflanzenanbau oder eine Friedhofsgärtnerei betreiben wollen, die Witterung hat enorme Auswirkungen auf die Umsätze. Lange Winter müssen überbrückt werden und besonders im Obst- und Gemüsebau, aber auch in allen anderen Segmenten kann es witterungsbedingt zu hohen Umsatzausfällen kommen. Übers Jahr muss genug Umsatz erwirtschaftet werden, um die Flautezeiten zu überstehen.

Das heißt häufig, dass die Arbeitsbelastung ganz unterschiedlich hoch ausfällt. Sind im Frühling und Sommer Überstunden an der Tagesordnung, kann im Winter manchmal wochenlang fast nichts zu tun sein. Wenn Sie sich als Gärtner selbständig machen wollen, dann müssen Sie sich auf dieses Ungleichgewicht einstellen. Um sich einen Überblick über die notwendigen Investitionen, über wichtige Standortfaktoren und Einkommenschancen zu verschaffen, sollten Sie dringend vor der Gründung einen Businessplan erstellen. Dieser hilft Ihnen auch die nötigen Mittel für die Existenzgründung von Banken und anderen Geldgebern zu bekommen.

Gartenbau Selbständigkeit: Qualifikation und Ausbildung

Die Berufsbezeichnung Gärtner ist geschützt, da es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf handelt. Die Ausbildung wird von der Landwirtschaftskammer und dem Berufsverband begleitet und dauert drei Jahre. Um einen eigenen Betrieb selbständig zu leiten, ist laut gesetzlicher Regelung keine bestimmte Ausbildung erforderlich, jedoch ist ohne die nötigen Fachkenntnisse kein Blumentopf zu gewinnen, wie man so schön sagt. Nur wer sich mit Kompetenz, Service und einem guten Angebot von der Konkurrenz abheben kann, hat eine Chance als Gründer erfolgreich zu sein.

Die Weiterbildung zum Gärtnermeister ist ein gutes Aushängeschild für den Betrieb und gleichzeitig haben Sie danach die nötigen Kenntnisse, auch in den Bereichen Betriebsführung und Marketing. Ein Meisterbrief schafft Vertrauen in ihre Arbeit. Auch ein abgeschlossenes Studium im Bereich Gartenbau kann bei der Kundenakquise hilfreich sein. Wer nichts davon vorzuweisen hat, muss noch stärker mit Leistungen überzeugen und darauf bauen, dass sich die Qualität der Arbeit herum spricht.

Gartenbaubetrieb: Standort und Konzept

Der Einzugsbereich von Gartenbaubetrieben ist nicht sehr groß. Öffentliche Aufträge machen meist nur einen geringen Teil der Umsätze aus, weshalb es wichtig ist, möglichst viele Privathaushalte schnell erreichen zu können. Kaufkraft, sowie Alters- und Sozialstruktur am Standort sind wichtige Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg. Da die Pflege bestehender Anlagen kein ausreichendes Auftragsvolumen bildet, müssen Sie immer wieder neue Aufträge an Land ziehen. Die Nähe zu einem Neubauviertel ist daher dringend anzuraten.

Viele Gartenbaubetriebe nehmen zusätzlich zur Anlage und Pflege von Hausgärten und Grünflächen in Wohnanlagen auch Aufträge im Bereich Friedhofsgärtnerei an. Einzelhandelsgärtnereien setzen mittlerweile verstärkt auf zusätzliche Leistungen wie eine angeschlossene Gastronomie. Baumpflegearbeiten, zum Beispiel für Gemeinden und Städte, aber auch für die Kirche und Privatpersonen sind ebenfalls lukrativ. Sie sichern ein dauerhaftes Einkommen.

Bei der Entwicklung ihres Konzeptes sollten sie deutliche Schwerpunkte setzen, sich aber nicht zu sehr einschränken. Eine Webseite, die Ihren Betrieb repräsentiert und ansprechend gestaltet ist, ist eine wichtige Maßnahme zur Kundengewinnung. Flyer, Veranstaltungen und Werbeaufdrucke auf Autos sind weitere wichtige Werbemaßnahmen. Auch wenn das Geld bereits knapp ist, sollten sie in diesem Bereich nicht sparen.

Selbständigkeit Gartenbau: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Wenn Sie Ihren Betrieb eröffnen wollen, ist zunächst das Gewerbe bei der zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung anzumelden. Von dieser Anmeldung werden dann das Finanzamt, das Gewerbeaufsichtsamt, die Ordnungsbehörden, die Berufsgenossenschaft und die Industrie- und Handelskammer in Kenntnis gesetzt. Das Finanzamt sendet Ihnen daraufhin einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung zu. Ist dieser ausgefüllt, erhalten Sie die Steuernummer und falls erforderlich eine Umsatzsteueridentifikationsnummer.

Außerdem müssen sie sich bei der Einzugsstelle für die Winterbauumlage und beim Ausbildungsförderwerk (AuGaLa) anmelden. Die Winterbauumlage ist dazu gedacht den Mitarbeitern das Winterausfallgeld zu zahlen. Für die Ausbildungsförderung im Garten- und Landschaftsbau müssen Unternehmen zudem 0,8% der Bruttolohnsumme abführen.

Wichtige Versicherungen für Gärtner

Welche Versicherungen benötigt ein selbständiger Gärtner?

Betriebshaftpflicht für den Gartenbau

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung für Gärtner

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Inhaltsversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Wichtig für selbständige Gärtner: Die Betriebshaftpflicht

Wer einen eigenen Gartenbaubetrieb hat, der sieht sich mit vielen Haftungsrisiken konfrontiert. Die Sicherheit der Baustelle, ebenso wie die von Passanten und Kundeneigentum, obliegt dem Betrieb. Auch bei Problemen mit Dachbegrünungen können Haftungsansprüche selbst einen gut laufenden Betrieb schnell vor immense Forderungen stellen. Daher sollte man nie ohne eine Betriebshaftpflichtversicherung für den Gartenbau arbeiten.