Unternehmenshaftpflichtversicherung

Unternehmenshaftpflicht: Überblick und Anbieter-Vergleich

Die Unternehmenshaftpflichtversicherung, oft auch als Betriebshaftpflichtversicherung bezeichnet, ist eine der elementarsten Versicherungen eines jeden Betriebs. Schäden, die durch den Betrieb entstehen, können die Existenz des Unternehmens finanziell in Frage stellen. Lesen Sie hier alles zu den Vorteilen und Kosten der Unternehmenshaftpflicht, zu versicherten Schäden und zu vielem mehr. 

Unternehmenshaftpflichtversicherung

Egal, was die Hauptaufgabe des Unternehmens ist, wen es beliefert oder wem es seine Dienste anbietet: Fehlerfreies Arbeiten ist nicht möglich. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“. Wichtig ist nur, dass man als Unternehmer für den Fall der Fälle abgesichert ist. Eine Unternehmenshaftpflichtversicherung ist daher essenziell.

Fordert ein Dritter Schadensersatz, weil ihm durch ein Unternehmen ein Schaden entstanden ist, dann haftet der Betrieb unbegrenzt. Besonders Personenschäden können sich schnell in die Millionenhöhe auswachsen und ein Unternehmen gefährden.

Der Betriebsinhaber kann zwar durch gezielte Maßnahmen die Risiken minimieren, allerdings lassen sich weder die Fehler der Mitarbeiter immer verhindern, noch ist man selbst in der Lage jede noch so kleine potentielle Gefahrenstelle zu erkennen.

Gerade die kleinen Fehler und Unachtsamkeiten können dabei verheerende Konsequenzen entfalten. Die Unternehmenshaftpflichtversicherung ist zwar keine gesetzliche Pflichtversicherung, aber trotzdem für jeden Betrieb ein absolutes Muss.

Kompakt: Unternehmenshaftpflichtversicherung

Was ist eine Unternehmenshaftpflichtversicherung?

Die Unternehmenshaftpflichtversicherung wird auch Betriebshaftpflichtversicherung genannt. Sie ist für jeden Betrieb eine essenzielle Versicherung, da hier die gesetzliche Haftpflicht des Unternehmens abgedeckt wird.

Welche Fälle deckt die Unternehmenshaftpflicht?

Die Unternehmenshaftpflichtversicherung haftet bei Schadenersatzforderungen Dritter, die durch die Ausübung Ihrer unternehmerischen Tätigkeit entstehen. Dabei deckt sie Personen- und Sachschäden sowie (unechte) Vermögensschäden, die daraus resultieren. Denkbar sind z.B. Personenschäden bei vernachlässigter Streupflicht im Winter, aber auch Sachschäden, die infolge einer mangelhaften Dienstleistung auftreten.

Was ist die erweiterte Produkthaftpflichtversicherung?

Eine erweiterte Produkthaftpflichtversicherung können Sie als Zusatzbaustein zu Ihrer Unternehmenshaftpflichtversicherung abschließen. Sie haftet, wenn Schäden durch ein von Ihnen vertriebenes Produkt entstehen, das Sie einem anderen Betrieb zuliefern, und deckt in diesem Zusammenhang echte Vermögensschäden.

Wer braucht eine Unternehmenshaftplichtversicherung?

Wer jetzt denkt, eine Unternehmenshaftpflichtversicherung bräuchten nur große Unternehmen mit vielen Mitarbeitern, der irrt sich. Eine Unternehmenshaftpflicht ist wichtig für:

  • Selbständige
  • Freiberufler
  • Gewerbetreibende
  • kleine und große Handwerksbetriebe
  • Industrieunternehmen
  • Dienstleister
  • alle sonstigen Arten von Firmen und Unternehmen

Als Freiberufler ist oftmals eine Berufshaftpflichtversicherung, die auch Vermögensschäden abdeckt, unerlässlich. Geschäftsführer und Manager sind mit der D&O Versicherung richtig abgesichert. Dies sind neben der Betriebshaftpflichtversicherung weitere wichtige Unternehmenshaftpflichtversicherungen.

Abgeschlossen wird die Unternehmenshaftpflicht vom Betriebsinhaber, der Schutz gilt jedoch in der Regel für alle Mitarbeiter und Angestellten des Unternehmens, natürlich einschließlich dem Inhaber selbst.

Welche Schäden sind in der Unternehmenshaftpflicht versichert?

Die Unternehmenshaftpflichtversicherung leistet für Schäden, die Inhaber und Angestellte eines versicherten Unternehmens gegenüber Dritten während der Ausübung ihrer Arbeit verursachen und für die Schadensersatzansprüche gestellt werden. Die Unternehmenshaftpflicht umfasst in jedem Fall:

  • Personenschäden
  • Sachschäden
  • Vermögensschäden, die aus Personen- und Sachschäden resultieren

Solche Schäden können aus verschiedenen Risiken erwachsen. Versicherte Risiken in der Unternehmenshaftpflicht sind:

  • das Betriebsrisiko: Zum Betriebsrisiko zählen alle Gefahren, die sich aus der jeweiligen betrieblichen Tätigkeit ergeben. Beispiel: Beim Arbeiten in einer Wohnung wirft einer der Maler eine teure Statue um und diese wird schwer beschädigt
  • das Anlagerisiko: Zu den Anlagen eines Betriebs zählen Gebäude, Hallen, Maschinen und Grundstücke. Beispiel: Wird in den Räumen eines Betriebs ein Dritter verletzt, weil die Verkehrssicherungspflicht nicht eingehalten wurde, muss der Betrieb dafür aufkommen.
  • Umweltrisiko: Das allgemeine Umweltrisiko umfasst Schäden durch Umwelteinwirkungen, die von einer nicht umweltrelevanten Anlage ausgehen.
  • Produktrisiko: Das Produktrisiko umfasst Gefahren, die durch Fehler bei der Arbeitsausführung entstehen können. Beispiel: Der Kunde stolpert durch eine falsch verlegte, abstehende Fliese und verletzt sich.

JA. Die Unternehmenshaftpflichtversicherung ist ein Muss!

Die Risiken eines Betriebs sind vielfältig. Sie lassen sich häufig durch gutes Risikomanagement zwar verringern, aber niemals ganz aus dem Weg räumen.
Eine Unternehmenshaftpflichtversicherung ist daher für Betriebe unumgänglich.

Zusatzbausteine zur Unternehmenshaftpflicht

Da sowohl das Umwelt- als auch das Produktrisiko nur in geringem Umfang im Grundschutz der Unternehmenshaftpflichtversicherung mitversichert sind, müssen Unternehmen, die eine über das allgemeine Risiko hinausgehende Gefahrenlage haben, erweiterten Schutz vereinbaren.

Die Unternehmenshaftpflicht kann daher durch Zusatzbausteine so ausgebaut werden, dass sie dem individuellen Betriebsrisiko gerecht wird. Zusätzlich vereinbart werden können unter anderem eine erweiterte Privathaftpflicht, eine Umwelthaftpflicht- und Umweltschadensversicherung, eine erweiterte Produkthaftpflicht sowie sogenannte Tätigkeitsschäden.

Was leisten die Zusatzbausteine?

  • Umwelthaftpflichtversicherung1: Die Umwelthaftpflichtversicherung greift immer dann, wenn es einen konkret bezifferten zivilrechtlichen Anspruch eines Dritten gibt. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die umliegenden Anwohner eines großen Unternehmens Gesundheitsschäden erleiden, weil ein Brand des Unternehmens zur Entwicklung giftiger Gase und Dämpfe geführt hat.
  • Umweltschadensversicherung2: Die Umweltschadenversicherung ist seit der Einführung des Umweltschadensgesetz 2007 unerlässlich und greift auch dann, wenn nicht eine oder mehrere konkrete Personen oder ihr Eigentum geschädigt wurden, sondern durch das Unternehmen Schäden an geschützten Tieren- und Pflanzenarten, an Böden und Gewässern sowie natürlichen Lebensräumen entstanden sind.
  • Erweiterte Produkthaftpflichtversicherung3: In der erweiterten Produkthaftpflicht sind das Fehlen zugesicherter Eigenschaften, Schäden aus Weiterver- und -bearbeitung, Schäden aus Verbindung und Vermischung, fakultativ auch Kosten für Schäden durch fehlerhafte Maschinen sowie Prüf- und Sortierkosten und Kosten die durch Aus- und Einbau entstehen versichert.
  • Erweiterte Privathaftpflichtversicherung: Die erweiterte Privathaftpflicht enthält höhere Deckungssummen als die im Grundschutz enthaltene Basisdeckung

Unternehmenshaftpflichtversicherungen im Vergleich

Um Ihnen die Suche nach einer guten und günstigen Unternehmenshaftpflichtversicherung zu erleichtern, bieten wir Ihnen einen Vergleich der Versicherungsgesellschaften an. Der Vergleich ist eine kostenfreie Serviceleistung.

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Was kostet eine Unternehmenshaftpflichtversicherung?

Mit welchen Kosten Sie als Betriebsinhaber für die Unternehmenshaftpflichtversicherung rechnen müssen, hängt von Ihrem Unternehmen und dessen speziellem Risiko ab. Bei der Berechnung der Versicherungsprämie spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Art des Unternehmens
  • Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter
  • Tätigkeitsbereiche und damit verbundene Risiken
  • gewünschte Deckungserweiterungen und Zusatzbausteine
  • Höhe der Deckungssumme
  • Vorschäden

Sie können durch die Vereinbarung von Selbstbehalten die Kosten der Unternehmenshaftpflichtversicherung senken. Zudem gewähren einige Versicherer Rabatte für Gründer. Auch eine abgeschlossene Meisterprüfung oder sonstige Höherqualifikation kann sich bei der Berechnung des Beitrags zu Ihrem Vorteil auswirken.

Fazit

Die Unternehmenshaftpflichtversicherung ist für alle Arten von Unternehmen und Betrieben ein wichtiges Instrument der Existenzsicherung. Durch modulare Zusatzbausteine kann sie auf das individuelle Risiko des jeweiligen Betriebes zugeschnitten werden und bietet Unternehmensinhabern damit die Sicherheit, die sie brauchen, um gut arbeiten zu können.

Quellenangaben

1Quelle: GDV Musterbedingungen zur Umwelthaftpflichtversicherung:
https://www.gdv.de/resource/blob/5984/8deb747752b1ac7b096771c60ba58fa4/11-umwelthaftpflichtversicherung-feb2016-data.pdf
2Quelle: GDV Musterbedingungen zur Umweltschadensversicherung:
https://www.gdv.de/resource/blob/6168/0ddfae6062f1dd6a644fd9f427cc92fb/12-umweltschadensversicherung-feb2016-data.pdf
3Quelle: GDV Besondere Bedingungen zur Produkthaftpflichtversicherung:
https://www.gdv.de/resource/blob/5966/e514308a3a39a5a801ccd0dbd01f237c/14-besondere-bedingungen-und-risikobeschreibungen-fuer-die-produkthaftpflichtversicherung-von-industrie–und-handelsbetrieben–produkthaftpflicht-modell–data.pdf