Tätowierer

Tätowierer: Berufsprofil und Selbständigkeit

Tätowierer ist kein Ausbildungsberuf, erfordert aber mehr handwerkliches Geschick und künstlerisches Talent als die meisten anderen Tätigkeiten. Wenn man also sagt, jeder kann ein Tattoostudio eröffnen, dann stimmt das nur, wenn man die schnelle Schließung gleich mitdenkt.

Beruf Tätowierer

Wartezeiten von 1,5 Jahren sind bei guten Tattoostudios heute keine Seltenheit. Der Körperkult ist immer noch im Trend und derzeit ist kein Ende der Nachfrage in Sicht. Tatsächlich gibt es in Deutschland keine offizielle Ausbildung zum Tätowierer und somit kann sich grundsätzlich jeder so nennen, der in diesem Bereich tätig ist.

Deshalb sind immer auch mal wieder schwarze Schafe unter den Tätowierern, also Leute, die man besser nicht auf die Haut der Kunden loslassen sollte. Doch genauso wie sich der Kundenstamm von Tätowierern hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda erweitert, verkleinert der sich auch wieder bei schlechter Arbeit. Durch das Internet findet hier unter den Tattoo-Freunden ein reger Austausch statt.

Falls Sie sich selbst für das Thema Tattoos interessieren oder als Tätowierer arbeiten wollen, können Sie im Folgenden lesen, welche Aufgaben ein Tätowierer hat, welche Voraussetzungen man mitbringen sollte und welche Verdienstmöglichkeiten es in diesem Bereich gibt. Zudem sagen wir Ihnen wie die Arbeitsbedingungen sind und welche Versicherungen ein Tätowierer unbedingt haben sollte.

Aufgaben von Tätowierern

Wer als Kunde in ein Tattoostudio kommt, hat meist schon eine genaue Vorstellung davon, was später auf seiner Haut landen soll. Einige Vorstellungen sind realistisch, andere weniger. Die Aufgabe eines Tätowierers ist es, zusammen mit dem Kunden ein geeignetes Motiv zu finden oder sogar selbst eins zu entwerfen, den Kunden ausführlich zu beraten an welcher Stelle des Körpers das Motiv auch stechbar ist und dann das Motiv freihand oder mithilfe einer Schablone auf dem Körper des Kunden anzubringen. Wichtig ist, dass der Tattoointeressierte zuvor über die Risiken des Eingriffs aufgeklärt wird.

Oftmals übernehmen Tätowierer auch Verantwortung für ihre Kunden, indem sie von bestimmten Motiven abraten, oder diese nicht stechen. Besonders junge Kunden bedenken oft nicht, was ein provozierendes Motiv auf Hals oder Händen für ihr Leben bedeuten kann. Sofern sich Kunde und Tätowierer einig sind, wird das Motiv mithilfe eines Gerätes mit elektrischen Nadeln in die mittlere Hautschicht verbracht und bleibt damit dauerhaft sichtbar. Das fertige Tattoo wird desinfiziert und der Kunde über notwendige Pflegemaßnahmen aufgeklärt. Danach wird der Platz gereinigt und das Equipment desinfiziert und ausgewechselt.

Beruf Tätowierer: Persönliche Voraussetzungen

Eine absolut ruhige Hand und großes zeichnerisches Talent sind die Grundvoraussetzungen für einen Tätowierer. Der Fantasie der Kunden sind oftmals keine Grenzen gesetzt und es bedarf der Vision des Tattookünstlers aus wagen Ideen und fantastischen Bildern ein Motiv zu machen, dass auf der Haut ästhetisch ansprechend realisiert werden kann. Zudem brauchen Tätowierer ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin, wer unausgeschlafen oder alkoholisiert zur Arbeit kommt, kann in diesem Beruf jemandes Körper statt zu verschönern, verschandeln.

Neben anatomischen Grundkenntnissen, muss der Tätowierer auch das Hygiene-1×1 beherrschen. Wer als Tätowierer arbeitet, hat ständig engen Kontakt zu Menschen. Man sollte daher offen und aufgeschlossen sein und Freude am Umgang mit Kunden haben, wenn man ein Tattoostudio eröffnen will. Außerdem muss man sich als Leiter eines eigenen Studios um das Marketing des Ladens, ebenso wie um Steuerangelegenheiten und Buchführung kümmern. 

Arbeitsbedingungen von Tätowierern

Tätowierer arbeiten im eigenen Studio, oder in einem fremden Studio, meist gegen Abgabe von Nutzungsgebühren oder aber als angestellter Mitarbeiter. Bei der Arbeit müssen Tätowierer penibel die geltenden Hygienevorschriften einhalten. Ob dies geschieht wird regelmäßig vom zuständigen Gesundheitsamt (ohne Vorankündigung) geprüft. Tätowierer arbeiten unter den Augen der Kunden, die sich häufig bewusst sind, wie groß der Schritt ist, den sie gerade gehen. Tätowierer müssen immer eine ruhige Hand haben und dürfen sich zu keiner Zeit verunsichern lassen, denn was einmal auf der Haut ist, ist so schnell nicht mehr entfernbar.

Beim Tätowieren besteht immer die Gefahr einer Infektion, da die oberen Hautschichten des Kunden verletzt werden und so Bakterien und Viren eindringen können. Deshalb ist eine sorgfältige und hygienische Arbeitsweise das A und O. Tätowierer übernehmen Verantwortung für ihre Kunden und sollten sicherstellen, dass diese zum Termin nicht unter Alkoholeinfluss stehen, oder Schmerztabletten genommen haben. Das verdünnt das Blut und kann deshalb beim Tätowieren zu Komplikationen führen.

Beruf Tätowierer: Verdienstmöglichkeiten

Beim Tätowieren sind verdienstmäßig nach oben keine Grenzen gesetzt. Wer gut ist und sich in der Szene einen Namen gemacht hat, der kann  hohe Preise für seine Kunst verlangen. Denn genau wie bei anderen Kunstwerken lässt sich der Wert für den Einzelnen selten in Geld ausdrücken und viele sind bereit für ein wirklich gutes Tattoo auch ordentlich in die Tasche zu greifen. Neben den absoluten Ausnahmetalenten gibt es aber auch Tätowierer, für die ihre Arbeit mehr ein solides Handwerk ist und die einen Kundenstamm haben, der das zu schätzen weiß.

Der durchschnittliche Stundenlohn liegt bei etwa 100 Euro, allerdings gehen davon noch die Kosten für Material und Farben ab. Langjährige Tätowierer verlangen gut und gerne das Doppelte. Wie viel am Ende für den Tätowierer hängen bleibt, hängt natürlich auch davon ab, wie hoch die Kosten für seine Räume und Farben sind. Hohe Miete und Pacht muss natürlich erst wieder rein geholt werden. Falls Sie mit dem Gedanken spielen, sich als Tätowierer selbständig zu machen, finden Sie weitere Informationen unter Tätowierer Selbständigkeit

Wichtige Versicherungen für Tätowierer

Neben einer guten Kranken und Pflegeversicherung sollten sich Tätowierer auch dringend  für den Fall einer Berufsunfähigkeit absichern. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Tätowierer ist da die erste Wahl. Da Tätowierer in der Vergangenheit häufiger als Angehörige anderer Berufsgruppen von Berufsunfähigkeit betroffen waren, haben sie häufig Schwierigkeiten eine gute und günstige Berufsunfähigkeitsversicherung zu finden.

Die Risikoeinschätzung durch die Versicherer ist hier sehr ungünstig, deshalb müssen Tätowierer häufig mit Leistungsausschlüssen oder gar mit Ablehnung rechnen. Ein Vergleich der Berufsunfähigkeitsversicherungen für Tätowierer ist daher unbedingt erforderlich. Eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung kann bei Ablehnung eine gute Alternative sein. Damit können sich Tätowierer zumindest für den Fall, dass sie gar nicht mehr erwerbsfähig sind, absichern.

Wer ein eigenes Tattoostudio eröffnet braucht zudem auch dringend eine Betriebshaftpflichtversicherung. Damit stellen Sie als Tätowierer sicher, dass wenn ein Dritter in ihrem Laden zu Schaden kommt, der entstandene Schaden durch die Betriebshaftpflichtversicherung für das Tattoostudio beglichen wird. Bleiben diese Forderungen an Ihnen hängen, dann kann das schnell zum finanziellen Fiasko werden.

Da Tätowierer nicht für „schlecht“ gestochene Tattoos haftbar gemacht werden können, sind hier solche Schäden gemeint, die durch das Nichteinhalten von Verkehrssicherungspflichten und ähnliches entstehen. Aber auch die Verwendung von Farben, die Allergien verursachen, kann Ihnen vorgeworfen werden. In der Betriebshaftpflichtversicherung sollte auch immer eine Berufshaftpflichtversicherung für Tätowierer eingeschlossen sein. Weitere Infos finden Sie unter Betriebshaftpflichtversicherung für das Tattoostudio.

Welche Versicherungen benötigt ein Tätowierer?

Betriebshaftpflicht für Tattoostudios

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung Tätowierer

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Betriebshaftpflicht für Tattoostudios

Zwar kann ein Tätowierer nicht für schlecht gestochene Tattoos haftbar gemacht werden, für Verstöße gegen die Hygienevorschriften, Verwendung von allergieauslösenden Farben und allgemeine Schäden durch den Betrieb eines Tattoostudios hingegen schon.

Aus diesem Grund sollte sich ein selbständiger Tätowierer um den Abschluss einer Betriebs bzw. Berufshaftpflichtversicherung bemühen.