Tätowierer Selbständigkeit

Selbständig werden mit einem Tattoostudio

Ein eigenes Tattoostudio zu haben ist für manche Menschen ein Traum. Wer kreativ ist und zeichnerisches Talent besitzt, der kann sich als Tätowierer verwirklichen. Wir sagen Ihnen, wie Sie als Tätowierer selbständig werden können.

Tätowierer Selbständigkeit

Wer als Tätowierer arbeitet, der ist selten als Angestellter tätig. Schnell stellt sich die Frage nach einem eigenen Tattoostudio. Wer allzu sehr die Verantwortung einer Selbständigkeit scheut, der kann häufig in einem anderen Studio auch einen Stuhl „mieten“ und die Infrastruktur nutzen .

Wer aber ein eigenes Konzept hat und dies auch verwirklichen möchte, der kommt irgendwann nicht mehr umhin sich zu fragen, wie er als Tätowierer mit einem eigenen Studio selbständig werden kann. Auf den ersten Blick kann man schnell überfrachtet werden von all den Formalitäten und dem Papierkram, der zu erledigen ist, denn neben dem Tätowiertalent und einer Ausbildung sind auch kaufmännisches Wissen und unternehmerisches Geschick gefragt.

Trotzdem sollten Sie sich nicht abschrecken lassen und Ihre Vorstellungen realisieren. Meist ist alles gar nicht so wild. Im Folgenden beschreiben wir Ihnen den Weg von der Idee hin bis zur Verwirklichung des Traums eines eigenen Tattoostudios und sagen Ihnen, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, um erfolgreich als selbständiger Tätowierer arbeiten zu können.

Tätowierer Selbständigkeit: Ausbildung

Es gibt bisher keine staatliche Ausbildung zum Tätowierer, das heißt niemand schreibt einem vor, welche Inhalte für die Ausbildung wichtig sind. Trotzdem kann man natürlich nicht einfach drauflos tätowieren, sondern braucht Anleitung und Erfahrung. Mittlerweile kann man in einigen Einrichtungen Tätowierlehrgänge besuchen. Wesentlich häufiger suchen sich Anfänger aber einen erfahrenen Tätowierer, dem sie beim Arbeiten über die Schulter schauen können.

Am Anfang lernt man so zunächst wie der Arbeitsplatz vorzubereiten ist, Farben und Maschinen werden bereitgestellt und man lernt das Wichtigste zu den Desinfektionsvorschriften. Bei einem guten Tätowierer bekommt man außerdem Tipps zum Umgang mit verschiedenen Hauttypen, zur Farbwahl und dazu, welche Rechtsvorschriften wichtig sind. Auch das Zeichen und Entwerfen von Motiven wird zunächst geübt.

Meist übt der „Lehrling“, bevor er auf Menschen losgelassen wird, auf Schweinehaut. Dann braucht es ein paar mutige Freiwillige, die ihre Haut für die ersten echten Tattoos zur Verfügung stellen. Nach und nach werden die Tattoos größer und die Motive komplizierter. Die Ausbildung zum Tätowierer kann nicht zeitlich bemessen werden, sondern ist vielmehr ein jahrelanger Prozess stetiger Fortentwicklung. Auch alte Hasen geben sich untereinander noch Tipps oder versuchen sich an neuen Trends.

Eigenes Tattoostudio: Räumliche Anforderungen und Hygienevorschriften

Als Tätowierer müssen Sie auf die Einhaltung hygienischer Vorschriften innerhalb Ihrer Betriebsräume achten. Es gelten das Infektionsschutzgesetz und die Tätowiermittelverordnung, die Ihnen die Benutzung bestimmter Farben untersagt.

Auf der Suche nach einem geeigneten Studio müssen Sie darauf achten, dass der Behandlungsraum vom restlichen Studio abgetrennt und für wartende Kunden nicht einsehbar ist. Die Möblierung sollte im Behandlungsraum selbst auf das Nötigste beschränkt und abwaschbar sein.

Auch der Boden muss täglich gereinigt und gewischt werden können, Teppichboden ist daher nicht empfehlenswert. Auf den Tätowierliegen sind Einmalbezüge aus Papier anzubringen und nach jedem Kunden zu wechseln. Nadeln und Rasierklingen sind in stich- und bruchfest verschließbaren Behältern zu lagern. Zum Tätowieren sollten nur sterile Einwegnadeln benutzt werden, Maschinen und Geräte sind nach jeder Benutzung steril zu machen.

Die erhöhten Hygieneanforderungen ergeben sich aus der Infektionsgefahr, die bei jedem Tätowieren besteht. Als Studioinhaber müssen Sie auch für die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter Sorge tragen. Es empfiehlt sich einen Hygieneplan aufzustellen und für alle gut sichtbar zu platzieren. Die Einhaltung der Hygienevorschriften wird regelmäßig vom Gesundheitsamt geprüft, Nachlässigkeiten in diesem Bereich können eine Schließung des Betriebs nach sich ziehen.

Selbständigkeit Tätowierer: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Wenn Sie als Tätowierer ein eigenes Studio eröffnen wollen, dann müssen Sie zunächst zum Gewerbeamt, um dort das Gewerbe anzumelden. Als deutscher Staatsbürger brauchen Sie dazu nur Ihren Personalausweis und das Formular zur Gewerbeanmeldung, wer nicht deutscher Staatsbürger (aber EU-Bürger) ist, muss eine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen können.

Sie bestimmen bei Anmeldung die Rechtsform Ihres Unternehmens, das kann ein Einzelunternehmen, eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) oder eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) sein. Der Regelfall ist das Einzelunternehmen. Hier brauchen Sie auch nichts weiter zu tun, eine Eintragung im Handelsregister ist nicht erforderlich.  Sie bekommen dann einen Nachweis der Gewerbeanmeldung mit dem Sie beim Finanzamt eine Steuernummer beantragen können.

Weitere Informationen für Tätowierer

Welche Versicherungen benötigt ein Tätowierer?

Betriebshaftpflicht für Tattoostudios

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung Tätowierer

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

empfohlenwichtigganz wichtig

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Betriebshaftpflicht für Tattoostudios

Zwar kann ein Tätowierer nicht für schlecht gestochene Tattoos haftbar gemacht werden, für Verstöße gegen die Hygienevorschriften, Verwendung von allergieauslösenden Farben und allgemeine Schäden durch den Betrieb eines Tattoostudios hingegen schon.

Aus diesem Grund sollte sich ein selbständiger Tätowierer um den Abschluss einer Betriebs bzw. Berufshaftpflichtversicherung bemühen.