Osteopathie Selbständigkeit

Selbständig werden mit einer Osteopathie-Praxis

Die Zahl derer, die eine Zusatzausbildung als Osteopath machen, steigt. Wer als Osteopath erfolgreich selbständig werden und eine eigene Praxis gründen will, der findet hier wichtige Informationen für die ersten Schritte und wichtigsten Entscheidungen.

Osteopathie Selbständigkeit

Heilberufe zeichnen sich immer durch die Eigenverantwortlichkeit des Ausübenden aus, daher ist die Selbständigkeit hier sozusagen die natürliche Lebensform. Natürlich kann man auch als Osteopath in einer Praxis angestellt sein, aber für viele ist die Eröffnung einer eigenen Praxis das erklärte Ziel, um die eigenen Vorstellungen und Konzepte auch eins zu eins umsetzen zu können.

Die Praxisgründung ist dabei mit viel Planung, Stress und Geldaufwand verbunden. Zuvor sollte man sich wirklich ausführliche Gedanken darüber gemacht haben, was auf einen zu kommt und ob sich das Unterfangen lohnt, sowohl persönlich als auch finanziell. Ein Businessplan hilft einem dabei sich die wichtigsten Fragen zu stellen und realistische Antworten zu finden. Außerdem wollen potentielle Kredit- und Fördermittelgeber ihn sehen.

Der Standort der Praxis spielt auch eine gewichtige Rolle für den Erfolg in der Selbständigkeit. Aber fangen wir ganz vorne an: Wir sagen Ihnen zunächst, welche Ausbildung sie als Osteopath brauchen, wie Sie geeignete Praxisräume finden und vieles mehr, was zum Einstig in eine erfolgreiche Selbständigkeit als Osteopath wissenswert ist.

Osteopathie Selbständigkeit: Ausbildung und Berufsbezeichnung

Die Weiterbildung zum Osteopathen wird an privaten Schulen angeboten und kann sowohl in Vollzeit, als auch in Teilzeit gemacht werden. Sie richtet sich an Mediziner, Heilpraktiker, Masseure, medizinische Bademeister und Physiotherapeuten, die ihr Leistungsspektrum um die Osteopathie erweitern wollen. Die Vollzeitausbildung umfasst häufig 5000 Unterrichtsstunden, die in 5 Jahren erbracht werden, während die nebenberufliche Ausbildung nur knapp 1350 Unterrichtsstunden und 4 Jahre Dauer (vornehmlich am Abend und am Wochenende) umfasst.

Der Unterricht ist in praktische und theoretische Teile gegliedert. Wer keine medizinische Vorbildung hat, muss in der Regel Abitur nachweisen, um zur Ausbildung zugelassen zu werden. Seit dem Wintersemester 2011/2012 gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit Osteopathie zu studieren und einen Bachelor- oder Masterabschluss zu erreichen. Dies kann eine Alternative zur oftmals sehr kostenintensiven Ausbildung sein. In Deutschland gibt es bisher keine gesetzliche Regelungen zur Ausbildung von Osteopathen.

Eine eigenständige Berufsbezeichnung „Osteopath“ gibt es bisher ebenfalls nicht. Nur wer als Arzt oder Heilpraktiker zugelassen ist, darf auch die Osteopathie eigenständig ausüben. Physiotherapeuten, Masseure und andere Heilberufler dürfen im Rahmen ihrer Behandlung auch osteopathische Techniken anwenden. Bisher gibt es keine staatliche Regelung für die Aus- und Weiterbildung, lediglich in Hessen wurde eine Ausbildungsordnung festgelegt. Verschiedene Berufsverbände bemühen sich derzeit um eine Berufsanerkennung und staatlich geregelte Ausbildungsordnung.

Osteopath in eigener Praxis: Räumliche Anforderungen und Standort

Wie im Abschnitt „Ausbildung“ erläutert, ist Osteopath keine eigenständige Berufsbezeichnung. Daher kann man sich derzeit nicht alleine als Osteopath selbständig machen. Wenn Sie einen der oben genannten Berufe bereits ausüben und ihnen daher auch die Möglichkeit offen steht osteopathische Behandlungen in einer eigenen Praxis anzubieten, dann kann die Weiterbildung der letzte wichtige Schritt zur Sicherung eines guten Einkommens sein.

Ganz entscheidend ist allerdings auch die Wahl des Standorts. Nur wenn die Praxis für Patienten gut zu erreichen ist, wenn es ausreichend Parkplätze gibt und das äußere und innere Erscheinungsbild ansprechend sind, können Sie damit Erfolg haben. Auch bei der Wahl der Praxisräume muss einiges beachtet werden. Die Räume müssen zu Gewerbezwecken genutzt werden können. Dies kann auch mit einem Antrag auf Umwidmung zu erreichen sein. Bei Praxisräumen im eigenen Haus, ist ein separater Zugang zur Praxis erforderlich.

Die geltenden hygienischen Vorschriften sind einzuhalten, so müssen z.B. Bodenbeläge und Mobiliar in den Behandlungsräumen leicht abwaschbar und zu desinfizieren sein. Im Behandlungsbereich müssen Waschbecken mit Einhebel-Armatur vorhanden sein und es muss in der Praxis getrennte Toiletten für Personal und Patienten geben. Einige Städte und Gemeinden machen Vorschriften zur Raumgröße und zur Frage, ob und wie viele Parkplätze für Praxisbesucher vorgehalten werden müssen. Welche Richtlinien in Ihrer Stadt oder Gemeinde gelten, können Sie beim zuständigen Gesundheitsamt erfragen.

Selbständigkeit Osteopathie: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Eine reine Osteopathie-Praxis zu eröffnen, ist derzeit nicht möglich, daher sind die rechtlichen Vorschriften, die bei einer Praxiseröffnung einzuhalten sind, an den Beruf gekoppelt, der Sie zur Ausübung der Osteopathie ermächtigt. Alle dafür anerkannten Heilberufe werden als freiberuflich anerkannt, eine Gewerbeanmeldung ist daher nicht erforderlich. Sofern eine ärztliche Verordnung für die osteopathische Behandlung vorliegt, ist diese auch umsatzsteuerfrei.

Mittlerweile erkennen die Krankenkassen die Leistungen von Osteopathen ganz oder teilweise an. Der Patient kann also seine Rechnungen bei der Krankenkasse einreichen und erhält eine Erstattung. Der Osteopath rechnet jedoch nicht selbständig mit den Krankenkassen ab. Eine Praxis der oben genannten Heilberufe kann immer nur in Zusammenarbeit und unter der Kontrolle des regional zuständigen Gesundheitsamts eröffnet werden, dort müssen Sie sich also zwingend anmelden. Ebenso muss beim Finanzamt ein Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt werden. Einem Berufsverband beizutreten kann Vorteile haben.

Wichtige Versicherungen für Osteopathen

Welche Versicherungen benötigt ein Osteopath?

Berufshaftplicht für Osteopathen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung Osteopath

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Berufshaftpflicht für Osteopathen

Für alle Heilberufe gilt, dass eine Tätigkeit nicht ohne Berufshaftpflichtversicherung ausgeübt werden darf. Osteopathen bieten zwar einen schonenden Behandlungsansatz an, sind aber trotzdem nicht vor Fehlern gefeit. Und diese können enorme Folgen nach sich ziehen.