Lehrer

Lehrer: Berufsprofil

Fast 800.000 Lehrer vermitteln in Deutschland an allgemeinbildenden Schulen und in Berufsschulen ihr Wissen an Schüler. Damit übernehmen sie große Verantwortung für die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen. In unserem Berufsprofil Lehrer erfahren Sie mehr zu dieser Arbeit.

Beruf Lehrer

Um Lehrer zu werden, muss man einiges auf sich nehmen. Ein Studium, das mit neun bis zehn Semestern Regelstudienzeit schon relativ lange dauert, muss dann noch mit dem 2. Staatsexamen nach der 18-monatigen Referendariatszeit abgeschlossen werden.

Kein einfacher Weg, doch viele entscheiden sich dafür, weil sie sich erhoffen danach verbeamtet zu werden, somit kaum noch kündbar zu sein und zudem eine gesicherte Pension zu erhalten.

Immerhin ein Viertel der Lehrer in Deutschland ist mittlerweile allerdings im Angestelltenverhältnis tätig. Die Regelungen der Bundesländer sind hierzu ganz unterschiedlich, wie das Schulsystem im Allgemeinen keine bundeseinheitlichen Standards kennt. Bildung ist Ländersache und trotz vielfacher Kritik an den unterschiedlichen Regelungen, wird daran derzeit festgehalten.

Schon die Zeit des Referendariats ist für viele ein Weckruf, weil sie erkennen, dass der Lehrerberuf mit den gängigen Vorurteilen von ständigen Ferien und dauernder Freizeit nicht wirklich viel zu tun hat. Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, sowie die Korrekturen von Arbeiten erfordern viel Zeit. Welche Aufgaben Lehrer übernehmen müssen, wie die Arbeitsbedingungen sind, welche Versicherungen Lehrer brauchen und vieles mehr, lesen Sie in diesem Berufsprofil Lehrer.

Aufgaben von Lehrern

Zu Beginn des Schuljahrs erhalten die Lehrer die aktuellen Lehrpläne und erstellen für die ihnen zugewiesenen Klassenstufen einen (Halb-)Jahresarbeitsplan. Sie müssen den im Lehrplan vorgesehenen Stoff vermitteln. Wie sie das tun, ist allerdings letztlich ihnen überlassen. Für die Unterrichtsstunden müssen Arbeitsblätter, Folien und Tafelbilder vorbereitet werden. Die geforderten Inhalte müssen verständlich aufbereitet und vorgetragen werden.

Zudem versuchen Lehrer die Schüler durch Fragen und Gruppenarbeiten, sowie mithilfe von Einzelaufträgen (wie etwa Referaten) in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen. Der Lernstoff muss angemessen wiederholt werden und der Lehrer muss sicherstellen, dass die Schüler das Lernziel erreicht haben.

Hierfür müssen Leistungskontrollen wie Arbeiten, Tests und Diktate vorbereitet, sowie Hausaufgaben erteilt werden. Die Korrektur der Leistungskontrollen findet nach der eigentlichen Unterrichtszeit statt und kann bei mehreren betreuten Klassen viel Zeit in Anspruch nehmen.

Die Lehrer müssen dann entsprechend dem Leistungsstand der Schüler gegebenenfalls das Tempo des Unterrichts anpassen. Allerdings sind sie auch gefordert den Lehrplan einzuhalten. Das ist oftmals ein Spagat! Lehrer erteilen den Schülern Zensuren, stellen Zeugnisse aus und halten Rücksprache mit Eltern. Bei der Integration von Schülern mit Migrationshintergrund und von behinderten Schülern ist oft zusätzliches Engagement gefordert.

Neben der Wissensvermittlung übernehmen Lehrer auch erzieherische Aufgaben. Sie halten Schüler zu Pünktlichkeit und Disziplin an, fördern deren persönliche Entwicklung und halten zu gutem Sozialverhalten an.

Lehrer planen und organisieren auch außerschulische Veranstaltungen wie Klassenfahrten und Wandertage. Sie bereiten mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam Schulaufführungen und -feste vor und planen Exkursionen. Lehrer übernehmen zudem organisatorische und verwaltende Aufgaben an der Schule, nehmen an Konferenzen und Dienstbesprechungen teil.

Beruf Lehrer: Persönliche Voraussetzungen

Lehrer arbeiten immer vor den Augen ihrer Schüler und sind zudem häufig der Kritik von Eltern ausgesetzt, die Angst haben, dass ihr Kind benachteiligt werden könnte. Lehrer brauchen deshalb ein selbstsicheres Auftreten und Durchsetzungsvermögen, aber auch Empathie.

Sich die Eltern zu Feinden zu machen hilft ebenso wenig, wie ein zu nahes Verhältnis. Lehrer müssen ihre Entscheidungen eigenständig treffen und diese auch vertreten können. Dabei müssen sie natürlich darauf achten sich nicht zu sehr von persönlichen Befindlichkeiten und Sympathien leiten zu lassen. 

Lehrer müssen also um Objektivität bemüht sein, auch wenn das leichter gesagt als getan ist. Sie tragen ein hohes Maß an Verantwortung, auch für den weiteren Werdegang der Schüler, und müssen sich dieser bewusst sein. Lehrer müssen auch auf schwierige Schüler immer wieder eingehen. Das erfordert Beharrlichkeit, Einfühlungsvermögen und manchmal auch Beherrschtheit. Konflikte müssen sie aushalten können und immer an der Lösung der Probleme interessiert sein.

Der Klassenraum ist eine Welt für sich und oftmals entwickelt sich zwischen den Schülern und Lehrern eine spezielle Dynamik. Das kann psychisch belastend sein. Man sollte als Lehrer also sehr belastbar sein. Bei Klassenfahrten und Ausflügen lastet eine große Verantwortung auf den Lehrpersonen. Diese zu tragen, muss man als Lehrer bereit sein. Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen (außer man arbeitet nur in der Erwachsenenbildung) ist eine Selbstverständlichkeit. Kommunikationstalent ist dringend erforderlich.

Ausbildung zum Lehrer

Auch bei der Lehrerausbildung gibt es in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen. In der Regel studiert man verschiedene Fächer gleich auf Lehramt. Das heißt, das Studium ist ganz darauf ausgerichtet für einen späteren Lehrerberuf vorzubereiten. Hierfür werden schon früh praktische Erfahrungen im Unterricht gesammelt. Das erste Staatsexamen wird am Ende des eigentlichen Studiums abgelegt und schließt dieses ab. Danach geht es in den Vorbereitungsdienst (das Referendariat), der in der Regel 18 Monate dauert.

Im Anschluss daran, wird dann das zweite Staatsexamen abgelegt. Besonders bei Berufsfachschulen im technischen Bereich, ist ein Zugang zum Lehrberuf auch ohne Lehramtsstudium möglich. Hier kann auch ein Meistertitel ausreichend sein.

Überhaupt gibt es im Lehrberuf auch Möglichkeiten für einen Quereinstieg, wenn Lehrer gesucht werden und die Plätze nicht durch Akademiker besetzt werden können. Zum Teil kann man dann auch ohne erstes Staatsexamen in den Vorbereitungsdienst gehen und das zweite Staatsexamen ablegen, zum Teil muss man nicht mal in den Vorbereitungsdienst. Einige Bundesländer haben ganz eigene Traineeprogramme. 

Arbeitsbedingungen von Lehrern

Lehrer arbeiten vorwiegend in Klassenräumen, Werkstätten und Sporthallen. Vor- und Nachbereitungsarbeiten werden oftmals zuhause am Schreibtisch erledigt. Zudem nehmen sie gemeinsam mit den Schülern an Ausflügen teil und sind dafür auch mal mehrere Tage von zuhause abwesend.

Die “offiziellen“ Arbeitszeiten von Lehrern dürften hinreichend bekannt sein, die inoffiziellen sehen dagegen etwas anders aus. Das Korrigieren von Arbeiten, das Erstellen von Zeugnisnoten, die Zweitkorrektur bei größeren Prüfungen und vieles mehr wird am späten Nachmittag und in den Abendstunden erledigt.

Der deutsche Lehrerverband schätzt, dass die wöchentliche Arbeitszeit von Lehrern zwischen 45 und 55 Stunden liegt. In der Ferienzeit haben Lehrer selten durchgehend frei. Präsenztage in der Schule, Fortbildungen und Konferenzen  verhindern das. Der Unterricht kann sehr stressig sein. Besonders in Real- und Hauptschulen sind Lehrer teilweise mit sehr schwierigen Schülern konfrontiert. Hier gilt es die Nerven zu bewahren und immer wieder Motivation zu finden, weiterzumachen.

Beruf Lehrer: Verdienstmöglichkeiten

Lehrer können Angestellte, Beamte im gehobenen Dienst und Beamte im höheren Dienst sein. Der Verdienstsprung zwischen diesen ist abhängig vom Bundesland und der gewählten Schulform recht hoch. Angestellte Lehrer werden in den meisten Bundesländern nach dem Tarifvertrag der Länder vergütet. Einfluss auf den Verdient hat, sowohl bei Angestellten als auch bei Beamten, die Erfahrungsstufe.

Je länger man arbeitet, umso höher ist das Gehalt. Das Einstiegsgehalt eines angestellten Lehrers in der Entgeltgruppe E9- E12 und mit  Erfahrungsstufe 1 liegt im Durchschnitt so um 2500 Euro, kann sich mit den Jahren auf bis zu 4800 Euro steigern. Ähnlich sehen die Zahlen für Beamte im gehobenen Dienst aus. Diese beiden Entgelt- bzw. Besoldungsgruppen sind die Regel im Grund- und Hauptschuldienst, sowie bei Lehrern an Realschulen.

Lehrer an Gymnasien und Berufsschulen finden oftmals Beschäftigung im höheren Dienst und steigen dann schon mit einem Gehalt um 3500 Euro brutto im Monat ein, welches mit zunehmender Erfahrung auf bis zu 6700 Euro gesteigert werden kann. Damit ist als Lehrer also durchaus ein beachtlicher Verdienst möglich.

Versicherungen für Lehrer

Ob Lehrer eine Diensthaftpflichtversicherung brauchen oder nicht, darüber besteht immer wieder große Uneinigkeit. Fakt ist, dass es im Schadensfall durchaus passieren kann, dass Ihr Dienstherr Sie als Lehrer für einen Schaden in Regress nimmt. Der Dienstherr ist es, der in aller Regel nach außen für Schäden im Schulbetrieb haftet (gilt für angestellte und verbeamtete Lehrer gleichermaßen), weshalb viele eine Diensthaftpflichtversicherung für überflüssig halten. Allerdings kann dieser durchaus Ansprüche an Sie stellen. Immer dann, wenn Ihnen grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann, besteht die Möglichkeit, dass der Dienstherr sich von Ihnen das Geld für einen Schaden zurückholt.

Da Diensthaftpflichtversicherungen in der Regel sehr gute Leistungen für wenig Geld bieten, weil sie in der Tat nicht allzu oft zum Einsatz kommen müssen, ist das eine Absicherung, die Sie sich leisten sollten. Jahresbeiträge von oftmals unter 50 Euro machen die Entscheidung noch leichter. Einen kostenlosen und unverbindlichen Vergleich der Anbieter von Diensthaftpflichtversicherungen für Lehrer finden Sie hier.

Ein weiterer wichtiger Punkt, auch für Lehrer ist eine Absicherung bei Berufs- oder Dienstunfähigkeit. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, weil viele verbeamtete Lehrer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen und dann im Schadensfall feststellen, dass eine Dienstunfähigkeit und die Berufsunfähigkeit nicht dasselbe sind, und der Versicherer deshalb die Leistungen verweigert. Worauf Sie beim Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung als Lehrer achten müssen, und wie Sie den Anbieter mit den besten Konditionen finden, verraten wir Ihnen unter Dienstunfähigkeitsversicherung für Lehrer.

Angestellte Lehrer schließen dagegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung ab. Sie brauchen zunächst keine Dienstunfähigkeitsklausel (welche die Versicherung meist etwas teurer macht), sollten diese aber bei einer späteren Verbeamtung unbedingt nachträglich in den Vertrag einfügen lassen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist für angestellte Lehrer ist sehr wichtig, weil diese im Gegensatz zu verbeamteten Lehrern schlecht abgesichert sind.

Fakt ist aber auch, dass Lehrer häufig dienst- bzw. berufsunfähig werden. Der psychische Stress ist vielfach eine Belastung für Angehörige des Berufs und führt dazu, dass Lehrer nicht bis zur Pensionierung oder Altersrente in ihrem Job arbeiten können. Ein Vergleich der Berufsunfähigkeitsversicherungen für Lehrer gibt Ihnen Aufschluss über Preise und Leistungen der Anbieter und hilft Ihnen sich schnell und einfach für einen Tarif zu entscheiden.