Kurator Selbständigkeit

Selbständig werden als Kurator

Selbständige Kuratoren können sich ständig weiterentwickeln und interessante Projekte begleiten. Der Preis dafür ist ein Stück weit die Sicherheit, die nur eine Anstellung bieten kann. Aber meist lohnt es sich, auch finanziell. Lesen Sie hier was zu beachten ist, will man als Kurator selbständig werden.

Kurator Selbständigkeit

Kuratoren sind mit ihrer Arbeit an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft. Um die Kunst zu fördern und immer wieder neue Gelder für Projekte generieren zu können, müssen Kuratoren auch dafür sorgen, dass Ausstellungen gut besucht sind. Zudem haben sie einen kulturellen Bildungsauftrag.

Kuratoren prägen mit ihrer Vision der Inszenierung von Kunst auch das Bild, das die Zuschauer davon haben. Kuratoren prägen also das allgemeine Kunstverständnis und setzen damit Maßstäbe. Sie müssen Kreativität, Organisationstalent und wirtschaftliches Denken in sich vereinen können. Deshalb wünschen sich viele Kuratoren selbständig zu arbeiten, um selbst bestimmen zu können, wo die kreative Reise hingeht.

Bei freien Kuratoren stehen unterschiedliche Konzepte, Marketing und Finanzplanung eher im Vordergrund, als das Pflegen und Katalogisieren von Sammlungen. Es gibt nicht den einen Werdegang des Kurators, sondern verschiedene Wege um ans Ziel zu gelangen. Wir sagen Ihnen im Folgenden, welche Möglichkeiten es gibt, als Kurator selbständig zu werden und was im Umgang mit Behörden zu beachten ist.

Kurator Selbständigkeit: Qualifikation und Ausbildung

Kurator ist keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung. In der Theorie heißt das, es kann sich jeder einfach so nennen. In der Praxis brauchen Kuratoren aber einschlägige Qualifikationen, um einen Auftrag zu erhalten. Kuratoren werden für die verschiedensten Ausstellungen gesucht, deshalb kann die gewünschte Qualifikation je nach Projektschwerpunkt variieren. In Kunstmuseen ist ein Studium der Kunstgeschichte oder Museumspädagogik üblich, eine Promotion ist oft erwünscht, aber nicht unbedingt notwendig.

Auch Ethnologen und Geschichtswissenschaftler werden häufig gesucht. Ein zweijähriges Volontariat nach dem Studium ist zum Berufseinstieg die Regel, denn die praktische Erfahrung, die Kuratoren brauchen, kann im Studium nicht vermittelt werden.  Regelmäßige Fortbildungen und ständiger Austausch sind Pflicht, denn Kuratoren müssen gesellschaftspolitisch und das Kunstgeschehen betreffend immer auf dem Laufenden bleiben. Ohne Studienabschluss als Kurator zu arbeiten, ist (fast) unmöglich.

Selbständiger Kurator: Freiberufler oder Gewerbetreibender?

Wenn Kuratoren nicht im Rahmen eines festen Beschäftigungsverhältnis tätig werden, nennt man sie oft freie Kuratoren. Das heißt noch nicht, dass sie auch im steuerlichen Sinne freiberuflich arbeiten. Diese Entscheidung fällt das Finanzamt im Einzelfall, denn der Beruf des Kurators, kann -je nachdem wie das Berufsbild genau aussieht- zu einer gewerblichen oder freiberuflichen Tätigkeit gerechnet werden.

Freiberuflich tätig sein kann ein Kurator, wenn eine wissenschaftliche und/oder künstlerische Tätigkeit ausgeübt wird. Da dem Kurator meist die eigenschöpferische Tätigkeit abgesprochen wird, was für die Anerkennung einer künstlerischen Arbeit entscheidend ist, bleibt noch die wissenschaftliche Tätigkeit. Hier kommt es darauf an, ob wissenschaftliche oder betriebswirtschaftliche Inhalte in seinem Beruf im Vordergrund stehen. Die Einordnung hat verschiedene Auswirkungen.

So ist ein freiberuflicher Kurator nicht  gewerbesteuerbar, im Gegensatz zu einem gewerblichen. Außerdem besteht für ihn keine Industrie- und Handelskammer-Pflichtmitgliedschaft. Eine andere Frage ist immer die Einschätzung der Künstlersozialkasse, allerdings ist hier in der Vergangenheit meist gegen eine Aufnahme von Kuratoren entschieden worden, egal wie das Finanzamt entschieden hat.

Selbständigkeit Kurator: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Wer nicht als freiberuflicher Kurator eingestuft wird, muss zwingend ein Gewerbe bei der zuständigen Stadt- und Gemeindeverwaltung anmelden und unterliegt nun der Gewerbeordnung. Von der Gewerbeanmeldung werden die IHK, die Berufsgenossenschaft und das Finanzamt automatisch in Kenntnis gesetzt.

Da sich die Künstlersozialkasse in der Regel an das Urteil des Bundessozialgericht aus dem Jahr 2006 (AZ B 3 KR 1/05 R) hält, müssen sich freie Kuratoren entweder freiwillig gesetzlich krankenversichern oder privat. Das Finanzamt sendet dem Kurator nach der Mitteilung einen Fragebogen zu, den er ausfüllen muss. Danach wird die nun gültige Steuernummer für das Gewerbe erteilt.

Wichtige Versicherungen für Kuratoren

Welche Versicherungen benötigt ein Kurator?

Berufshaftpflichtversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Diensthaftpflichtversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung Kurator

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Berufshaftpflicht oder Diensthaftpflicht für Kuratoren?

Auch Kuratoren und Kuratorinnen sind bei der Ausübung ihrer Tätigkeit nicht vor Fehlern und Unfällen geschützt. Welche Art von Versicherung dazu benötigt wird, daraus resultierende Kosten zu decken, hängt davon ab, in welchem Beschäftigungsverhältnis sich der Kurator oder die Kuratorin befindet. Liegt eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst vor, so ist der Abschluss einer Diensthaftpflichtversicherung ratsam, in allen anderen Fällen ist die Berufshaftpflichtversicherung die richtige Wahl.