Hebamme

Hebamme: Berufsprofil und Selbständigkeit

Hebamme ist für viele ein Traumberuf, allerdings unterschätzt man schnell, wie viel man in diesem Job täglich leisten muss. Neues Leben auf die Welt zu bringen, ist aber häufig für Hebammen Motivation genug. Lesen Sie hier mehr zum Berufsprofil von Hebammen.

Beruf Hebamme

Der gesamte Berufsstand kämpft seit einiger Zeit ums Überleben. Schuld daran sind vor allem gestiegene Versicherungsprämien in der Berufshaftpflicht, die erst mal erwirtschaftet werden müssen. Der Rückhalt in der Gesellschaft ist dabei groß, denn viele Frauen wünschen sich vor, während und nach der Geburt die fachkundige Begleitung und Betreuung durch eine Hebamme.

Wer sich für diesen Beruf entscheidet, der muss schon eine gute Portion Idealismus mitbringen, wird dann aber damit belohnt, dass er immer wieder das Wunder der Geburt erleben darf. Hebammen leisten einen wichtigen Beitrag in der Gesellschaft, müssen aber häufig viel arbeiten, um über die Runden zu kommen.

Welche Aufgaben Hebammen haben, wie die Arbeitsbedingungen sind und wer für diesen Beruf geeignet ist, erfahren Sie hier. Außerdem sagen wir Ihnen wie die Verdienstchancen aussehen und welche Versicherungen man als Hebamme dringend abschließen sollte oder sogar muss, weil eine gesetzliche Verpflichtung besteht.

Aufgaben von Hebammen

Hebammen betreuen und beraten werdende Mütter und Väter häufig schon Monate vor der Entbindung. Sie überwachen den Schwangerschaftsverlauf und teilen Unregelmäßigkeiten den zuständigen Ärzten mit. Messergebnisse wie Bauchumfang, Gewicht oder Blutdruck der werdende Mutter werden im Mutterpass dokumentiert. Auch die Überwachung der Herztöne des Kindes, sowie der Lage im Mutterleib sind regelmäßig Teil der Voruntersuchungen.

Die Betreuung durch eine Hebamme geht dabei weit über die Gesundheitssorge hinaus. Hebammen beraten werdende Eltern in Hygienefragen, bei Fragen zum Stillen, sie informieren über den Ablauf von Schwangerschaft und Geburt, kurz: Sie beantworten alle wichtigen Fragen, die werdende Eltern haben. Dazu gehört es auch über soziale Hilfen zu informieren, die Familien oder Frauen in prekären Situationen zustehen. Hebammen bieten häufig auch Geburtsvorbereitungskurse an, in denen Entspannungs- und Atemtechniken vermittelt werden.

Nach der Geburt steht dann Rückbildungsgymnastik auf dem Programm. Hebammen führen Geburten eigenständig durch, sowohl in Kliniken, als auch in Geburtshäusern oder zuhause. Ist eine Hausgeburt gewünscht, muss die Hebamme die hygienischen Verhältnisse vor Ort prüfen. Bei Risikoschwangerschaften assistieren Hebammen den Ärzten. Nach der Geburt helfen Hebammen den Müttern das Kind zum ersten Mal zum Stillen anzulegen. Die Betreuung durch eine Hebamme kann bis zum Ende der Stillzeit fortgeführt werden. Hebammen kontrollieren in der Zeit den Gesundheitszustand von Mutter und Kind und überwachen eine angemessene Säuglingspflege.

Beruf Hebamme: Persönliche Voraussetzungen

Als Hebamme muss man einsatzbereit und leistungsfähig sein. Bei Notfällen muss man jederzeit einspringen können und die notwendigen Maßnahmen eigenständig ergreifen. Ein offenes, gewinnendes Wesen ist wichtig, um sofort Kontakt zur werdenden Mutter aufzubauen und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, innerhalb der sich die Mütter (und Väter) gut aufgehoben fühlen. Einfühlungsvermögen und Kommunikationsgeschick sind hierbei ebenfalls notwendig.

Psychische Stabilität ist eine weitere Voraussetzung, denn Hebammen sind auch bei Totgeburten dabei oder bei Geburten schwerstbehinderter Kinder, was nicht immer leicht zu verkraften ist. In dieser Situation muss die Hebamme ruhig bleiben können und als emotionale Stütze für die Eltern fungieren. Um die Mütter in kritischen Momenten überzeugen zu können, dass eine bestimmte Behandlung notwendig wird (z.B. ein Kaiserschnitt), brauchen Hebammen Durchsetzungsvermögen und müssen selbstsicher auftreten können.

Pädagogische Fähigkeiten und Kenntnisse sind bei der Vermittlung spezieller Techniken in den Geburtsvorbereitungskursen wichtig; Fremdsprachenkenntnisse von großem Vorteil, weil auch Frauen mit Migrationshintergrund betreut werden. Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, ebenso wie Verschwiegenheit, sollten in diesem Beruf eine Selbstverständlichkeit sein.

Arbeitsbedingungen von Hebammen

Hebammen arbeiten im Schichtdienst und übernehmen auch Bereitschaftsdienste, da ihre Hilfe auch nachts und an Wochenenden gefordert sein kann. Die Arbeitszeiten sind unregelmäßig und Freizeit ist damit nur schwer planbar. Hebammen werden in Kliniken, in Geburtshäusern und bei den Eltern zuhause tätig, das heißt ihr Arbeitsort wechselt ständig. Die Geburt an sich kann sowohl ein physischer als auch psychischer Kraftakt sein.

Der Umgang mit schwierigen Müttern und Situationen kann die Hebamme belasten. Bei der eigentlichen Geburt arbeiten Hebammen häufig in Zwangshaltungen, z.B. gebückt, was auf Dauer Auswirkungen auf den Bewegungsapparat haben kann. Die Arbeit beinhaltet fast immer engsten Körperkontakt zu anderen Menschen und bei der Geburt besteht zudem Infektionsgefahr.

Beruf Hebamme: Verdienstmöglichkeiten

Was man als Hebamme verdienen kann hängt ganz vom Arbeitgeber ab, bzw. im Falle einer Selbständigkeit von der Auftragslage. Ist man als Hebamme im öffentlichen Dienst beschäftigt, verdient man schon im ersten Lehrjahr an die 1000 Euro monatlich, nach der Ausbildung steigt man dann mit einem durchschnittlichen Gehalt von 1900 brutto im Monat ein, dass sich mit Alter und Berufserfahrung steigert und am Ende etwa 2800 Euro brutto im Monat beträgt.

In privaten Anstellungsverhältnissen ist der Verdienst meist geringer, der Mindestlohn von 1470 Euro  darf allerdings nicht unterschritten werden. Bei jahrelanger Erfahrung und einem guten Ruf ist aber auch nach oben die Grenze variabel und es lässt sich durchaus mehr verdienen als im öffentlichen Dienst. Macht man sich selbständig, dann hängt der Verdienst ganz von der Auftragslage ab und natürlich von der Höhe der Ausgaben.

Erfahrungsgemäß verdienen selbständige Hebammen am Ende des Tages nur etwa 8 Euro/Stunde, auch hier sind Ausreißer nach oben natürlich möglich. Sich als Hebamme selbständig zu machen ist nur dann interessant, wenn einem das selbstbestimmte Arbeiten und die Umsetzung der eigenen Vorstellungen mehr am Herzen liegt als das Geld. Wenn Sie sich als Hebamme selbständig machen wollen, dann finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema unter Hebamme Selbständigkeit.

Versicherungen für Hebammen

An der großen Diskussion über die Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen, die Geburtshilfe leisten, konnte man medial kaum vorbei kommen. Doch Fakt ist, dass Hebammen ohne Berufshaftpflichtversicherung nicht tätig werden dürfen, das schreibt die Berufsordnung der Hebammen vor. Die Berufshaftpflichtversicherung sichert die Hebamme gegen Ansprüche aus Fehlern bei der Geburtshilfe und -vorbereitung.

Da ein Fehler hier zu jahrelangen Schmerzensgeld-, Heilbehandlungskosten- und Rentenforderungen führen kann, ist das Haftungsrisiko von Hebammen immens. Dementsprechend teuer sind die Berufshaftpflichtversicherungen. Wichtig ist, dass Sie vor Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen die Anbieter und Leistungen miteinander vergleichen, um das beste fürs Geld zu bekommen. Weitere Informationen finden Sie unter Berufshaftpflicht Hebamme.

Besonders wer selbständig tätig ist, aber auch alle anderen, sollten sich zusätzlich zu Haftungsfragen Gedanken um die eigene Absicherung machen, für den Fall, dass man nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben. Das kann in Folge einer Krankheit oder eines Unfalls schneller gehen, als man denkt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie in diesem Fall ab. Auf diesen Schutz sollten Sie nicht verzichten. Weitere Informationen finden Sie unter Berufsunfähigkeitsversicherung für Hebammen.

Welche Versicherungen benötigt eine selbständige Hebamme?

Berufshaftpflichtversicherung Hebamme

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung für Hebammen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen Pflicht

Hebammen dürfen ohne Berufshaftpflichtversicherung nicht tätig werden, das schreibt die Berufsordnung der Hebammen vor. Die Berufshaftpflichtversicherung sichert die Hebamme gegen Ansprüche aus Fehlern bei der Geburtshilfe und -vorbereitung.