Dolmetscher Selbständigkeit

Selbständig machen als Dolmetscher oder Übersetzer

Die große Mehrheit von Übersetzern und Dolmetschern sind in Deutschland freiberuflich tätig. Festanstellungen gibt es nur vergleichsweise wenig. Wer also in diesem Bereich arbeiten will, der sollte sich auch Gedanken darum machen, wie er sich als Übersetzer oder Dolmetscher erfolgreich selbständig machen kann.

Dolmetscher Selbständigkeit

Ein Architekt, der im Rahmen seines Auftrages auch eine Energieberatung durchführt, ist über die Architektenversicherung abgesichert. Die Energieberatung gilt hier als Gutachtertätigkeit, die im Versicherungsschutz enthalten ist.

Ganz egal, ob Sie alleine arbeiten wollen und Ihre Dienste verschiedenen Auftraggebern anbieten, oder ob Sie ein großes Übersetzungsbüro mit angestellten Mitarbeitern eröffnen wollen, Sie müssen Ihre Selbständigkeit zuvor planen. Kundenakquise, Marketing und Organisation gehören jetzt neben der reinen Übersetzer- bzw. Dolmetschertätigkeit zu Ihren Hauptaufgaben.

Doch noch bevor Sie starten können, gibt es einiges zu beachten, Behördengänge sind zu erledigen und Sie brauchen alle wichtigen Informationen rund um die Selbständigkeit. Denn der Schritt ist groß und das damit verbundene Risiko ebenfalls. Doch „wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, wie ein Sprichwort so schön sagt.

Lesen Sie im Folgenden welche Ausbildung man als Dolmetscher und Übersetzer haben muss, welche Hilfsmittel Ihnen zur Verfügung stehen sollten und was Sie rechtlich beachten müssen bzw. welche Anmeldungen bei Behörden und anderen Stellen erforderlich sind.

Dolmetscher Selbständigkeit: Ausbildung und Qualifikation

Die Berufsbezeichnungen „Übersetzer“ und „Dolmetscher“ sind rechtlich nicht geschützt. Sehr wohl allerdings Zusätze wie „staatlich geprüft“ oder Titel wie „M.A“, „B.A“ oder „Diplom“. Ohne entsprechende Ausbildung als Übersetzer oder Dolmetscher zu arbeiten, ist allerdings kaum möglich. Zum einen, weil die Auftragsvergabe oft nach Erfahrung und Qualifikation erfolgt und der Markt umkämpft ist, zum anderen weil der Beruf von Übersetzern und Dolmetschern das Wissen um bestimmte Arbeitstechniken und Hilfsmittel dringend verlangt.

Heutzutage ist der reguläre Abschluss von Übersetzern und Dolmetschern ein Hochschulabschluss oder aber eine dreijährige abgeschlossene Ausbildung an einer Fachschule, innerhalb derer in etwa die selben Fähigkeiten wie im Rahmen eines Studiums vermittelt werden können. Wer erfolgreich selbständig arbeiten möchte, der sollte sich zudem auf bestimmte Fachgebiete spezialisieren.

Nur Texte aus bestimmten Branchen, wie beispielsweise der IT-Branche oder dem Rechtswesen, zu übersetzen, führt dazu, dass Sie nach einiger Zeit einen großen Wortschatz und die nötige Expertise mitbringen, um für Kunden schnell und qualitativ hochwertig zu arbeiten. Für gute Übersetzerarbeiten ist eine genaue Kenntnis des Faches unerlässlich.

Dolmetscher und Übersetzer: Büroausstattung und Kundenakquise

Um als Übersetzer und Dolmetscher arbeiten zu können, braucht man nicht unbedingt repräsentative Räumlichkeiten, man kann auch zuhause am Schreibtisch arbeiten. Allerdings brauchen Übersetzer und Dolmetscher einige Hilfsmittel, wollen sie sorgfältig und schnell arbeiten. Textverarbeitungsprogramme, elektronische Wörterbücher, sowie Translation-Memory-Tools, Terminologieverwaltungs-Systeme und DTP-Programme gehören zur Grundausstattung von Dolmetschern und Übersetzern. Natürlich erfordert dies auch einen Rechner, mit dem Sie diese Programme benutzen können.

Ein Faxgerät sollte ebenfalls angeschafft werden. Auch wenn auf Faxe heute größtenteils verzichtet wird, zeugt es von Seriosität, wenn Sie diesen Weg der Datenübertragung zusätzlich anbieten können. Um Kunden zu gewinnen sollten Sie eine eigene Website haben, auf der Sie Ihre Dienstleistungen anbieten können. Layout und Stil sind hier ganz entscheidend, weil diese wie eine Visitenkarte wirkt und dem Kunden zeigt, ob Sie sorgfältig und strukturiert arbeiten, oder ob mit Rechtschreibfehlern und stilistischen Schwächen zu rechnen ist.

Wenn Sie sich als Freiberufler bei einer großen Übersetzungsagentur bewerben, haben Sie die Möglichkeit über diese an Aufträge zu kommen, in jedem Fall ist Networking der Schlüssel zum Erfolg. Bestehende Kunden zu halten und auch in der Zukunft größere Aufträge von ihnen zu bekommen, ist durch professionelles Arbeiten, Sorgfalt und die Einhaltung von Terminabsprachen zu erreichen.

Selbständigkeit Dolmetscher: Gewerbeanmeldung und Behördengänge

Übersetzer und Dolmetscher gehören zu den Angehörigen der freien Berufe und sind somit von der Gewerbesteuer befreit. Allerdings sind die abgerechneten Leistungen umsatzsteuerpflichtig, sofern nicht die Kleinunternehmerregelung beantragt wird. Eine Gewerbeanmeldung bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung ist hier nicht erforderlich.

Lediglich eine Meldung beim zuständigen Finanzamt über die Aufnahme der Tätigkeit ist notwendig. Nachdem ein Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausgefüllt wurde, erteilt das Finanzamt eine Steuernummer, die Sie auch zur Rechnungsstellung brauchen. Es besteht die Möglichkeit sich freiwillig bei der Berufsgenossenschaft Verwaltung anzumelden, eine Verpflichtung gibt es aber nicht. Eine Kammerpflicht besteht ebenfalls nicht.

Wichtige Versicherungen für Dolmetscher und Übersetzer

Welche Versicherungen benötigt ein selbständiger Dolmetscher?

Vermögensschadenhaftpflicht für Dolmetscher

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Berufsunfähigkeitsversicherung für Dolmetscher

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rechtsschutzversicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

D&O Versicherung

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Für Dolmetscher wichtig: Die Vermögensschadenhaftpflicht

Besonders bei der Übersetzung von Vertraglichen oder gar offiziellen Dokumenten können Fehler bei der Übersetzung Schadenersatzforderungen in immenser Höhe nach sich ziehen. Eine Vermögensschadenhaftpflicht, die Schäden im Vermögen von Auftraggebern, welche durch eine fehlerhafte Arbeit des Dolmetschers oder Übersetzers entstehen können, wird aus diesem Grund unbedingt empfohlen.