Augenoptiker

Augenoptiker: Berufsprofil und Selbständigkeit

Augenoptiker profitieren vom demografischen Wandel. Denn: Im Alter brauchen fast alle Menschen eine Brille. Wie das Berufsprofil eines Augenoptikers genau aussieht, lesen Sie hier.

Beruf Augenoptiker

Rund 12.000 Augenoptik-Betriebe gab es im Jahr 2014 in Deutschland, mehr als 34.000 Augenoptiker arbeiteten darin. Keine kleine Zahl, die sich aber leicht erklärt: Über 23 Millionen Menschen in Deutschland tragen ständig eine Brille, weitere 16 Millionen tragen zeitweise eine oder haben eine Sonnenbrille.

Augenoptiker werden gebraucht und haben gute Berufsaussichten, denn die Zahl der Brillenträger wird aufgrund der Altersstruktur in Zukunft eher zunehmen. Neben dem Verkauf von Brillen und Kontaktlinsen haben Augenoptiker noch viele andere Aufgaben, die man als Kunde gar nicht sieht.

Damit Sie sich eine gute Vorstellung von diesem Beruf machen können, sagen wir Ihnen in unserem Berufsprofil Augenoptiker alles über die Tätigkeit im Einzelnen, über Verdienstmöglichkeiten und Versicherungen und darüber, wer für diesen Beruf besonders geeignet ist.

Aufgaben von Augenoptikern

Der Beruf des Augenoptikers verbindet Handwerk mit Dienstleistung. Die Aufgabe von Augenoptikern umfasst das Anfertigen von Brillen genauso wie die ausführliche und kompetente Kundenberatung, die auch immer etwas mit Stilberatung zu tun hat.

Zunächst hilft der Augenoptiker dem Kunden sich für ein Gestell zu entscheiden, das zu seinem Typ passt. Hierbei sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen: die Gesichtsform spielt ebenso eine Rolle, wie die Farbe des Teints und der Kleidungsstil. Das Alter und die Affinität zu Trends spielt ebenfalls bei der Wahl geeigneter Gestelle eine Rolle.

Danach muss der Augenoptiker die passenden Gläser aussuchen, sie schleifen und in das Gestell einsetzen. Um zu wissen, welche Gläser der Kunde braucht, muss zuvor ein Sehtest durchgeführt werden, mit welchem die Art und der Grad der Fehlsichtigkeit bestimmt werden kann.

Augenoptiker beraten Kunden hinsichtlich der Pflege von Brillen und Kontaktlinsen. Sie empfehlen spezielle Linsen und Reinigungssysteme, falls der Kunde Probleme mit Augentrockenheit oder anderen Reizungen beim Tragen von Kontaktlinsen hat.

Bei Bedarf reparieren Augenoptiker auch beschädigte Brillen und setzen neue Gläser ein, wenn sich die Werte des Kunden verbessert oder verschlechtert haben. Auch andere optische Hilfsmittel und Geräte (z.B. Lupen und Ferngläser) können zur Reparatur beim Optiker abgegeben werden. Buchhalterische Tätigkeiten und Verwaltungsaufgaben zählen ebenfalls zum Tätigkeitsbereich des Augenoptikers.

Beruf Augenoptiker: Persönliche Voraussetzungen

Optiker sollten Freude am Umgang mit Menschen haben. Auch bei längeren und schwierigen Kundengesprächen sollten Augenoptiker geduldig und freundlich bleiben. Manche Kunden können sich schwer entscheiden oder sind unsicher beim Kauf der ersten Brille.

Der Augenoptiker muss dann einfühlsam auf die Wünsche des Kunden eingehen. Neben Kommunikationsgeschick, welches für eine gute Kundenberatung unbedingt erforderlich ist, brauchen Augenoptiker auch handwerkliche Fähigkeiten.

Die Arbeit, die sie erledigen, ist größtenteils Präzisionsarbeit. Sie brauchen häufig Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand. Beim Anpassen der Brille ist eine gute Beobachtungsgabe gefragt.

Nur so erkennt der Augenoptiker, ob sie auch perfekt sitzt. Sorgfalt, sowohl bei der Bearbeitung der optischen Hilfsmittel als auch bei der Durchführung des Sehtests, ermöglichen den Kunden zufriedenzustellen und ihn damit an den Betrieb zu binden.

Stilbewusstsein und Sinn für Ästhetik sind in der Kundenberatung ebenfalls von großer Bedeutung. Die Eigenschaften von Brillengläsern und optischen Hilfsmitteln lassen sich auf physikalische Gesetzmäßigkeiten zurückführen. Ein gutes Verständnis für Physik und Mathematik (zur Berechnung von Geometrie und optischer Wirkung der Brillengläser) sind daher hilfreich.

Arbeitsbedingungen von Augenoptikern

Augenoptiker arbeiten in Werkstätten und Verkaufsräumen. Die Sehtests werden oft in separaten Behandlungszimmern durchgeführt. Sie arbeiten viel mit der Hand, aber auch mit technischen Geräten und Anlagen, zum Beispiel mit elektronisch steuerbaren Schleifautomaten.

Die handwerklichen Arbeiten finden meist im Sitzen statt, während Augenoptiker im Verkaufsraum häufig stehen. Die Arbeitszeiten richten sich üblicherweise nach den gängigen Ladenöffnungszeiten. Samstags und bis zum Abend zu arbeiten, ist hier also die Regel.

Bei Schleifarbeiten tragen Augenoptiker Mundschutz, um sich vor Atemwegserkrankungen zu schützen. Augenoptiker müssen bei der Arbeit stets konzentriert sein und sorgfältig vorgehen. Sie besprechen sich mit anderen Mitarbeitern und nehmen sich auch zusätzlich anfallender Arbeiten, wie zum Beispiel der Reinigung der Geräte und Anlagen, an.

Beruf Augenoptiker: Verdienstmöglichkeiten

In der Ausbildung verdienen Augenoptiker im ersten Lehrjahr zwischen 350 und 550 Euro, dies kann sich bis zum dritten Lehrjahr auf bis zu 720 Euro steigern. Das Gehalt nach abgeschlossener Ausbildung liegt bei angestellten Augenoptikern meist zwischen 1.600 und 2.200 Euro brutto im Monat. Wie hoch der Verdienst am Ende ist, hängt natürlich auch vom Arbeitgeber und der eigenen Erfahrung, bzw. Ausbildung, ab.

Sehr viel besser verdient man meist, wenn man sich als Optiker selbständig macht. Hierfür ist allerdings ein Meistertitel erforderlich, was zunächst einiges an Zeit, Geld und Nerven kostet. Aber es lohnt sich. Weitere Informationen zur Selbständigkeit von Augenoptikern, finden Sie hier: Selbständig werden als Augenoptiker.

Versicherungen für Augenoptiker

Wer sich mit einem eigenen Betrieb selbständig machen will, der muss sich auch darüber im Klaren sein, dass er künftig für alles, was schiefläuft, gerade stehen muss. Besonders in Betrieben, in denen täglich Kunden ein- und ausgehen ist das Haftungsrisiko hoch.

Zum einen ergeben sich Fallstricke durch Ihre Tätigkeit, zum anderen ist das Unterhalten von Räumen immer mit einem gewissen Haftungsrisiko verbunden. Egal, ob Sie die Verkehrssicherungspflichten nicht ausreichend beachtet haben und jemand in ihrem Lokal zu Schaden gekommen ist, oder ob beim Einstellen einer Brille ein Fehler zu einem Sachschaden geführt hat, kleine wie große Schäden stellen einen Betrieb schnell vor finanzielle Probleme.

Eine Betriebshaftpflichtversicherung für Augenoptiker hilft Ihnen sich für solche Schadensfälle zu wappnen und damit das Fortbestehen des Betriebs zu sichern. Bevor Sie sich für einen Tarif entscheiden, sollten Sie einen Vergleich der Betriebshaftpflichtversicherungen für Optiker durchführen, um einen guten Überblick über das Angebot der Versicherer zu erhalten.

Worüber sich Augenoptiker ebenfalls Gedanken machen sollten, ist eine ausreichende Vorsorge für den Fall einer ernsthaften Erkrankung, oder falls ein Unfall dauerhafte Folgen mit sich bringt. Eine Berufsunfähigkeit trifft einen so gut wie immer unerwartet und macht auch nicht vor Jugend halt.

Berufsunfähigkeit Augenoptiker

Die Anforderungen, die der Augenoptiker bei der Ausübung seines Berufs zu erfüllen hat, sind aufgrund des vielseitigen Anforderungsprofils vergleichsweise hoch. Dieses Anforderungsniveau bedingt das erhöhte Risiko der Berufsunfähigkeit in dieser Berufsgruppe. Weiter »