Unfallversicherung Senioren

Unfallversicherungen für Senioren im Überblick

Senioren sind besonders gefährdet, wenn es um Unfälle geht: Mit zunehmendem Alter lassen die motorischen Fähigkeiten häufig nach; Stürze lassen sich oftmals nicht vermeiden und können unangenehme Folgen haben. Der Abschluss einer privaten Unfallversicherung für Senioren liegt nahe. Interessierte sollten jedoch darauf achten, dass sie eine Versicherung abschließen, die sich nicht als nachteilig erweist.

Benötigen Senioren eine private Unfallversicherung?

Unfallversicherung Senioren

Senioren genießen keinen Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung mehr, da sie nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen. Eine gewisse finanzielle Sicherheit bei Unfällen garantiert ihnen die Altersrente.

Der Abschluss einer privaten Unfallversicherung kann allerdings dennoch sinnvoll sein, da nach einem Schadensereignis mit Langzeitfolgen oft eine größere Geldsumme benötigt wird, um beispielsweise einen behindertengerechten Umbau der Wohnung zu bezahlen oder eine Haushaltshilfe einzustellen.

Eine private Unfallversicherung greift in aller Regel dann, wenn die körperliche oder geistige Leistungsfähigkeit des Versicherten nach einem Unfall dauerhaft beeinträchtigt wird. „Dauerhaft“ bedeutet, dass die Beeinträchtigung für mehr als drei Jahre prognostiziert wird.

Die meisten Versicherer schütten ihre Leistung nach einer sogenannten „Gliedertaxe“ aus, die den Grad der Einschränkung ermittelt: Verliert der Versicherungsnehmer beispielsweise eine Hand bei einem Unfall oder wird die Hand durch den Unfall funktionsunfähig, erhält der Versicherte 55 Prozent einer zuvor vereinbarten Unfallsumme.

Auch die Vereinbarung einer Unfallrente ist möglich. Experten raten hiervon jedoch oft ab, da die meisten Versicherer erst ab einem Invaliditätsgrad von 50 Prozent Rentenzahlungen vorsehen. Auch kann der Vertrag mit Rente deutlich teurer werden. Neben Unfällen sind bei der privaten Unfallversicherung in der Regel auch gesundheitliche Schäden an Wirbelsäule oder Gliedmaßen mitversichert, die durch eine erhöhte Kraftanstrengung auftreten.

Unfallversicherung für Senioren: Vorsicht vor Fallstricken!

Bei Unfallversicherungen für Senioren ist bezüglich der Versicherungsleistungen jedoch Vorsicht geboten: So mindert die Versicherung ihre Leistungen für Senioren oftmals schon deshalb, weil bereits eine Absicherung durch die Altersrente vorliegt. Zudem kürzt die Versicherungsgesellschaft bei älteren Versicherungsnehmern mitunter die Leistungen, wenn Vorschäden bestehen, die den Unfall bedingt haben könnten.

Senioren, die eine Unfallversicherung abschließen möchten, sollten daher darauf achten, dass solche Vorschäden nicht bereits ab 25 Prozent der Mitverursachung, sondern erst ab höheren Prozentzahlen angerechnet werden.

Ideal ist ein Vertrag, der gar keine Vorschäden einrechnet. Unfälle wie Oberschenkelhalsbrüche oder solche Unfälle, die durch Schlaganfälle oder Herzinfarkte ausgelöst werden, sind in den Versicherungsbedingungen in vielen Fällen ganz ausgeschlossen – auch hier gilt es, eine Police zu erwerben, die diese Ereignisse möglichst mit einschließt.

Wichtig ist außerdem, dass der Versicherer den Vertrag nicht ab einem bestimmten Alter kappt: Einige Versicherer versichern ihre Kunden nämlich maximal bis zum 80. oder 85. Geburtstag oder heben die Beiträge danach kräftig an.

Assistance-Leistungen

Was sind Assistance-Leistungen? Assistance-Leistungen werden häufig in Kombination mit Unfallversicherungen angeboten: Nach einem Unfall können die Versicherten darauf zurückgreifen, damit das Leben normal weiterlaufen kann. Solche Leistungen umfassen z.B.

  • Menüservice
  • Haustierbetreuung
  • Hilfe im Haushalt
  • Grundpflege durch einen Pflegedienst

Auch Fahrten zum Arzt oder Einkaufsdienste können durch den Versicherer finanziert werden.

Besonders für Senioren, die durch das Alter eingeschränkt sind, sind Assistance-Leistungen im Notfall oft eine wertvolle Hilfe: Sind keine Familienangehörigen vorhanden oder wohnen die Kinder zu weit weg, fehlt es an Unterstützung.

Eine Versicherung mit Assistance-Leistungen hilft schnell und unbürokratisch – meist genügt ein Anruf, um die Hilfeleistungen auf den Weg zu bringen.

Inzwischen gibt es viele Versicherer, die Assistance-Leistungen im Programm haben. Die Unfallversicherung ist dabei kein Muss mehr: Unter den 57 Assistance-Tarifen für Senioren, die die Zeitschrift „Finanztest“ in einem aktuellen Test1 unter die Lupe genommen hat, befanden sich auch zwölf selbständige Versicherungen.

Wer also keine Unfallversicherung abschließen möchte, kann sich die Dienstleistungen dennoch sichern. Umgekehrt ist es auch möglich, Assistance-Leistungen zu einem bereits bestehenden Vertrag dazuzukaufen – hierbei sollte man aber zunächst das Angebot des eigenen Versicherers prüfen. Der Abschluss eines neuen Kombivertrages beim alten Versicherer ist meist nicht ratsam, weil sich die Bedingungen der Unfallpolice mit steigendem Eintrittsalter tendenziell verschlechtern.

Da der Umfang der Leistungen von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich ist, lohnt sich ein Vergleich der einzelnen Assistance-Tarife: Manche Tarife beschränken sich beispielsweise nur auf die Vermittlung von Dienstleistungen, bezahlen aber nicht dafür.

Auch begrenzen einige Versicherungen einzelne Punkte auf wenige Wochen. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Hilfe sechs Monate lang geleistet wird und die Leistungen zugleich finanziert werden. Zudem ist es wichtig, dass der Versicherer kein Alter vorgibt, mit dem die Police automatisch endet.

Assistance-Leistungen: Worauf muss ich achten?

Die meisten Assistance-Versicherungen leisten ausschließlich nach Unfall – verursacht eine Krankheit den Hilfebedarf, hat der Versicherte keine Ansprüche. Auch bei Unfällen, die auf eine Krankheit (z.B. Diabetes) zurückgehen, verweigert der Versicherer mitunter die Leistung. Hier sollte man die Bedingungen genau prüfen.

Tarif ohne Progression vereinbaren

Der Fokus einer Unfallversicherung für Senioren sollte allerdings nicht nur auf Assistance-Leistungen liegen: Die gibt es bei einigen Versicherungsunternehmen nämlich auch ohne private Unfallversicherung. Wer eine Unfallversicherung abschließen möchte, sollte vordergründig an den eigentlichen Zweck, die Absicherung von Invalidität, denken.

Eine Unfallversicherung mit Rentenzahlung sollte bei einer 50-prozentigen Invalidität eine Rente von wenigstens 1.000 Euro pro Monat zusichern. Die Kapitalauszahlung sollte mindestens 50.000 Euro betragen. Die Vereinbarung einer Progression, d.h., einer Erhöhung des vereinbarten Deckungsbetrages um eine bestimmte Prozentzahl, lohnt sich für Senioren nach Expertenmeinung nicht, da die Altersrente schon eine Grundabsicherung bietet.

Unfallversicherungen für Senioren im Vergleich

Um Ihnen die Suche nach einer guten und günstigen Seniorenunfallversicherung zu erleichtern, bieten wir Ihnen einen Vergleich der Versicherungsgesellschaften an. Der Vergleich ist eine kostenfreie Serviceleistung.

Unfallversicherungen im Vergleich [kostenfrei]

Datenschutz-Garantie: Sie nutzen eine sichere SSL-Daten-Verschlüsselung. Keine Werbung. Kein Spam.

Leider wurde das Formular nicht geladen: Klicken Sie bitte hier, um das Formular neu zu laden

Quellenangaben

1Quelle: Finanztest 2/2019, S. 82-89.