Technische Versicherungen im Vergleich
Welche Technikversicherung benötigen Sie?
Nichts geht heute mehr ohne die Technik. Deshalb liegt es auf der Hand, dass dieses für uns so wertvolle Gut mit einer Technikversicherung geschützt werden muss. Dabei gibt es viele Formen von Technikversicherungen, die wir Ihnen hier vorstellen wollen.
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Von der reinen Technikversicherung zu reden ist eigentlich nicht richtig, denn es gibt verschiedene Varianten von Versicherungen, die als Technikversicherungen bezeichnet werden. Es handelt sich hier also eher um einen Sammel- oder Oberbegriff.
Banken, Geschäfte und Krankenhäuser – nirgends kann mehr ohne technische Hilfsmittel gearbeitet werden. Fallen diese aus, kommt es nicht nur zu schweren Beeinträchtigungen im Betriebsablauf, horrende finanzielle Einbußen sind oftmals ebenfalls die Konsequenz.
Technikversicherungen können hier Abhilfe schaffen. Sie schützen dabei nicht nur die Hard- und Software, sondern können auch entgangene Erträge sichern, die zur weiteren Befriedigung der laufenden Kosten dringend benötigt werden.
Die Geschichte der Technikversicherung reicht schon mehr als 150 Jahre zurück, in Deutschland gibt es sie seit dem beginnenden 20. Jahrhundert.1 Seit der Entwicklung der ersten Maschinenversicherung im Jahr 1867 sind noch zahlreiche weitere Formen der Technikversicherung auf den Markt gekommen.
Den gewünschten Schutz kann der Versicherungsnehmer meist entsprechend dem individuellen Betriebsrisiko und der eigenen Bedürfnissen zusammenstellen.
Arten der Technikversicherung
Technische Versicherungen gibt es viele, da jeder Betrieb auf die Hilfe ganz unterschiedlicher technischer Hilfsmittel angewiesen ist. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Arten der Technikversicherung im Überblick vor:
Art Technikversicherung | Was ist versichert? | Versicherte Gefahren |
---|---|---|
Maschinenversicherung | Mobile Maschinen und Geräte, wie zum Beispiel Kräne, Bagger, Gabelstapler und Bohrmaschinen | Sturm, Blitzschlag, Feuer, austretendes Leitungswasser, Überschwemmung, Vandalismus, Bedienungs- und Ausführungsfehler |
Montageversicherung | Konstruktionen aller Art, vorwiegend aus Metall, und Montageausrüstung, wie Gerüste, Geräte und Werkzeuge | Konstruktions-, Material- und Montagefehler, höhere Gewalt und Diebstahl |
Elektronikversicherung | Kommunikationsanlagen wie Faxgeräte und Telefonanlagen, Bürotechnik, u.a. PCs, Notebooks, Scanner, Kopierer, Sicherungs-, Melde- und Überwachungstechnik sowie Prüf- und Messanlagen | Sturm, Blitzschlag, Feuer, austretendes Leitungswasser, Überschwemmung, Vandalismus, Bedienungs- und Ausführungsfehler |
Software- oder Datenträgerversicherung | Daten | Bedienungsfehler, Diebstahl, elektrostatische Aufladung, Blitzschlag sowie bewusste Veränderung oder Löschung von Daten durch Dritte |
Versicherung für erneuerbare Energien | Solar-, Windkraft-, Biogas-, Geothermie und Wasserkraftanlagen | Sturm, Hagel, Blitzschlag, Feuer, Frost, Bedienungsfehler, Diebstahl, Ausführungsfehler, Konstruktions- und Materialfehler, Vandalismus, Versagen von Mess-, Regel- und Sicherheitseinrichtungen |
Bauleistungsversicherung | Baustoffe, Bauleistungen, Bauteile bis zur schlüsselfertigen Errichtung eines Gebäudes | Sturm, Hagel, höhere Gewalt, ungewöhnliche Witterungsverhältnisse, Elementarereignisse wie Erdbeben oder Erdrutsch, Vandalismus, Diebstahl meist auf Anfrage |
Maschinenversicherung
Eine Maschinenversicherung brauchen Sie, wenn Sie mobile Maschinen und Gerätschaften im Einsatz haben. Also: Bagger, Kräne, Gabelstapler, Bohrmaschinen etc.. Sie können selbst festlegen, ob Sie alle Ihre Maschinen oder nur bestimmte in den Versicherungsvertrag aufnehmen wollen. Eine Maschinenversicherung schützt Sie bspw. vor entstehenden Kosten im Falle von Sturmschäden, Blitzschlag, Überschwemmung, austretendem Leitungswasser, durch Vandalismus, Bedienungs- oder Ausführungsfehler und durch das Versagen von Sicherheitseinrichtungen.
Die Kosten der Maschinenversicherung bestimmen sich nach der Versicherungssumme, dem Standort des Betriebes, der Betriebsgröße, Hersteller und Alter der Maschinen und der Tarifzone, in der sich Ihr Betrieb befindet. Weitere Informationen zur Maschinenversicherung
Maschinenunterbrechungsversicherung
Selbst bei schneller Reparatur beschädigter Maschinen kann es zu einer Betriebsunterbrechung und somit zu Umsatzeinbußen kommen. Denn die Betriebskosten laufen trotz der Unterbrechung ungemindert weiter. Zu diesem Zweck gibt es die Maschinenunterbrechungsversicherung, oder auch Maschinen-Betriebsunterbrechungsversicherung genannt.
Vor allem für sogenannte Engpassmaschinen, also Maschinen bei deren Ausfall die gesamte oder ein großer Teil der Produktion gefährdet sind, bietet sich eine solche Versicherung an. Sie deckt die Kosten für Löhne und Gehälter, Miete, Zinsen und andere Fixkosten. Zusätzlich wird der entgangene Gewinn, der bei durchgängigem Maschinenbetrieb erzielt worden wäre, gezahlt.
Der Unternehmer legt selbst die sogenannte Haftzeit für die Maschinen fest, dies ist die Zeit, die benötigt wird, um für Ersatz zu sorgen. Für diesen Zeitraum zahlt der Versicherer. Die Kosten einer Maschinenunterbrechungsversicherung sind abhängig von der Versicherungssumme. Diese wird gebildet aus den umsatzunabhängigen Kosten und dem Betriebsgewinn für ein Jahr.
Elektronikversicherung
Eine Elektronikversicherung reguliert Schäden an Kommunikationstechnik (Faxgeräte, Telefonanlagen), Bürotechnik (PC, Drucker, Notebook, Scanner etc.), an Sicherungs-, Melde- und Überwachungstechnik (Einbruchmeldeanlage), an Messeinrichtungen, Prüftechnik u.ä..
Oftmals sind diese Gerätschaften bereits in einer Inventarversicherung erfasst, diese übernimmt normalerweise aber nicht die Kosten, die bspw. aufgrund von Bedienungs- und Konstruktionsfehlern, Ungeschicklichkeit o.ä. entstehen, sondern schützt Sie nur im Falle von Feuer, Blitzschlag und ähnlichen Schäden. So gut Ihre Mitarbeiter auch arbeiten, vor Fehlern ist niemand gefeit. Die Elektronikversicherung deckt die Kosten für die neuerliche Instandsetzung des beschädigten Gerätes oder für dessen Wiederbeschaffung. Wird das Gerät nicht ersetzt, ist die Kostenübernahme üblicherweise auf den Zeitwert des Gegenstandes begrenzt. Weitere Informationen zur Elektronikversicherung
Softwareversicherung
Die Softwareversicherung ergänzt die oben genannte Elektronikversicherung. Über eine Elektronikversicherung sind Daten nur insoweit versichert, als sie für die Grundfunktion des versicherten Gerätes unerlässlich sind. Der Verlust von Daten und die Änderung von Programmen bleiben dabei unberücksichtigt. Oft sind diese im Betrieb jedoch viel wertvoller als die Hardware.
Fast jedes Unternehmen hat heute einen großen elektronisch erfassten Datenbestand, den es zu schützen gilt. Hierfür benötigen Sie eine Softwareversicherung. Die Softwareversicherung übernimmt die Kosten für die Rekonstruktion verlorener Daten und für eine manuelle Nacherfassung. Versichert sind Bedienungsfehler, Diebstahl, elektrostatische Aufladung, Blitzschlag und das bewusste Verändern oder Löschen von Daten durch Dritte. Weitere Informationen zur Softwareversicherung
Bauleistungsversicherung
Als Bauunternehmer trägt man bis zur Abnahme des zu erstellenden Gebäudes ein hohes Risiko: Unvorhersehbare Schäden durch ungewöhnliche Witterungsverhältnisse (Sturm, Hagel, Niederschläge, Hochwasser), Diebstahl und Glasbruch können aus dem Geschäft ein Null-Summen-Spiel oder gar einen Verlust machen.
Mit einer Bauleistungsversicherung sind bis zur schlüsselfertigen Errichtung der Neubauten alle Baustoffe, Bauteile und Bauleistungen versichert. Im Vertrag wird die Baustelle, für die die Bauleistungsversicherung gelten soll, festgehalten. Die Kosten für eine Bauleistungsversicherung hängen von der Versicherungssumme ab, diese besteht aus den Gesamtherstellungskosten des Gebäudes (Lohnkosten und Neuwert aller gelieferten Baumaterialien), exklusive Grundstücks-, Erschließungs- und Baunebenkosten.
Montageversicherung
Konstruktionen aller Art, vorwiegend aus Metall, werden in einer Montageversicherung erfasst. Auch die Montageausrüstung, wie Geräte, Werkzeug, Gerüste sind abgesichert. Betriebs- und Hilfsstoffe sind jedoch nicht versichert. Versichert sind Konstruktions-, Material- und Montagefehler, höhere Gewalt oder Diebstahl. Versicherungsschutz besteht am vereinbarten Montageplatz.
Ersetzt wird auch hier der Preis für die neuerliche Instandsetzung. Im Falle des Totalschadens begrenzt auf den Zeitwert der versicherten Sache.
Was leistet eine Technikversicherung?
Eine Technikversicherung deckt Sachschäden an den versicherten Gütern, die durch Beschädigung oder Zerstörung durch eine der oben genannten versicherten Gefahren entstehen. Ersetzt werden
- Die Kosten zur Wiederherstellung der versicherten elektronischen Geräte und Anlagen. Dazu gehören zum Beispiel: Ersatzteile und Reparaturstoffe, De- und Remontagekosten, Transport, Aufräum und Dekontaminationskosten, Lohn- und lohnabhängige Kosten, auch Zuschläge für Sonn- und Feiertäge, Mehrarbeit etc.
- Die Kosten für den Ersatz oder die Neuanschaffung der versicherten Geräte zum Neuwert, einschließlich, Zoll, Lieferung und Verpackung. Wird das verlorene oder zerstörte Gerät nicht ersetzt erfolgt in der Regel die Zahlung des Zeitwerts
- Kosten der Wiederherstellung (Rekonstruktion und Nacherfassung) beim Verlust von Daten
- Kosten für temporären Ersatz von Geräten und Anlagen
- Zusätzlich können bei einigen Technikversicherungen Umsatzeinbußen mitversichert werden (bei Anlagen der erneuernbaren Energien, zum Beispiel entgangene Stromeinspeiseerlöse)
Es besteht dabei keine Beschränkung der Absicherung auf eine bestimmte Sportart, wenn die Veranstaltung als solches versichert ist. Das bedeutet: Wer im Verein Tennis spielt und bei einer vom Verein organisierten Veranstaltung Badminton spielt, ist im Falle eines Unfalls auch hierfür abgesichert, sofern der Verein Badminton als weitere Sparte anbietet.
Welche Gefahren sind nicht abgesichert?
Regelmäßig vom Versicherungsschutz der Technikversicherung ausgenommen sind Schäden durch vorsätzliches Handeln des Versicherungsnehmers oder seiner Repräsentanten, durch Krieg und innere Unruhen, Kernenergie sowie betriebsbedingte Abnutzung oder Alterung.
Welche Deckungssumme ist in der Technikversicherung sinnvoll?
Wie bei jeder anderen Versicherung auch gilt es in der Technikversicherung unbedingt eine Unterversicherung zu vermeiden. Diese führt dazu, dass Sie im Schadensfall auch nur einen gekürzten Betrag der vereinbarten Deckungssummen erhalten.
Eine Überversicherung bringt Ihnen dagegen nichts außer höhere Beiträge, deshalb gilt es die Deckungssumme für die Technikevrsicherung so genau wie möglich zu kalkulieren.
Grundsätzlich setzt sich die Technikversicherung aus der Summe der Neuwerte der zu versichernden Geräte und Anlagen zusammen. Hierbei orientiert man sich am jeweils gültigen Listenpreis. Ebenfalls bedacht werden müssen die Kosten für
- Fracht und Transporte.
- Montage und Inbetriebnahme
- Verpackungen
- Zölle und Einfuhrgebühren
- Ersatzgeräte
- Umsatzeinbußen
Einzel- oder Pauschalversicherung?
Die Technikversicherung kann bei den meisten Anbietern entweder als Einzel- oder Pauschalversicherung abgeschlossen werden. Bei der Einzelversicherung müssen alle zu versichernden Geräte einzeln gelistet und neue Geräte bei der Anschaffung der Versicherung gemeldet werden.
Bei der Pauschalversicherung werden die technischen Geräte und Anlagen auch entsprechend der Summe ihrer Neuwerte kalkuliert, aber es wird zusätzlich ein Vorsorgeklausel eingebaut. Das bedeutet, dass die Deckungssumme etwas höher angesetzt wird als die errechneten Werte, um Neuanschaffungen pauschal mitabzusichern. Neuanschaffungen müssen so nicht gemeldet werden.
Tipp: Einzelversicherungen sind günstiger
Die Pauschalversicherung ist teurer als die Einzelversicherung in der Technikversicherung. Wer also Geld sparen will, der entscheidet sich für die Einzelversicherung. Wer mehr Wert auf Bequemlichkeit legt oder die Gefahr sieht, dass er Neuanschaffungen eher nicht oder zu spät meldet, der ist mit der Pauschalversicherung auf der richtigen Seite.
Wie werden die Kosten der Technikversicherung berechnet?
Natürlich steht für jeden Unternehmer bei der Absicherung vor allem eine Frage im Vordergrund: Was kostet mich das? Natürlich lässt sich hier kein pauschaler Betrag nennen, denn die Kosten der Technikversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Diese sind:
- die Deckungssumme
- das Betriebsrisiko
- vereinbarte Selbstbeteiligungen
- Versicherungslaufzeiten
- gewünschte Deckungserweiterungen oder Leistungsausschlüsse
- Rabatte wegen Neugründung u.ä.
- die Wahl des Anbieters
Auf einige Punkte haben Sie selbst Einfluss und den sollten Sie auch geltend machen. Selbstbeteiligungen sparen oftmals einiges an Beiträgen, aber Achtung: man sollte schon genau kalkulieren, wie viel man im Schadensfall selbst leisten kann,
Es empfiehlt sich darauf zu achten, dass bestimmte Leistungen nicht bereits über die Betriebshaftpflicht abgesichert sind, bzw. dann diese Leistungen aus der Technikversicherung auszuschließen, um eine unnötige Doppelversicherung zu vermeiden.
Am entscheidensten ist aber immer die Wahl des Versicherers. Die Anbieter von Technikversicherungen unterscheiden sich oftmals sehr deutlich in Leistungen und Preisen, auch der Umfang der versicherten Risiken und Gefahren variiert.
Fazit
Es gibt verschiedene Arten von Technikversicherungen, die nicht nur die technischen Geräte absichern können, sondern oftmals auf Wunsch sogar Umsatzeinbußen auffangen können.
Nicht nur was den Preis betrifft, sondern auch mit Blick auf die Leistungen ist es wichtig den richtigen Versicherer zu finden. Der kostenfreie Anbieter-Vergleich der Technikversicherungen hilft Ihnen den Tarif zu finden, der zu Ihren Bedürfnissen und denen Ihres Unternehmens am besten passt.
Quellenangaben
1Finanzzeitschrift procontra: http://www.procontra-online.de/artikel/date/2017/08/wer-hats-erfunden-zu-den-anfaengen-der-technikversicherung/