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Berufs- oder Betriebshaftpflichtversicherung?

Die Abgrenzung einer Berufs- zur Betriebshaftpflichtversicherung fällt nicht nur dem Laien schwer. Auch bei vielen Versicherungsgesellschaften erfolgt eine unscharfe Trennung der beiden Versicherungsarten. Hier können Sie erfahren, welche Versicherung für Sie die richtige ist.

Berufs- oder Betriebshaftpflichtversicherung?

Am Anfang einer Betriebsgründung steht immer die Frage: Was sind die Kosten und Risiken, die in Zukunft auf mich zukommen? Welche Versicherung ist für mich sinnvoll und notwendig, welche reine Geldverschwendung? Was leisten die unterschiedlichen Versicherungen und was kostet mich das?

Der Begriff der Berufshaftpflichtversicherung ist leider nicht eindeutig definiert. Viele Versicherer grenzen Ihre Betriebshaftpflichtversicherung nicht klar von einer Berufshaftpflichtversicherung ab.

Oftmals gibt es Kombiangebote, die die Unterscheidung noch schwieriger machen. Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Berufshaftpflicht im Unterschied zur Betriebshaftpflicht die spezielle berufliche Tätigkeit versichert.

Bei einer Betriebshaftpflichtversicherung steht eher das betriebliche Risiko im Fokus, d.h., eine Betriebshaftpflichtversicherung bezieht sich mehr auf die allgemeinen Risiken, die beim Betreiben eines Gewerbes o.ä. entstehen. Ein Beispiel: Ein Kunde stürzt im Firmengebäude, weil ein Kabel nicht ordnungsgemäß verlegt wurde.

Unterschied Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung

Eine Betriebshaftpflichtversicherung deckt das Haftpflichtrisiko eines gewerblichen, landwirtschaftlichen oder industriellen Betriebes. Die genaue Ausgestaltung erfolgt immer erst im Versicherungsvertrag.

Grundsätzlich ist eine Betriebshaftpflichtversicherung zur Deckung von Sach- und Personenschäden gedacht, die im Rahmen des Betreibens eines Betriebes entstehen, so von Verletzungen, die sich Kunden in Ihren Räumlichkeiten zuziehen und für die Sie eine Mitverantwortung tragen.

Fällt ein nicht ordnungsgemäß befestigtes Regal von der Wand und trifft einen Kunden am Kopf, zählt das zu den Personenschäden. Wird dabei auch noch das Handy des Kunden beschädigt, ist zusätzlich ein Sachschaden entstanden.

Die anfallenden Krankheitskosten, Schmerzensgeldforderungen und Schadensersatz für das beschädigte Eigentum übernimmt die Betriebshaftpflichtversicherung. Sollte der Verletzte aufgrund des Vorfalls zeitweise nicht in der Lage sein, seinem Beruf nachzugehen, übernimmt die Betriebshaftpflicht auch die Kosten für einen Verdienstausfall.

Reine Vermögensschäden sind in einer Betriebshaftpflichtversicherung normalerweise nicht erfasst; sie werden nur überbimmen, wenn sie wie im Beispiel aus einem Sach- oder Personenschaden erwachsen.

Allerdings ist die Ausgestaltung hier branchenabhängig. Einige Versicherer bieten durchaus auch eine (versicherungsuntypische) Vermögensschadendeckung mit an. Hier ist maßgeblich, was genau im Versicherungsvertrag festgehalten wird.

Da in einigen Berufen – speziell im Dienstleistungssektor – Fehler aber grundsätzlich zu reinen Vermögensschäden führen können, braucht es noch eine andere Form der Versicherung. Hierfür wurde die Berufshaftpflichtversicherung konzipiert. In einigen Berufen ist sie sogar gesetzlich vorgeschrieben: so z.B. für Notare, Steuerberater, Anwälte, Ärzte, Architekten und Apotheker.

Die Berufshaftpflichtversicherung schützt Sie vor Schäden, die durch fehlerhafte Berufsausübung entstehen. Da die meisten Versicherer in der Berufshaftpflichtversicherung einen Ausschluss der Kostenübernahme von Sach- oder Personenschäden festlegen und somit nur Vermögensschäden versichert sind, spricht man häufig auch von einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung. Die Deckungssumme ist meist viel höher als in der Betriebshaftpflichtversicherung.

Es kann für beide Versicherungstypen bei den verschiedenen Anbietern Angebote geben, die nicht der typischen Betriebs- oder Berufshaftpflichtversicherung zuzuordnen sind. Gerade Versicherungskonzepte für bestimmte Berufsgruppen können Elemente aus beiden Versicherungen enthalten. Es ist daher ratsam, sich eingehend beraten zu lassen und genau auf die Bestimmungen im Versicherungsvertrag zu achten.

Wer benötigt eine Betriebshaftpflichtversicherung?

Jeder, der einen Betrieb hat, sollte auch eine Betriebshaftpflichtversicherung abschließen. Egal ob Handel, KFZ-Betrieb oder Bauunternehmen – eine Betriebshaftpflichtversicherung gehört zum notwendigen Basisschutz. Die Betriebshaftpflichtversicherung deckt Ihre gesetzliche Haftpflicht und die Ihrer Mitarbeiter ab und übernimmt für Sie:

  • Heil-und Behandlungskosten
  • Schmerzensgeld
  • Verdienstausfallgeld
  • Kosten durch Schäden an gemieteten Immobilien  
  • Kosten durch Sachschäden, so z.B. durch Schäden, die beim Be- und Entladen entstehen

Meist wird die Betriebshaftpflicht nach dem Baukastenprinzip abgeschlossen, kann somit erweitert und individuell auf die Bedürfnisse Ihres Betriebes abgestimmt werden. Weitere Informationen zur Betriebshaftpflichtversicherung.

Wer benötigt eine Berufshaftpflichtversicherung?

Erstmal alle, die gesetzlich zum Abschluss verpflichtet sind (s.o.). Für die meisten Berufsgruppen, für die eine Berufshaftpflichtversicherung sinnvoll ist, ist sie mittlerweile auch obligatorisch. Zu dieser Berufsgruppe gehören insbesondere Berufe mit beratender, Gutachten erstellender und verwaltender Tätigkeit.

Hier übernimmt eine Berufshaftpflichtversicherung in der Regel folgende Leistungen:

  • Übernahme der Kosten zur Klärung der Haftungsfrage
  • Befriedigung rechtmäßiger Schadenersatzforderungen
  • Abwehr unbegründeter Ansprüche (auch Gerichts- und Anwaltskosten)
  • Übernahme von Vermögensschäden bei Klienten, Mandanten und Kunden

Gemeinsamkeiten von Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung

Beiden Versicherungen (tatsächlich: allen Haftpflichtversicherungen) ist gemein, dass sie wie eine passive Rechtsschutzversicherung wirken, da Sie anfallende Gerichts- und Anwaltskosten, die bei einer strittigen Haftungsfrage entstehen können, übernehmen.

Nachdem Sie nun die unterschiedlichen Vorzüge der Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherungen kennen, müssen Sie entscheiden, welche die richtige für Sie ist und ob es nicht sinnvoll ist, beides abzuschließen.

Hier können Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Kosten und Leistungen der Anbieter verschaffen, der Ihnen die Wahl erleichtern wird. Dazu bieten wir Ihnen einen kostenfreien und unverbindlichen Vergleich der beiden Haftpflichtversicherungen an.