Flugbegleiter
Flugbegleiter: Berufsprofil und Selbständigkeit
Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen wird entweder mit Bewunderung oder Häme begegnet. Die einen stellen sich nur die Traumstände vor, an denen Flugbegleiter ankommen, wieder andere sehen nur die „Saftschubse“. Nichts davon ist zutreffend. Unser Berufsprofil Flugbegleiter gibt Ihnen Aufschluss über die Arbeit von Flugbegleitern.
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Für viele ist die Motivation dafür Flugbegleiter zu werden in ihrer Reiselust begründet. Man ist immer unterwegs, reist in ferne Länder, sieht was von der Welt. Das ist alles richtig und doch darf man nicht die Illusion haben, dass es sich dabei um Urlaubsreisen handelt. Der Aufenthalt ist eventuell zu kurz, um überhaupt irgendwas außer dem Hotel zu sehen und das ständige Fliegen kann auf Dauer sehr anstrengend sein.
Dieser Beruf hat – wie alle anderen auch – Vor- und Nachteile. Wir sagen Ihnen in unserem Berufsprofil Flugbegleiter, wie man ein solcher wird, welche Aufgaben man übernimmt, welche persönlichen Voraussetzungen gefordert sind, welche Arbeitsbedingungen es gibt und welche Versicherungen man als Flugbegleiter braucht. Zudem verraten wir Ihnen, wie das Gehalt von Flugbegleitern aussieht. So bekommen Sie einen guten Überblick über den Beruf des Flugbegleiters.
Aufgaben von Flugbegleitern
Flugbegleiter begrüßen die Gäste an Bord und begleiten einzelne Gäste zu ihren Plätzen, falls diese sich nicht zurecht finden, oder Hilfe brauchen. Sie helfen den Passagieren das Handgepäck ordentlich zu verstauen und sorgen dafür, dass die Gepäckfächer beim Start ordnungsgemäß verschlossen sind. Sie stellen fest, ob alle Gäste an Bord sind, sorgen dafür, dass alle angeschnallt sind und verteilen Zeitschriften. Außerdem verschließen sie die Türen.
Danach kommt der wohl wichtigste Teil ihrer Arbeit: Flugbegleiter erklären den Passagieren genau, wie sie sich im Notfall verhalten müssen, wo sich die Notausgänge befinden und wie sie bei einem Druckabfall reagieren müssen. Die Information wird bei deutschen Airlines immer auf Deutsch und Englisch gegeben.
Flugbegleiter betreuen zudem Passagiere mit Flugangst und beruhigen diese. Kommt es tatsächlich zu einem Notfall, dann sorgen Flugbegleiter dafür, dass die Passagiere mit Sauerstoff versorgt werden und das Flugzeug schnellstmöglich über die Notfallrutschen verlassen können. Dieser Fall tritt Gott sei Dank nur selten ein.
Während des Flugs versorgen Flugbegleiter die Passagiere mit Essen und Getränken, räumen danach das Besteck und Geschirr ab und bestücken den Wagen für den nächsten Flug neu mit Lebensmitteln und Zigaretten. Auch für das Wohl der Cockpitbesatzung wird von den Flugbegleitern gesorgt.
Haben sich für die Passagiere wichtige Änderungen ergeben, zum Beispiel die Anschlussflüge betreffend, werden sie darüber von den Flugbegleitern informiert. Bei wetterbedingten Turbulenzen informieren und beruhigen sie die Gäste. Nach der Landung öffnen Flugbegleiter die Türen, helfen Passagieren mit dem Gepäck und verabschieden sie.
Beruf Flugbegleiter: Persönliche Voraussetzungen
Das Offensichtlichste vorweg: Flugbegleiter dürfen keine Flugangst haben. Das ist eine simple Erkenntnis und trotzdem wichtig, denn spätestens wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät, ist die Ruhe vieler Menschen dahin. Man muss als Flugbegleiter also jederzeit gute Nerven haben und ruhig bleiben. Zudem sollte man sich stets der Verantwortung bewusst sein, die man für die Passagiere trägt. Die verlassen sich auf die Hilfe und Kenntnisse der Flugbegleiter und sind im Notfall auf sie angewiesen.
Flugbegleiter müssen generell sehr offen sein. Ein freundliches, gepflegtes Äußeres ist wichtig und Flugbegleiter müssen sich gut in ein Team integrieren können. Konflikte zwischen den Passagieren müssen Flugbegleiter ruhig und bestimmt klären können. Sie brauchen Geduld für ängstliche und dadurch zuweilen auch aggressive Fluggäste. Da Flugbegleiter mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zu tun haben, brauchen sie auch interkulturelle Kompetenzen, um auf Besonderheiten eingehen zu können.
Das fließende Beherrschen der englischen Sprache ist ein absolutes Muss. Zusätzliche Fremdsprachenkenntnisse sind sehr erwünscht. Bei vielen Airlines gibt es Angaben darüber, wie groß ein Flugbegleiter mindestens sein muss und höchstens sein darf. Die Mindestgröße liegt meist um 1,60 Meter und die Höchstgröße bei 1,95 Meter. Sehr beleibte Menschen haben eher geringe Chancen bei der Bewerbung, da das Bewegen in den engen Flugzeuggängen dadurch erschwert wird.
Ausbildung zum Flugbegleiter
Es gibt keine einheitlich geregelte und staatlich anerkannte Ausbildung für Flugbegleiter. Diese werden von den verschiedenen Airlines angelernt und das über einen Zeitraum zwischen sechs Wochen und vier Monaten. Die genauen Inhalte der Ausbildung werden von den Airlines bestimmt.
Wechselt man als Flugbegleiter den Arbeitgeber, muss man sich darauf einstellen bei der neuen Airline erneut geschult zu werden. Die Schulung wird nicht bezahlt und kostet zum Teil Teilnahmegebühren. Auch Zuzahlungen zur Berufskleidung sind die Regel. Den anderen Teil der Kosten übernimmt meist der Arbeitgeber.
Arbeitsbedingungen von Flugbegleitern
Flugbegleiter arbeiten immer auf engstem Raum und unter dem Lärm von Motorengeräuschen. Sie sind ständig unterwegs, arbeiten am Wochenende, am Abend und an Feiertagen und haben alles, nur keine geregelten Arbeitszeiten. Ein Familienleben ist daher für Flugbegleiter oftmals nur schwer zu organisieren. Bei Start und Landung sind Flugbegleiter immer starken Luftdruckänderungen ausgesetzt.
Zudem müssen sie mit ständiger Zeitverschiebung klar kommen, wodurch der Biorhythmus oftmals nachhaltig gestört ist. Flugbegleiter übernehmen in hohem Maße Verantwortung für die Sicherheit der an Bord anwesenden Fluggäste, was auf Dauer zur psychischen Belastung werden kann. Bei der Arbeit tragen Flugbegleiter in der Regel Uniform und es wird stets ein gepflegtes Auftreten erwartet.
Beruf Flugbegleiter: Verdienstmöglichkeiten
Der Verdienst ist meist zu Beginn noch überschaubar und liegt nach abgeschlossener Anlernphase bei 1800 Euro brutto im Monat inklusive aller Zulagen. Die Airlines vergüten unterschiedlich und es gibt Zulagen für verschiedene Dinge. Bei der Lufthansa gibt es zudem 17 Erfahrungsstufen, die man als Flugbegleiter erreichen kann und mit jeder zusätzlichen Stufe steigt das Gehalt. Als Purser, also als Chef des Kabinenteams, kann man noch sehr viel mehr verdienen.
Versicherungen für Flugbegleiter
Flugbegleiter haben in den vergangenen Jahren viel für ihre Rechte gekämpft und einiges erreicht. Ein besonders umstrittener Punkt ist immer die Berufsunfähigkeitsversicherung für Flugbegleiter. Flugbegleiter sind bei der Arbeit erhöhter Strahlung ausgesetzt, was ein Grund für eine einsetzende Berufsunfähigkeit sein kann, da hier das Krebsrisiko stark erhöht ist. Ein anderes Problem ist die erhöhte Gefahr für Thrombosen und Herzleiden. Flugbegleiter werden sehr häufig fluguntauglich bevor sie die Altersrente erreicht haben.
Das Problem ist, dass viele Versicherer horrende Beträge für eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Flugbegleiter verlangen und zudem im Falle einer Fluguntauglichkeit auf die Möglichkeit der Übernahme einer anderen Tätigkeit verweisen.
Deshalb ist es sehr wichtig vor Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung die Angebote zu vergleichen und sich Leistungen und Preise genau anzusehen. Mit unserem kostenlosen und unverbindlichen Vergleich der Berufsunfähigkeitsversicherungen für Flugbegleiter helfen wir Ihnen gerne den richtigen Versicherer zu finden.