Berufsunfallversicherung

Die Berufsunfallversicherung im Überblick

Die berufliche Unfallversicherung greift in vielen Fällen rund um das Thema Unfall. Im privaten Bereich gilt sie aber grundsätzlich nicht! Auch Selbständige können normalerweise nicht darauf zurückgreifen.

Wann leistet die Berufsunfallversicherung?

Berufsunfallversicherung

Die Berufsunfallversicherung leistet immer dann, wenn sich bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit ein Unfall ereignet. Ein solcher Unfall ist ein Arbeitsunfall.

Fällt ein Angestellter beim Einsortieren von Akten von der Leiter oder verletzt sich ein Handwerker an der Schneidemaschine, gilt das als Arbeitsunfall.

Neben solchen Fällen sind aber auch Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und zurück nach Hause versichert. Versicherungsschutz besteht sogar dann, wenn dabei Umwege notwendig werden, so z.B., weil

  • Kinder untergebracht werden müssen
  • aufgrund von Fahrgemeinschaften
  • aufgrund von Umleitungen
  • da die längere Strecke die schnellere ist

Außerdem umfasst der Schutz der Berufsunfallversicherung auch Unfälle bei

  • Betriebssport
  • Betriebsausflügen
  • Betriebsfeiern
  • der Verwahrung, Beförderung Instandhaltung oder Erneuerung von Arbeitsgeräten

Was bedeutet „Unfall“?

Ein Unfall ist ein plötzlich von außen auf den Körper einwirkendes Ereignis, das zeitlich begrenzt ist und zu einem gesundheitlichen Schaden führt.

Stürzen Sie auf dem Weg ins Büro und brechen sich das Handgelenk, handelt es sich um einen versicherten Arbeitsunfall. Erleiden Sie am Schreibtisch einen Herzinfarkt, ist es jedoch keiner.

Wer ist in der Berufsunfallversicherung versichert?

Die Berufsunfallversicherung ist nichts anderes als die gesetzliche Unfallversicherung. Jeder gesetzlich versicherte Arbeitnehmer kann die Versicherung in Anspruch nehmen.

Auch Beschäftigte in einem Job auf 450 Euro-Basis sind unfallversichert. Selbst wenn der Arbeitgeber sie nicht zur Unfallversicherung angemeldet hat, können sie bei Unfall Leistungen beziehen!

Darüber hinaus sind auch Studenten, Schüler und Kinder in einer Kindertagesstätte versichert. Das gilt sogar, wenn es sich um eine private Einrichtung handelt.

Ebenfalls versichert sind bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten wie das unentgeltliche Engagement bei einem Rettungsdienst (z.B. Rotes Kreuz, DLRG) oder das Engagement im Bildungswesen (z.B. als Elternsprecher).

Einige Bundesländer versichern darüber hinaus auch weitere unentgeltliche Tätigkeiten, die dem Gemeinwohl dienen, z.B. das Engagement in bestimmten Bürgerinitiativen.

Hinweis für Selbständige

Selbständige können sich freiwillig in der Berufsunfallversicherung versichern. Sie müssen dies jedoch beantragen und die notwendigen Beiträge selbst abführen! Einige wenige Selbständige (z.B. im Gesundheitssektor Tätige) müssen sich allerdings zwingend versichern.

Wann besteht keine Berufsunfallversicherung?

Die Berufsunfallversicherung schützt grundsätzlich während der Ausübung der beruflichen Tätigkeit sowie auf dem Weg von der und zur Arbeit. In der Freizeit hat sie keine Geltung.

Beim Freizeitsport etwa, bei der Familienfeier mit Oma und Opa oder beim Spielen mit den Nachbarskindern greift der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung also nicht.

Zudem gibt es zahlreiche Situationen, in denen die Berufsunfallversicherung nicht schützt, obwohl ein gewisser Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit besteht: So ist zwar der Weg zum Mittagessen in der Kantine versichert, das Essen selbst aber nicht.

Auch wenn Sie sich in einer Pause entfernen, um einzukaufen oder zu rauchen, ist das normalerweise nicht versichert.

Um in diesen Situationen Schutz vor Unfällen zu erhalten, benötigen Sie eine private Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Was leistet die Berufsunfallversicherung?

Nach einem Arbeitsunfall zahlt die gesetzliche Unfallversicherung für die medizinische Behandlung und für Rehaleistungen. Das umfasst

  • (notärztliche) Erstversorgung
  • ärztliche Behandlung
  • zahnärztliche Behandlung inkl. Zahnersatz
  • Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln
  • häusliche Krankenpflege
  • Behandlung in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen
  • medizinische Rehabilitation inkl. Belastungserprobung und Arbeitstherapie

Während der Rehamaßnahmen zahlt der gesetzliche Unfallträger unter Umständen Entgeltersatzleistungen aus. Ist Ihre Erwerbsfähigkeit dauerhaft gemindert, erhalten Sie eine Rentenleistung und bei erheblicher Hilfsbedüftigkeit im täglichen Leben Pflegegeld.

Darüber hinaus gewährt die berufliche Unfallversicherung berufliche Wiedereingliederungshilfen und Leistungen zur sozialen Teilhabe.

Welche Versicherungen sind außerdem sinnvoll?

Um in allen Situationen des täglichen Lebens geschützt zu sein, ist der Abschluss einer privaten Unfallversicherung bzw. einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.

Beide Versicherungen leisten auch, wenn sich ein Unfall in der Freizeit ereignet. Die private Unfallversicherung schüttet nach Unfällen mit dauerhaften Schäden eine einmalige Geldsumme aus, die an die Schwere des Unfalls angepasst ist.

Diese Summe können Sie beispielsweise zur Anschaffung von Hilfsmitteln oder für den behindertengerechten Umbau von Fahrzeug oder Wohnung nutzen.

Bei Vollinvalidität nach einem Unfall leisten einige private Unfallversicherungen sehr hohe Summen, die mehrere Hunderttausend Euro umfassen oder sogar über 1 Mio. Euro hinausgehen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet im Gegensatz zur Unfallversicherung eine monatliche Rentenzahlung an, falls Sie Ihren Beruf zu mindestens 50 Prozent nicht mehr ausüben können. Sie zahlt nicht nur bei Berufsunfähigkeit nach Unfällen, sondern auch bei BU durch Krankheiten. Im Vergleich kostet sie allerdings auch etwas mehr.

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Zusammenfassung

Wann leistet die Berufsunfallversicherung? Bei Unfällen, die sich bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit ereignen, und bei Unfällen auf dem Arbeitsweg, darüber hinaus auch in weiteren Situationen wie z.B. beim Betriebssport.

Wer ist versichert? Alle Arbeitnehmer (auch Minijobber), Schüler, Studenten und Kinder in Kindertagesstätten, teils auch Ehrenamtliche. Selbständige müssen sich meist freiwillig versichern.

Wann besteht keine Berufsunfallversicherung? Bei Tätigkeiten, die nichts mit Ihrer beruflichen Tätigkeit zu tun haben, besteht kein Versicherungsschutz.

Was leistet die Berufsunfallversicherung? Die Berufsunfallversicherung zahlt medizinische Behandlungen und Rehaleistungen, gegebenenfalls auch Entgeltersatzleistungen. Zudem können Sie Wiedereingliederungshilfen, Hilfen zur sozialen Teilhabe, Pflegegeld und Rentenleistungen erhalten.

Welche Versicherungen sind außerdem sinnvoll? Um umfassend geschützt zu sein, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Unfallversicherung und/oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung