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Gebäudeversicherung Check

Wie finde ich eine gute Gebäudeversicherung?

Jedes Eigenheim braucht eine Wohngebäudeversicherung − auch wenn sie nicht vorgeschrieben ist. Doch welche Merkmale muss eine gute Gebäudeversicherung aufweisen, und wie findet man sie am besten?

Gute Gebäudeversicherung finden

Wenn Sie ein eigenes Haus besitzen, haben Sie wahrscheinlich viel Geld investiert. Um diese Investition zu schützen, ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung wichtig! Die Versicherung ersetzt Ihnen hohe Schäden, die am Haus entstehen können. Beschädigt Hagel z.B. Dach, Fenster und die teure Solaranlage, belaufen sich die Kosten schnell auf Zehntausende Euro.

Im schlimmsten Fall wird Ihr Haus ganz zerstört: Dann zahlt der Versicherer den Aufbau eines neuen Hauses plus weitere Kosten, die rund um den Schaden anfallen.

Ein Totalschaden ist leider kein Einzelfall: Nach einem Brand kann das Haus unbewohnbar sein. Für den Brand müssen Sie nicht einmal verantwortlich sein − Blitzschlag, Kurzschluss oder gar Brandstiftung können ihn auslösen.

Für welche Schäden kommt eine Gebäudeversicherung auf?

Die klassische Gebäudeversicherung / Wohngebäudeversicherung kommt für Schäden durch

  • Feuer
  • Leitungswasser
  • Hagel
  • Sturm (ab Windstärke 8)

auf. Die Voraussetzungen sind in den Versicherungsbedingungen klar definiert: So zählt zu Feuerschäden nicht nur Brand, sondern je nach Anbieter auch Rauch- und Rußschäden, Seng- und Schmorschäden oder der Anprall von Fahrzeugen.

Als Zusatzbaustein bieten die Wohngebäudeversicherer eine Elementarschadenversicherung an. Diese Versicherung schützt vor den Gefahren

  • Erdbeben
  • Erdrutsch
  • Erdsenkung
  • Lawinen
  • Schneedruck
  • Rückstau
  • Überschwemmung

Gerade vor dem Hintergrund häufiger werdender Hochwässer ist der Abschluss des Elementarschadenschutzes empfehlenswert!

Überschwemmungsschäden

Überschwemmungsschäden sind gedeckt, wenn es zunächst zu einem oberflächlichen Anstau von Wasser durch Hochwasser oder Starkregen kommt. Schäden durch nach oben drückendes Grundwasser sind nicht versichert.

Die Versicherer teilen das Bundesgebiet in vier Hochwasserzonen ein, die die Häufigkeit eines Hochwassers in der jeweiligen Region angeben. Außerdem gibt es drei Gefährdungsklassen für Starkregengebiete.

Liegt Ihr Haus in einer stärker gefährdeten Zone, wird der Versicherungsschutz teurer. Gerade dann sollten Sie jedoch nicht darauf verzichten! Da die Versicherer ihre Preise nicht einheitlich gestalten, lohnt sich ein Vergleich.

Je nach Versicherungsvertrag sind auch Baustoffe mitversichert, so dass Ihnen die Wiederbeschaffungskosten für auf der Baustelle befindliche Baustoffe ersetzt werden.

Check: Der Weg zur passenden Gebäudeversicherung

Die richtige Gebäudeversicherung muss vor allem eines: Zu Ihnen und Ihrem Haus passen. Überlegen Sie daher zunächst, welchen Schutz Sie benötigen.

1. Gebäude umfassend versichern: Möchten Sie nur Ihr Haus versichern oder gibt es Nebengebäude, einen Garten, einen Pool, Solaranlagen? Nebengebäude sind z.B. oft automatisch mitversichert, wenn ihre Fläche eine bestimmte Größe nicht überschreitet − sind sie größer, müssen sie zusätzlich in den Vertrag eingeschlossen werden. Die Versicherer machen hier unterschiedliche Vorgaben.

Auch Photovoltaikanlagen sollten geschützt werden. Hier sieht es ähnlich aus wie bei den Nebengebäuden: Manche Versicherer versichern sie nur zusätzlich, in einigen Verträgen können Sie den Schutz aber ohne Zusatzbaustein erhalten. Das Gleiche gilt für Solarthermie und Wärmepumpen.

Wichtig: Achten Sie darauf, dass alle zu versichernden Gebäude im Versicherungsschein benannt werden.

2. Auf die Deckungssumme achten: Falls es zu einem Totalschaden kommt, ist die Versicherungssumme wichtig, da sie Ihnen die Wiedererrichtung eines gleichwertigen Hauses zusichert. Da sich Materialpreise und Personalkosten laufend ändern, kann der Versicherer keine genaue Summe festschreiben. Deshalb ist vom sogenannten „gleitenden Neuwert“ die Rede.

Diesen Neuwert kann man auf zwei Arten berechnen:

  • Wert 1914
  • Wohnflächenmodell

Beim Wert 1914 wird der Wert berechnet, den Ihre Immobilie im Jahr 1914 gehabt hätte. Denn: Kurz vor dem ersten Weltkrieg waren die Baupreise noch stabil. Der Wert wird unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Bauqualität und Ausstattung bestimmt.

Unter Berücksichtigung des Baupreisindex eines Jahres wird im Schadensfall der aktuelle Wert des versicherten Hauses ermittelt.

Die Ermittlung des Neuwertes nach Wohnflächenmodell nutzt die Quadratmeterzahl und die Ausstattung, um den Wiederaufbauwert zu berechnen: Der Versicherer errechnet bei einem Totalschaden selbst, was es kostet, das Haus im selben Zustand wiederaufzubauen.

Oftmals wird das Modell der Flächenangabe empfohlen, da es unkomplizierter sein soll. Wenn Sie dieses Modell wählen, sollten Sie jedoch unbedingt nachfragen, welche Flächen mitgezählt werden! So zählt bei manchen Versicherern z.B. der Keller nicht zur Wohnfläche.

Die Wohnfläche falsch anzugeben kann sich nachteilig für Sie auswirken: Geben Sie zu viel Fläche an, bezahlen Sie auch unnötig mehr Beitrag. Geben Sie versehentlich zu wenig an, laufen Sie Gefahr, im Ernstfall unterversichert zu sein.

Egal, welches Modell Sie wählen: Bauen Sie Ihr Haus aus oder daran an, müssen Sie dies dem Versicherer nachmelden, damit der Vertrag immer auf dem neuesten Stand bleibt und Ihnen im Schadensfall der volle Wert ersetzt wird!

Aus demselben Grund sollten Sie beim Kauf eines Hauses nicht einfach die bereits im Versicherungsvertrag angegebenen Wert übernehmen, sondern immer überprüfen, ob die Angaben noch aktuell sind. Ebenso sieht es beim Anbieterwechsel aus.

3. Auf Kostenübernahmen achten: Abgesehen von der Schadensabwicklung gestalten sich die Leistungen der Versicherer ganz unterschiedlich! Bestimmte Leistungen sollte der Vertrag aber unbedingt enthalten. Dazu gehören:

  • Einschluss grober Fahrlässigkeit
  • Übernahme von Aufräum- und Abbruchkosten
  • Übernahme von Dekontaminationskosten
  • Übernahme von Bewegungs- und Schutzkosten
  • Übernahme von Mehrkosten durch behördliche Auflagen

Was bedeutet das? Hat grobe Fahrlässigkeit zu dem Schaden geführt, darf der Versicherer die zugesagte Leistung grundsätzlich im Verhältnis kürzen oder sogar ganz verweigern. Konkret: Führt eine vergessene brennende Kerze zu einem Hausbrand, gibt es weniger Geld vom Versicherer! Wichtig ist deshalb, dass Ihr Vertrag auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit verzichtet.

Aufräum- und Abbruchkosten sind zusätzliche Kosten, die nach einem Schaden anfallen können: So müssen z.B. Wände abgebrochen, Trümmer weggeräumt und fachgerecht entsorgt werden. Das kann sehr teuer werden! Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Vertrag solche Kosten in ausreichender Höhe (mind. 100.000 Euro) einschließt.

Dekontaminationskosten entstehen, wenn infolge des Schadens Erdreich verschmutzt wurde. Das ist gerade bei Löscharbeiten der Fall, da der Löschschaum in den Boden eindringt und Giftstoffe freigesetzt werden. Hier muss ausgebaggert und das Erdreich zu einer Deponie transportiert werden. Dekontaminationskosten sollten zusätzlich zu den Wiederaufbaukosten zu 100% versichert werden.

Bewegungs- und Schutzkosten entstehen, sobald Teile des Hauses ausgelagert werden müssen. Gerade wenn es sich um schwere oder sperrige Gegenstände handelt, ist es gut, wenn der Versicherer die Kosten für Transport und Unterbringung übernimmt. Bei einigen Versicherern werden solche Kosten auch als Transport- und Lagerkosten bezeichnet.

Seit dem Bau Ihres Hauses ist schon einige Zeit vergangen. Inzwischen gibt es abgeänderte Bauvorschriften, die z.B. den Einbau einer speziellen Heizung vorsehen. Für solche Fälle sollten Sie eine Versicherung erwerben, die auch Mehrkosten durch behördliche Auflagen deckt!

Abgesehen davon: Überlegen Sie vor Vertragsabschluss, welche Leistungen Ihnen wichtig sind! Soll es beispielsweise nur eine normale Absicherung gegen Feuerschäden sein, oder soll die Abwehr von Rauch- und Rußschäden eingeschlossen sein? Prüfen Sie die Bedingungen genau!

Tipp: Basistarife haben die beschriebenen zusätzlichen Leistungen nur selten im Programm. Oft müssen Sie einen Komfort- oder Premium-Tarif wählen, um abgesichert zu sein.

4. Möglichst günstig versichern: Gut muss nicht immer teuer sein! Sie können Ihre Immobilie auch gut und günstig versichern. Besonders wichtig ist dabei der Tarifvergleich.

Ein Beispiel: Sie möchten ein Haus in 44137 Dortmund versichern. Das 200 qm große Objekt wurde 2016 erbaut und zählt zur Bauartklasse 1 (massive Bauweise mit harter Bedachung). Mitversichert werden soll eine Garage auf dem Hausgrundstück.

Neben dem Standardschutz wünschen Sie sich außerdem Schutz vor Elementargefahren; zusätzlich sollen grobe Fahrlässigkeit, Abbruch- und Aufräumkosten, Bewegungs- und Schutzkosten, Mehrkosten durch behördliche Auflagen und Dekontaminationskosten abgedeckt sein. Sie sind bereit, im Schadensfall eine Selbstbeteiligung in Höhe von 300 Euro zu zahlen.

Die Versicherungsprämien der einzelnen Anbieter bewegen sich zwischen ca. 700 Euro und 1.700 Euro; das leistungsmäßig beste Angebot kostet knapp 900 Euro.

5. Beraten lassen: Um den richtigen Gebäudetarif zu finden, sollten Sie auf Beratung nicht verzichten. Einen ersten Einstieg ins Thema bietet Ihnen der Überblick zur Gebäudeversicherung.

Zudem können Sie sich an Tests orientieren, die unabhängige Verbrauchermagazine regelmäßig durchführen. So können Sie sich etwa bei der Zeitschrift „Finanztest“ der Stiftung Warentest über gute und günstige Tarife informieren. Hier wird (im Hinblick auf Elementarschadenschutz) normalerweise je für einen teuren und einen günstigen Wohnort getestet.

Wenn Sie sicher gehen wollen, wenden Sie sich am besten an einen unabhängigen Versicherungsmakler, der auf der Basis Ihrer individuellen Daten den besten Schutz für Ihre Immobilie finden kann.

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