Gebäudeversicherung berechnen

Wie berechnet sich die Prämie einer Gebäudeversicherung?

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie genau die Gebäudeversicherung berechnet wird? Wir sagen Ihnen, wie es funktioniert, welche Kostenfaktoren wichtig sind und wie Sie eine gute und günstige Versicherung finden.

Wann sollte die Prämie der Gebäudeversicherung neu berechnet werden?

Gebäudeversicherung berechnen

Viele Versicherer erhöhen regelmäßig zum Jahresende die Beiträge für die Wohngebäudeversicherung. Hausbesitzern mit zu hohen Schadenaquoten werden mitunter die Verträge gekündigt.

Für Versicherungskunden sind Beitragsanpassungen und sogenannte Änderungskündigungen (Kündigungen vom Versicherer, die zu einem Neuabschluss mit geänderten Bedingungen führen sollen) auch eine Chance.

Man sollte die Gelegenheit nutzen, den bestehenden Schutz zu überprüfen und einen Versicherungswechsel in Betracht ziehen. Hier lässt sich häufig sparen und sogar ein besseres Leistungspaket bekommen.

Die Berechnung der Gebäudeversicherung ist ziemlich komplex, da sehr viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Wer gerade selbst gebaut hat, weiß nur allzu gut, welche Kosten der Hausbau verschlingt.

Wir sagen Ihnen im Folgenden, wie sich die Kosten für eine Wohngebäudeversicherung zusammensetzen und wie Sie den Versicherer mit den besten Konditionen finden können.

Ermittlung des Gebäudewerts 1914

Der Gebäudewert von 1914 lässt sich für den Versicherungsnehmer nur dann einfach selbst ermitteln, wenn er ein Gebäude gerade neu gebaut hat. Dann lassen sich die aktuellen Neubaukosten genau festlegen und die Umrechnung erfolgt nach der Formel: Neubaukosten geteilt durch Baupreisindex multipliziert mit 100.

Nehmen wir zum Beispiel ein Einfamilienhaus, das mit 250.000 Euro gebaut und im Jahr 2021 fertig gestellt wurde. Der Baupreisindex beträgt im Jahr 2021: 1568,3.

Berechnung: 250.000€ : 1568,3 x 100 = 15.940,82

Der Gebäudewert 1914 liegt damit bei 15.940,82 Mark. Dieser kann wiederum mithilfe der Baupreisindizes in Zukunft an die jeweils gültigen Neubauwerte des Jahres angepasst werden.

Bei früher erstellten Gebäuden lassen sich selbst erbrachte Leistungen, An- und Umbauten häufig nicht mehr nachvollziehen, wodurch die Wertermittlung sehr ungenau ist. Hier sollten Sie unbedingt einen Sachverständigen heranziehen, um die Gebäudeversicherung zu berechnen. Dabei unterstützt Sie der Versicherer.

Prämie der Gebäudeversicherung berechnen

Da bei der gleitenden Neuwertversicherung die Versicherungssumme automatisch angepasst wird und sich dadurch ständig erhöht, muss auch die Prämie angepasst werden. Dies geschieht bei den allermeisten Gebäudeversicherungen mithilfe des sogenannten Anpassungsfaktors, auch gleitender Neuwertfaktor genannt.

Dieser setzt sich aus dem Baupreisindex (80%) und dem Tariflohnindex des Baugewerbes (20%) zusammen und wird jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bekannt gegeben.

Zudem legt der Versicherer den Prämiensatz fest, der sich nach den objektiven Risiken richtet, denen das Gebäude ausgesetzt ist. Diese sind, wie bereits angesprochen, besonders von Lage und Bauart abhängig. Der Wert von 1914 wird mit dem Prämiensatz multipliziert, was die Tarifprämie von 1914 ergibt, diese wird wiederum mit dem gleitenden Neuwertfaktor multipliziert und es kommen spezielle Rabatte zum Abzug.

Diese werden zum Beispiel gewährt, wenn die Versicherung über mehrere Jahre abgeschlossen wird. Ebenso werden Zuschläge für monatliche oder vierteljährliche Zahlweise hinzuaddiert. Am Ende kommt noch die Versicherungssteuer (derzeit 16,34 %) hinzu.

Auch hier ein Rechenbeispiel:  Der Wert von 1914 beträgt 20.000, der Prämiensatz liegt bei 0,8 ‰, der gleitende Neuwertfaktor für das Jahr 2021 liegt bei 19,87. Rabatte und Zuschläge werden bei der Berechnung der Einfachheit halber nicht berücksichtigt.

20.000 DM  x 0,8 ‰ = 16 DM   (Tarifprämie 1914)

16 DM x 19,87 = 317,92 € (Tarifprämie in Euro)

317,92 € x 16,34 % = 51,95 €

317,92 + 51,95 € = 369,87 € (zu zahlender Versicherungsbeitrag)

Da z.B. der Prämiensatz von jedem Versicherer individuell bestimmt werden kann, kann es allerdings zu großen Beitragsunterschieden kommen. Außerdem spielt natürlich nicht nur die Beitragshöhe eine Rolle, sondern auch, was dafür geboten wird. Ein Vergleich der Gebäudetarife am Markt ist also wichtig.

Kosten: Was bezahlt man für die Gebäudeversicherung?

Das Risiko eines Schadens hängt bei Gebäuden vor allem davon ab, wie sie gebaut sind und wo sie stehen. Einige Regionen in Deutschland haben mit häufigem Hochwasser oder regelmäßigen Stürmen zu kämpfen, in anderen Regionen kommt das gar nicht oder nur ganz selten vor.

Einordnung in Risikozonen

Ganz entscheidend für die Beitragshöhe in der Wohngebäudeversicherung ist die Lage des Gebäudes. Manche Risiken sind an einem Ort in Deutschland größer als an einem anderen. Zum Beispiel ist es wahrscheinlicher, dass Leitungswasserschäden in Gebieten mit hartem Wasser vorkommen, da hierdurch die Leitungen angegriffen werden.

Regionen mit hartem Wasser werden also in der Kategorie Leistungswasser anderes bewertet als solche mit weicherem Wasser.

Auch die Häufigkeit von Sturm oder Hagel ist nicht in jeder Region Deutschlands dieselbe. Deshalb werden auch hier Zonen unterschieden. Elementarereignisse wie Hochwasser, Schneedruck oder Erdbeben verursachen oft hohe Schäden. Bestimmte Gebiete sind hiervon sehr viel häufiger betroffen als andere. Das heißt für alle diese Schadenarten gibt es eine Unterteilung in Zonen.

Je nach Lage des Gebäudes überschneiden sich mehrere Hochrisikozonen, wodurch ein immenser Aufpreis in der Wohngebäudeversicherung zu zahlen ist. Die Versicherer legen die Zonen alle selbst und unabhängig voneinander fest.

Dabei greifen sie natürlich auf statistische Angaben aus den Vorjahren zurück. Trotzdem gibt es hier Abweichungen in der Risikoeinschätzung durch die Versicherer, wodurch sich bei genauem Hinsehen für Sie ein Sparpotenzial eröffnen kann.

Um die Gebäudeversicherung berechnen zu können, muss man zudem den Gebäudewert von 1914 ermitteln, der multipliziert mit dem Baupreisindex und geteilt durch 100 den Neubauwert des Gebäudes angibt und damit die Versicherungssumme festlegt. Diese wird automatisch angepasst, wenn sich der Baupreisindex verändert (meist jährlich), damit es im Schadensfall nicht zu einer Unterversicherung kommt. Es wird also der sogenannte gleitende Neuwert versichert.

Das Jahr 1914 wurde als Bezugsgröße gewählt, weil damals die Baupreise stabil waren und die Währung noch goldgedeckt war. Zudem stellen die Versicherer Fragen zur Ausstattung des Hauses, zu hochwertigen sanitären Anlagen, Photovoltaikanlagen, Carports und Garagen. Neben der Ermittlung der Versicherungssumme mithilfe des Werts von 1914 besteht auch die Möglichkeit der Berechnung nach dem Wohnflächenmodell.

Hierbei wird keine Summe festgelegt, sondern es muss eine genaue Beschreibung des Hauses erfolgen. Es müssen also Angaben zur Bauart, zur Wohnfläche und zur Ausstattung gemacht werden. Im Schadensfall wird dann in Höhe des Neubauwerts vom Versicherer Ersatz geleistet. Diese Berechnungsmethode kommt allerdings eher selten zum Einsatz.

Nicht zu unterschätzender Kostenfaktor der Gebäudeversicherung

Wie viel Sie für die Gebäudeversicherung zahlen, hängt nicht nur von den obigen Kostenfaktoren (Region, Baujahr, Bauweise etc.) ab, sondern ganz entscheidend auch von der Wahl des Versicherers.

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