Zahnzusatzversicherung Test

Auf den Zahn gefühlt: Zahnzusatzversicherungen im Test

Behandlungen beim Zahnarzt können oft teuer werden. Dass die hohen Kosten dann auch nur zu einem kleinen Teil von der gesetzlichen Kasse übernommen werden, ist in den meisten Fällen zu erwarten. Viele Bürger sichern sich daher zusätzlich mit einer privaten Zahnzusatzversicherung ab. Aber welche dieser Versicherungen decken wirklich die gesamten Kosten einer zahnärztlichen Behandlung?

Zahnzusatzversicherungen im Test

Die Deutschen legen immer mehr Wert auf gesunde Zähne – doch Kassenpatienten müssen für hochwertige Zahnleistungen teils tief in die Tasche greifen.

Es ist keine Seltenheit, dass ärztliche Einzelmaßnahmen, wie eine Prothese nach Zahnverlust, um die 10.000 Euro kosten können. Mit einer solchen Summe ist der Patient meist auch noch nach Abzug des Kassenzuschusses konfrontiert.

Wer keine leistungsstarke Zahnzusatzversicherung zur Deckung dieser Kosten besitzt, ist oft finanziell überfordert. Manche wollen einen solch hohen Beitrag auch einfach nicht aus eigener Tasche zahlen müssen.

Wer es nicht so teuer mag, kann auch eine private Zahnzusatzversicherung abschließen und zahlt dann einen monatlichen Versicherungsbeitrag; im Gegenzug beteiligt sich der Versicherer an den Zahnarztrechnungen.

Nachfolgend haben wir Ihnen einige Tests zur privaten Zahnzusatzversicherung zusammengetragen – hier können Sie sich schnell einen Überblick verschaffen.

Zahnzusatzversicherungen im Test 2021

In ihrem Test zu Zahnzusatzversicherungen 2021 hat die Zeitschrift „Finanztest“ insgesamt 244 Tarife untersucht, die Zahnersatzleistungen bieten. 91 der Tarife erhielten die Bewertung „sehr gut“, 72 weitere ein „gut“. 42 Zahnzusatzversicherungen schnitten immerhin noch „befriedigend“ ab.

Zwölf Zahnzusatzversicherungen waren lediglich „ausreichend“, eine sogar „mangelhaft“. Die restlichen Tarife wurden nicht abschließend bewertet, da es sich um Baustein-Tarife handelt, die den Bereich Inlay nicht einschließen.

Das Finanztest-Qualitätsurteil setzt sich aus der Bewertung der Leistungen

  • Regelversorgung
  • Privatversorgung ohne Inlays und Implantate
  • Inlayversorgung
  • Implantatversorgung
  • Summenbegrenzungen

zusammen. Viele der „sehr guten“ Tarife konnten in allen Kategorien punkten: Dreizehnmal vergaben die Experten der Verbraucherzeitschrift die Bestnote 0,5. Als Patient tragen Sie im Normalfall keine Restkosten.

Summenbegrenzung

In vielen Zahnzusatztarifen gibt es in den ersten Jahren Summenbegrenzungen für Ersatzleistungen. Bei guten Tarifen entfallen diese aber für unfallbedingte Behandlungen.

Die Monatsbeiträge lagen dabei für einen 43-jährigen Modellkunden durchschnittlich zwischen 33 und 46 Euro. Es handelt sich jeweils um Tarife, deren Kosten mit zunehmendem Alter ansteigen. Mit 73 Jahren muss der Kunde dann mit maximal 88 Euro rechnen.

Die Spitzenreiter unter den Zahnzusatzversicherungen bieten auch weitere Leistungen, die nicht in die Benotung eingingen: Die meisten zahlen z.B. für Parodontalbehandlungen, Knirscherschienen und professionelle Zahnreinigung. Die Höhe der Zuzahlung kann allerdings ganz unterschiedlich ausfallen. Gerade wenn Sie Wert auf Extraleistungen legen, sollten Sie die Angebote gründlich vergleichen!

Zahnzusatzversicherung in aller Kürze

Wie bekomme ich die Zahnzusatzversicherung?

Für eine Zahnzusatzversicherung müssen Sie bei Ihrem Wunschversicherer einen Antrag stellen und dabei auch Gesundheitsfragen beantworten. Typische Fragen betreffen fehlende Zähne oder bereits begonnene Behandlungen. Damit der Versicherer Ihre Angaben im Leistungsfall überprüfen kann, müssen Sie Ihren Zahnarzt von der Schweigepflicht entbinden.

Deckt die Zahnzusatzversicherung auch kieferprthopädische Leistungen?

Kieferorthopädische Leistungen werden in der Regel nur übernommen, wenn bei Abschluss der Zahnzusatzversicherung noch keine Zahnfehlstellung diagnostiziert wurde. Schließen Sie als Erwachsener eine Zusatzversicherung ab, dürfte diese also nicht mehr für Behandlungen aufkommen. Einige Tarife leisten aber, wenn kieferorthopädische Maßnahmen durch Unfall notwendig werden.

Gibt es Wartezeiten in der Zahnzusatzversicherung?

Ob Sie mit Wartezeiten in der Zahnzusatzversicherung zu rechnen haben, kommt ganz auf Ihren Vertrag an. Spitzenangebote sehen meist keine Wartefristen vor, bei anderen Tarifen gelten z.B. sechs oder acht Monate Wartezeit.

Zahnzusatzversicherungen im Test 2020

Die Zeitschrift „Finanztest“ hat in der Juniausgabe 2020 einen Test zu Zahnzusatzversicherungen veröffentlicht: 88 Angebote sind sehr gut. Quelle: Finanztest 6/2020, S. 84-91.

„Finanztest“ hat dafür insgesamt 249 Zusatzversicherungen untersucht, die jeder gesetzlich Krankenversicherte buchen kann. Erfreulich ist, dass das Gros der Zahnzusatztarife mit der Bewertung „gut“ oder sogar „sehr gut“ abschnitt.

Für die Bewertung haben die Testexperten vier Versorgungsvarianten abgefragt und dabei errechnet, welcher Anteil der Zahnarztrechnung inklusive Kassenzuschuss ersetzt wird. Diese vier Szenarien gingen ebenso in das Testurteil ein wie jährliche Summenbegrenzungen.

88 Angebote der Zahnzusatzversicherer erwiesen sich im Test von 2020 als „sehr gut“. Zusätzlich hat Stiftung Warentest ermittelt, welche Beiträge ein 43-jähriger Kunde für die Zahnzusatzversicherungen ausgeben müsste. Wenn es sich um Tarife mit altersbedingter Beitragsanpassung handelte, wurde außerdem der durchschnittliche Monatsbeitrag angegeben, den der Kunde in den nächsten 30 Jahren zahlen würde.

Angegeben sind außerdem weitere, nicht bewertete Leistungen wie z.B. professionelle Zahnreinigung. Die besten zwölf Angebote schneiden in allen Teilen der Bewertung gleich gut ab und übernehmen zusammen mit dem Kassenanteil die komplette Rechnung. Das günstigste dieser zwölf kostet den 43-Jährigen 34 Euro im Monat; durchschnittlich zahlt er bis zum Alter 73 51 Euro.

Hier sind allerdings kaum Sonderleistungen inbegriffen, die bei fast allen anderen der Spitzenreiter übernommen werden. Selbst bei den sehr guten Angeboten kann sich ein Vergleich also lohnen!

Die besten Angebote bewegen sich preislich zwischen 34 und 46 Euro. Es geht aber auch günstiger: So bietet „Finanztest“ zugleich einen Überblick über solche Angebote, die immer noch „sehr gut“ oder „gut“ sind, aber keine hundertprozentige Erstattung der Zahnarztkosten versprechen.

Wer sich für einen solchen Tarif interessiert, sollte jedoch genau hinsehen, da der übernommene Anteil des Tarifs auch je nach Leistung variieren kann.

Beispiel: Für ein Inlay decken Tarif und Kassenleistung zusammen knapp 82 Prozent der Kosten ab, für ein Implantat deckt derselbe Tarif mit Kassenleistung aber nur zirka 62 Prozent ab.

Die Tarife kosten zwischen 16 und 28 Euro und kommen mehrheitlich ohne altersbedingte Beitragsanpassung aus. Das bedeutet: Die Preise bleiben stabil.

Besonders günstige Tarife gibt es bereits ab 3 Euro pro Monat. Diese sind aber nur eine Option für Patienten, die ihren Eigenanteil an der Regelversorgung ganz abdecken möchten.

Ist eine private Zahnzusatzversicherung sinnvoll?

Zahnzusatzversicherungen sind eine gute Lösung für alle Kassenpatienten, denen ihre Zähne wichtig sind. Die Krankenkasse gewährleistet nur eine sogenannte „Regelversorgung“, bei der hauptsächlich funktionale Aspekte im Vordergrund stehen, außerdem kommt sie für viele Leistungen nicht voll auf.