Private Zusatzrente

Private Zusatzrente im Überblick

Die private Zusatzrente kann mit einer ratierlichen oder einmaligen Einzahlung in eine Rentenversicherung aufgebaut werden. Neben einem Rentenbeginn in der Zukunft sind auch sofortige Auszahlungen möglich.

Eine private Zusatzrente ergänzt oder ersetzt (für Selbständige) die gesetzliche Rente.

Neben Lösungen wie der Rürup Rente oder Riester-Rente, in die man regelmäßig einzahlt und eine staatliche Förderung erhält, gibt es auch die klassische private Rentenversicherung, die nach dem Prinzip der Kapitallebensversicherung gestaltet ist.

Hier wenden Sparer einen bestimmten Betrag auf, den der jeweilige Versicherer verzinst; zusätzlich können Überschüsse entstehen, von denen die Versicherten ebenfalls profitieren. Um an eine gute Zusatzrente zu kommen, sollten über längere Zeit Beiträge eingezahlt werden.

Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, die Rente schneller zu erzeugen: Wer einen größeren Geldbetrag anlegen möchte, kann seine Rente gleich mittels Einmalzahlung realisieren und erhält im Rahmen einer sogenannten „Sofortrente“ anschließend monatliche Auszahlungen.

Wie die verschiedenen Konzepte der privaten Zusatzrente im Einzelnen aufgebaut sind und was man bei der Geldanlage beachten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Zusatzrente: Rürup Rente

Die Rürup Rente ist eigentlich für Selbständige und Freiberufler „erfunden“ worden – auch Angestellte können sie aber nutzen. Sie müssen jedoch den Rentenbeitrag, der für sie in die gesetzliche Rentenversicherung fließt, vom Förderhöchstbetrag abziehen. Für den Rest gilt dann der absetzbare Prozentsatz des jeweiligen Jahres.

Bei Rürup-Verträgen handelt es sich um Versicherungsverträge, die entweder fondsbasiert sind oder nach dem Prinzip der klassischen Rentenversicherung funktionieren. Fondsgebundene Verträge garantieren höchstens Beitragserhalt, versprechen jedoch auch höhere Gewinne, während die klassische Versicherung eine kleine Mindestverzinsung bietet.

Weitere Informationen zur Rürup Rente (Wesen, Steuerersparnis und Personenkreis) haben wir Ihnen auf der Seite Überblick zur Rürup Rente zusammengestellt.

Zusatzrente: Klassische Rentenversicherung

Die klassische private Rentenversicherung verzinst regelmäßig eingezahlte Beiträge mit derzeit 0,9 Prozent. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit wird das angesparte Kapital mit Zinsen an den Sparer ausgezahlt. Hinzu kommen mögliche Überschüsse, die der Versicherer erwirtschaftet hat; garantiert sind sie allerdings nicht. Die anfallenden Abschluss- und Verwaltungskosten können sich von Anbieter zu Anbieter unterscheiden.

Der Sparbeitrag abzüglich der Kosten wird überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere angelegt. Normalerweise erhält der Sparer das erzielte Kapital im Abschluss an die Ansparphase als Rente, die grundsätzlich lebenslang gewährt wird. Das Langlebigkeitsrisiko trägt dabei der Versicherer.

Neben der Option der Rentenzahlung gibt es auch die Möglichkeit einer Kapitalauszahlung, die allerdings bei Vertragsabschluss in der Police festgelegt werden muss. Steuerlich kann es je nach Art der Auszahlung Unterschiede geben: Entscheidet sich der Versicherte für eine Rentenzahlung, wird der Ertragsanteil der Zusatzrente besteuert, der vom Renteneintrittsalter abhängt und mit zunehmendem Alter sinkt.

Die Kapitalauszahlung hingegen wird anders besteuert: Wenn der Vertrag noch vor 2005 abgeschlossen wurde, über mindestens zwölf Jahre läuft und mindestens fünf Jahre Beiträge entrichtet werden, ist er völlig steuerfrei.

Bei neueren Verträgen, die mindestens zwölf Jahre laufen und erst nach dem vollendeten 62. Lebensjahr (bis 2012: 60. Lebensjahr) enden, muss der Vertragsinhaber die Hälfte der Erträge mit seinem persönlichen Steuersatz versteuern. Sind die Kriterien nicht erfüllt, werden die gesamten Erträge mit 25 Prozent Abgeltungssteuer belegt.

Stirbt der Versicherte, fällt die Versicherungsleistung dem Versicherer anheim. Es ist allerdings möglich, im Fall des Ablebens Hinterbliebene zu begünstigen, indem eine Beitragsrückgewähr (Tod während der Ansparphase) und/oder eine Rentengarantiezeit (Tod während der Auszahlungsphase) für die Zusatzrente vereinbart wird. Beides kostet aber Geld und geht damit zu Lasten der Auszahlung. Um die Inflation auszugleichen, können Sparer eine Beitrags- und/oder eine Leistungsdynamik in die Police aufnehmen.

Während die Beitragsdynamik einen Anstieg der Beiträge vorsieht, verspricht die Leistungsdynamik einen Anstieg im Rentenbezug. Man sollte allerdings wissen, dass Beitragsdynamiken immer neue Abschlusskosten zeitigen und sich daher in aller Regel nicht lohnen.

Eine dynamisch steigende Rente ist hingegen empfehlenswert: Dabei werden die Überschüsse zur kontinuierlichen Rentenerhöhung verwendet. Von Vorteil ist, dass eine einmal erreichte Rentenhöhe nicht mehr absinken kann – bei nichtdynamischen Rentenbezug hingegen steigt oder fällt die Rentenhöhe mit den Überschüssen.

Da die klassische private Zusatzrente sich erst dann auszahlt, wenn über längere Zeit angespart wird, sollte ein Vertrag nur dann abgeschlossen werden, wenn sichergestellt ist, dass für die Versicherungsprämien dauerhaft Geld zur Verfügung steht – bei vorzeitiger Kündigung ist mit Verlusten zu rechnen.

Zusatzrente: Fondsauszahlplan

Mehr Risiko, mehr Gewinn: Neigen Sie eher zum Risiko, sind Fonds vielleicht besser geeignet: Stiftung Warentest1 empfiehlt in diesem Fall, den Geldbetrag teils in Indexfonds, teils in Tagesgeldkonten zu stecken.

Bei einem ausgewogenen Portfolio und einem mittleren Kapitalmarktszenario sind über einen Zeitraum von 30 Jahren durchschnittlich mehr als 350 Euro pro Monat zu erwarten, wenn Sie auf feste Entnahme setzen.

Bei flexibler Entnahme sind es sogar mehr als 380 Euro. Die Investition in Fonds und Tagesgeld setzt allerdings voraus, dass Sie Ihr Depot wenigstens einmal pro Jahr überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Zusatzrente: Gesetzliche Rente

Ein weiterer Weg zur privaten Zusatzrente führt über die Einzahlung in eine gesetzliche Rente: Arbeitnehmer, die vorzeitig in den Ruhestand gehen wollen, dürfen ab dem Alter von 50 Jahren Sonderzahlungen leisten, um die voraussichtlichen Abschläge von ihrer Rente auszugleichen.

Nehmen Sie diese Möglichkeit wahr und entscheiden sich dann dafür, doch bis zur regulären Verrentung zu arbeiten, erhöht sich Ihre Rente auf diese Weise. Selbständige dürfen auf Antrag ebenfalls in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen: Monatlich können sie 2019 maximal knapp 1.200 Euro aufwenden.

Wie viel gesetzliche Rente Sie später für Ihre Einzahlungen bekommen, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Geld in die Rente fließt und wie viel die Entgeltpunkte, die Sie dafür erhalten, in der Rentenphase wert sind.

Achtung: Bevor Sie die Möglichkeit einer Sonderzahlung in die Rentenkasse wahrnehmen, sollten Sie sich umfassend bei einem Rentenberater, Fachanwalt für Sozialrecht oder Steuerberater informieren, da es vieles zu beachten gibt.

Zusatzrente: Sofortrente

Wer eine Lebensversicherung ausgezahlt bekommt oder einen größeren Betrag, etwa 100.000 Euro, erbt, der kann sich die private Zusatzrente auch auf einen Schlag aufbauen. Bei der Sofortrente geht das Geld geht an einen Versicherer, der dann bis zum Lebensende eine garantierte Rente ausbezahlt. Der Vorteil: Nach der Investititon müssen Sie sich um nichts mehr kümmern.

Sofortrenten eignen sich daher besonders für Personen, denen bereits eine größere Summe zur Verfügung steht und die damit für ihr Alter vorsorgen möchten. Wie bei der klassischen Zusatzrente, die auf kontinuierlichen Zahlungen aufbaut, gibt es bei Sofortrenten eine garantierte Verzinsung sowie eine Überschussbeteiligung.

Auch die Sofortrente wird lebenslang gezahlt; die Option auf Kapitalauszahlung gibt es prinzipiell nicht. Moderne Verträge ermöglichen jedoch auch eine Kapitalauszahlung oder Teilentnahme, wobei auf den Ertrag eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent fällig wird.

Auch bei der Sofortrente können Beitragsrückgewähr und/oder Rentengarantiezeit in den Vertrag integriert werden. Sie wirken sich hier aber ebenfalls auf die Rentenhöhe aus. Zudem ist die Vereinbarung einer Leistungsdynamik möglich, die eine starke kontinuierliche Anhebung der Rente bei anfänglich geringeren Rentenleistungen oder eine abgeschwächte Anhebung bei anfänglich höheren Rentenleistungen vorsieht.

Die Dynamisierung der Rentenleistungen ist von den Überschüssen abhängig; eine einmal erreichte Leistung kann aber nicht mehr sinken, während die nichtdynamische Rente mit der Höhe der Überschüsse steigen und fallen kann.

Die Anbieter, die Sofortrenten im Portfolio haben, sehen bei gleicher Einzahlung teils ganz unterschiedliche Rentensummen vor; es ist daher ratsam, verschiedene Angebote für Sofort-Zusatzrenten zu vergleichen. Zusatzrenten, die sofort ausgezahlt werden, werden mit dem Ertragsanteil besteuert; da dieser sich mit zunehmendem Alter verringert, ist der Abschluss für jüngere Leute grundsätzlich nicht unbedingt zu empfehlen. Es gibt jedoch auch bei der Sofortrente die Möglichkeit, den Auszahlungsbeginn aufzuschieben – in diesem Fall ist die Besteuerung im Alter niedriger.

Private Zusatzrenten im Vergleich

Bevor Sie Ihr Geld in eine Rürup- oder Sofortrente investieren, sollten Sie sich erst einen Überblick über die Versicherer und ihre unterschiedlichen Angebote verschaffen. Denn die Höhe der zugesicherten Zinsen variieren von Versicherer zu Versicherer. Auch sollten Sie sich informieren, wo die größten Überschussbeteiligungen zu erwarten sind.

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